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Das Haus am Lake Macquarie

Das Haus am Lake Macquarie

Titel: Das Haus am Lake Macquarie
Autoren: Miranda Lee
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werden denken, dass wir sehr überstürzt handeln”, flüsterte Luke. “Ich selbst hätte das auch geglaubt, wenn ich nicht den Brief meines Vaters an deine Mutter gelesen hätte. Mir wurde klar, wie wichtig es ist, die richtigen Dinge im richtigen Moment zu tun. Denn wer weiß, was die Zukunft bringen wird? Deshalb beschloss ich, sofort zu dir zu fahren und dir zu sagen, dass ich dich heiraten werde.”
    “Du meinst sicher, du wolltest mich
bitten
, deine Frau zu werden”, sagte Celia. “Ich muss allerdings zugeben, dass mir deine herrische Art gar nicht schlecht gefällt … besonders im Bett.” Sie lächelte schalkhaft.
    “Tatsächlich?” Luke lächelte ebenfalls.
    “Oh ja.”
    “Das werde ich mir merken.”
    “Luke?”
    “Ja, Darling?”
    “Ich finde Isabel ausgesprochen nett.”
    “Ja, ich auch.”
    “Sie bittet darum, dass du sie anrufst, wenn es dir wieder besser geht.”
    “Das werde ich tun. Ich habe ihr übrigens das Haus in Turramurra geschenkt und werde dafür sorgen, dass sie finanziell abgesichert ist. Ich hoffe, es macht dir nichts aus?”
    “Natürlich nicht. Aber Geld ist nicht alles. Ich hoffe, sie ist nicht allzu unglücklich wegen der Trennung.”
    “Isabel war ja nicht in mich verliebt. Sie wird darüber hinwegkommen. Und auch deiner Mutter wird es sicher bald wieder besser gehen.”
    “Die arme Mum …”
    “Sag das nicht. Ich finde, sie hat sehr viel Glück gehabt. Nicht viele Menschen erleben eine solch intensive, leidenschaftliche Liebe wie sie und mein Dad.”
    “Und wir beide haben noch mehr Glück.” Celia seufzte zufrieden. “Du wirst sicher ein guter Vater sein, Luke.”
    “Das hoffe ich sehr. Ich hatte ja auch ein ausgezeichnetes Vorbild.”
    Celia nickte. “Ja, das muss sogar ich zugeben. Lionel war ein guter Vater. Als ich klein war, habe ich mir immer gewünscht, seine Tochter zu sein.”
    “Wirklich? Das erinnert mich an etwas, was ich dich schon lange fragen wollte. Wer war eigentlich dein richtiger Vater? Oder weißt du das gar nicht?”
    “Doch, ich weiß es.” Celia seufzte. “Es war ein Klassenkamerad von Mum, ein ganz junger Kerl. Die beiden waren bei einer Klassenfeier ein wenig angetrunken und sich etwas zu nahe gekommen … und das Ergebnis bin ich. Mum war damals erst sechzehn, der Junge siebzehn. Als sie ihm sagte, sie sei schwanger, wollte er unbedingt, dass sie eine Abtreibung vornehmen ließ. Auch seine Eltern verlangten das – und ihre eigenen ebenfalls.”
    Noch immer tat Celia der Gedanke daran weh, wie ihre Mutter damals gekämpft und was sie alles durchgemacht hatte. “Doch Mum hatte ihren eigenen Kopf und entschied sich für das Baby. Da ihre Eltern diese Entscheidung nicht gutheißen konnten, zog sie von zu Hause aus und stand von da an auf eigenen Füßen”, erzählte sie voller Stolz. “Später, nach meiner Geburt, haben meine Großeltern sich dann wieder mit ihr versöhnt. Aber ich habe die beiden nie wirklich gut gekannt. Sie starben, als ich ein Teenager war. Meinem leiblichen Vater bin ich nie begegnet. Offenbar wollte er es so. Vielleicht war das der Grund, warum ich so begeistert davon war, als dein Vater sich ein wenig um mich kümmerte. Als Kind fand ich ihn natürlich wundervoll.”
    “Er
war
ja auch ein wundervoller Mensch.”
    “Wie du meinst, Darling.” Celia war weniger überzeugt davon als Luke, aber was machte das schon aus? Sie war so glücklich, dass sie nicht über eine solche Kleinigkeit mit ihm streiten wollte.
    “Wenn wir ein Baby haben, wird Lionel sein Großvater und meine Mutter seine Großmutter sein. Ist das nicht fast so, als wären sie doch verheiratet gewesen?”, fragte sie.
    “Ja. Ein wunderschöner Gedanke”, fand Luke.
    “Uns beide hat das Schicksal zusammengeführt, stimmt’s?” Celia schmiegte sich vorsichtig an ihn.
    “Ganz bestimmt. Wie wäre es, wenn du mir noch einen Kuss gibst und dann nach deiner Mutter siehst? Vielleicht lässt sie dich den Brief meines Vaters lesen. Es könnte sein, dass ich einige Einzelheiten vergessen habe, als ich dir davon erzählte.”
    Celia ging in die Cafeteria. Jessica saß an einem Tisch in der Ecke und wirkte so gelassen und glücklich wie schon seit Jahren nicht mehr. Lächelnd reichte sie ihrer Tochter den Brief, ohne dass diese darum bitten musste. “Hier. Ich möchte, dass du ihn liest.”
    Als Celia fertig war, standen ihr Tränen in den Augen. “Oh Mum”, sagte sie leise und gab den Brief zurück, “dann hatte Luke also doch
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