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Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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erschien auf seinem Gesicht.
    »Oh ja, das macht müde Männer munter! Es geht doch nichts über Selbstmedikation, wenn es was bringen soll!« Er kicherte plötzlich. »Wer ist das? Seht her! Nebenwirkungen sind was für Weicheier! Mein Herz pumpt, meine Leber heult, und mein Gehirn ist auf Lachgas! Ich bewege mich so schnell, dass ich mich gleich selbst überhole! Langsam, langsam. Schnell. Schnell-langsamer Selbstmord vielleicht, aber das ist besser, als sich selbst zu verletzen. Also, dann wollen wir mal sehen. … Ich hatte recht. Wir sind nicht allein hier drin. Ich schnappe alle möglichen Arten von Gemetzel auf und nicht nur von dem Mord allein. Wut, Gier, Gewalt … und es ist nicht menschlichen Ursprungs. So gesehen nicht einmal lebendig. Alt, sehr alt … Hier ist etwas wirklich Schreckliches passiert, JC, und ich glaube, es passiert immer noch.«
    »Das ist alles?«, fragte JC, nachdem Happy eine Weile still gewesen war. »Ich weiß wirklich nicht, warum ich dich überhaupt mitnehme. Könntest du noch etwas schwammiger sein? Da sind übersinnlich begabte Tiere im Fernsehen ja spezifischer als du.«
    »Ich bin gerne bereit, wieder in den Bus zu gehen und dort zu warten, bis alles vorbei ist«, erwiderte Happy. »Oooh, ich glaube, meine Fingerspitzen schweben davon …!«
    »Geh weiter«, sagte JC.
    Sie drehten eine volle Runde durch die Halle und blieben dabei dicht an der Fabrikwand. Die Schatten wurden jetzt länger, tiefer und dunkler, denn das Licht, das durch die Fenster einfiel, wurde schwächer. Die Stille ließ den weiten, offenen Raum sogar noch bedrückender wirken als die zunehmende Dunkelheit. Es wurde auch kälter, ausgeprägter, als man angesichts der hereinbrechenden Nacht allein vermutet hätte. Ihr Atem bildete Wölkchen und dampfte vor ihnen her, aber nur Happy produzierte tatsächlich Rauchringe. JC ließ ihn nicht aus den Augen. Er war überzeugt, dass Happy etwas aus den tiefen Schatten hervorkommen sah, doch für ihn blieb alles hartnäckig still und schweigsam. Sie beendeten die Runde ergebnislos und gingen wieder zu Melody und Kim im Zentrum der Ausrüstung.
    »Hat die Polizei irgendwelche Spuren gefunden?«, fragte JC sofort. »Irgendetwas Nützliches, irgendwelche Hinweise?«
    »Nicht ein verdammtes Indiz«, sagte Melody. »Ich habe die offiziellen Berichte gelesen. Sie haben nicht einen Hinweis gefunden. Was im CSI-Zeitalter wirklich überraschend ist.«
    »Sag mir noch einmal, in welchem Zustand die Leiche war«, bat JC. »Wie ist Albert Winter gestorben?«
    »Unappetitlich«, antwortete Melody. »Zerrissen. Mit gebrochenen Knochen, die Organe herausgerissen, die Haut zerfetzt. Man müsste einen Menschen schon durch die Sägemühle schicken, um ihn so wieder herauszubekommen.«
    »Sollen wir also von einem übernatürlichen Tod ausgehen?«, fragte Happy. »Einem übernatürlichen Killer? Auweia. Ich glaube, einer meiner Köpfe kriegt Kopfschmerzen.«
    »Könnte es nicht ein Werwolf gewesen sein?«, fragte Kim aufgeregt. »Ich habe Filme über Werwölfe immer geliebt! Ich sollte eine Rolle in Dog Soldiers 2 bekommen, bevor ich ermordet wurde.«
    »Wahrscheinlicher waren da wohl die großen, schwarzen Dämonenhunde«, meinte Melody. »Die sind nicht nur eine lokale Legende, Berichte über diese Viecher kriegt man von den ganzen britischen Inseln. Hundejagden, jagende, kopflose Hunde …«
    »Wie können die nur riechen?«, fragte Happy. »Furchtbar!« Er brach wieder in Kichern aus.
    Melody warf JC einen bösen Blick zu. »Du hast ihm wieder gestattet, Tabletten zu nehmen, oder?«
    »Er funktioniert so besser«, sagte JC.
    Er schlug Happy freundschaftlich auf den Hinterkopf, und der hörte auf der Stelle mit dem Kichern auf.
    »Au! Das tat weh!«
    »Geschieht dir recht«, murmelte JC. Er kniete sich wieder neben den Fleck, den der Mord an Albert Winter hinterlassen hatte, und dachte einen langen Moment darüber nach. Dann bedeutete er Happy, sich neben ihn zu hocken. Der Telepath gehorchte, sorgfältig darauf bedacht, dass er außerhalb der Reichweite von JC’s Arm blieb, und starrte die Stelle des Mordes mit schief gelegtem Kopf an.
    »Hör auf damit«, sagte JC nicht unfreundlich. »Sieh dir den Blutfleck an, Happy. Sag mir, was du siehst .«
    »Blut«, erwiderte Happy sofort. »Massen davon und eine Menge davon daneben gespritzt. Wenn ein Mann das gemacht hat, dann würde ich sagen, war er mit großer Leidenschaft dabei. Ich empfange Wut, Zorn, Hass, Rache. Aber das sieht so
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