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Das Haus am Lake Macquarie

Das Haus am Lake Macquarie

Titel: Das Haus am Lake Macquarie
Autoren: Miranda Lee
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lang war Celia so überwältigt, dass sie kein Wort herausbrachte. “Dann … dann macht es Ihnen also nichts aus?”
    “Das wäre vielleicht etwas übertrieben.” Isabel lächelte wehmütig. “Aber ich sehe das alles sehr realistisch, Celia. Luke liebt Sie und nicht mich. Wäre er bei Bewusstsein gewesen, hätte er sicher Sie zu sich kommen lassen. Ich wurde nur angerufen, weil auf dem Beifahrersitz seines Wagens ein Brief lag, der an meine Eltern adressiert war. Sobald ich hier war, habe ich die Leitung des Krankenhauses angewiesen, nach Ihnen zu suchen. Es war äußerst schwierig, da ich nur Ihren Vornamen kannte. Ich habe dann Lukes Anwalt angerufen, der mir Ihren vollständigen Namen und den Ihrer Mutter nennen konnte.” Sie wandte sich an Jessica. “Ich nehme an, das sind Sie?”
    Celias Mutter nickte.
    “Das habe ich mir gedacht. Sie sehen einander sehr ähnlich. Übrigens hat Luke mir alles über Sie und seinen Vater erzählt.”
    “Wirklich alles?”, fragte Jessica ungläubig.
    “So gut wie”, bestätigte Isabel trocken. “Ehrlich gesagt, hätte ich so etwas nie von Lionel erwartet, und von Luke auch nicht. Aber dass die beiden zwei so wunderschönen Frauen mit faszinierenden grünen Augen nicht widerstehen konnten, ist nicht weiter verwunderlich.”
    Isabels großzügiges Kompliment überwältigte Celia. Denn Lukes Exverlobte war eine der schönsten Frauen, die sie je gesehen hatte.
    “Isabel, ich möchte Ihnen etwas sagen. Ich hatte nie die Absicht, Ihnen Luke wegzunehmen. Es … es ist einfach passiert”, sagte sie stockend.
    Isabel legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. “Das weiß ich”, erwiderte sie lächelnd. “Jetzt muss ich aber los. Lukes Bett ist das in der rechten Ecke des Zimmers. Lassen Sie sich nicht von den vielen Blutergüssen erschrecken. Der Arzt sagte, sie seien viel harmloser, als sie aussehen.”
    “Ich bin solche Anblicke gewöhnt”, erwiderte Celia.
    Isabel nickte. “Ich hatte ganz vergessen, dass Sie Physiotherapeutin sind.”
    Du meine Güte, dachte Celia, Luke hat ihr wirklich
alles
über mich erzählt.
    “Wie praktisch. Dann können Sie ihn während der Genesungszeit ja immer massieren. Das wird ihm sicher gefallen.” Isabel zwinkerte ihr zu und lächelte schalkhaft.
    Überrascht stellte Celia fest, dass Lukes Exverlobte offenbar nicht so kühl und damenhaft war, wie sie auf den ersten Blick wirkte. Sicher hatte Luke mit ihr im Bett viel Spaß gehabt. Einen Moment lang war Celia eifersüchtig. Doch dann verdrängte sie den Gedanken. Luke gehört jetzt zu mir, dachte sie überglücklich.
    “Werden Sie hierbleiben und sich um Luke kümmern?”
    “Natürlich”, erwiderte Celia. Sie lächelte die andere Frau an und sagte: “Vielen Dank, dass Sie so viel Verständnis haben, Isabel. Ich kann mir gut vorstellen, wie traurig Sie sein müssen.”
    “Ich habe mich inzwischen schon damit abgefunden. Luke und ich waren ja nicht verliebt, wie Sie wissen. Wir haben nur gut zueinander gepasst. Aber das allein war anscheinend nicht genug.”
    “Das Wichtigste ist, dass man sich liebt”, sagte Jessica.
    Isabel lächelte. “Dem kann ich nicht zustimmen. Aber jeder sollte seine eigene Meinung haben.” Sie wandte sich an Celia. “Bitte sagen Sie Luke, er soll mich anrufen, wenn es ihm wieder besser geht. Er weiß ja, wo ich wohne: in dem Haus in Turramurra, das er mir als Abschiedsgeschenk überlassen hat. Außerdem wird er veranlassen, dass ich finanziell abgesichert bin. Sie brauchen sich also wirklich keine Sorgen um mein Wohlergehen zu machen.” Sie verabschiedete sich und ging.
    “Die hat es faustdick hinter den Ohren, wenn du mich fragst”, sagte Jessica. “Obwohl sie so damenhaft aussieht.”
    “Ich glaube eher, dass irgendein Mann ihr einmal sehr wehgetan hat”, erwiderte Celia gedankenverloren.
    Sie gingen zu Luke. Trotz der Vorwarnung war Celia erschrocken über den Anblick seiner Verletzungen. Sie schlossen die Vorhänge rund um sein Bett und setzten sich zu ihm.
    “Er sieht furchtbar aus”, flüsterte Jessica.
    “So fühle ich mich auch.” Schlaftrunken öffnete Luke die Augen. Er blickte Celia an und lächelte. “Du hast mich also gefunden.”
    Sie nahm seine Hand und legte sie sich an die Wange. “Du dummer Kerl”, sagte sie liebevoll, den Tränen nahe. “Bist du etwa zu schnell gefahren?”
    Er schüttelte vorsichtig den Kopf.
    “Gut.” Ihre Gefühle überwältigten sie. Sie küsste seine Finger.
    “Du hast dir sicher Sorgen
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