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Das Hades Labyrinth (German Edition)

Das Hades Labyrinth (German Edition)

Titel: Das Hades Labyrinth (German Edition)
Autoren: Rainer Wekwerth
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Eine lange Zeit, während wir auf die Wiedergeburt unseres Herrn warten mussten. Aber heute wird der Fürst der Finsternis zurückkehren.“
    Tepes beugte sich weit vor, bis sein Gesicht so nah war, dass Daniel den fauligen Atem auf seiner Haut spüren konnte.
    „Und du...“, sprach Adam weiter. „...hast die Ehre, ihm als Nahrung zu dienen.“
     
     
    Lombardo konnte nicht mehr schreien. Seine Kraft hatte ihn verlassen und so lag er nur noch leise keuchend in der Dunkelheit. Das Licht seiner Helmlampe war vor wenigen Minuten erloschen und so blieb ihm nicht einmal der Trost nicht in der Finsternis sterben zu müssen.
    Seine Gedanken schweiften ab, während er immer schwächer wurde. Er sah Bilder aus seiner Kindheit, als es noch ein Leben im Sonnenschein gegeben hatte. In diesen Bildern flogen Vögel über einen wolkenlosen Himmel, zirpten die Grillen im Gras und er selbst rannte über eine mit Blumen bedeckte Wiese, in seinen Händen einen selbstgebastelten Bogen. Die Stimme seines Bruders Antonio erklang: „Warte, Domenico. Nicht so schnell.“
    Aber er lachte und rannte weiter, immer der Sonne entgegen. Er war elf Jahre alt und die Welt ein einziger Spielplatz.
    Plötzlich vernahmen Lombardos Ohren ein kratzendes Geräusch. Etwas näherte sich ihm durch den Gang. Sekunden vergingen, dann fühlte er, wie jemand nach seinem Hosenbein griff.
    „Fischer? Bist du das?“, fragte er leise.
    Als niemand antwortete, kam die Furcht.
     
     
    Daniel saß in einer Nebenhöhle. Er war noch immer gefesselt und wusste nach wie vor nicht, ob Sarah unversehrt war. Adam hatte jede weitere Auskunft zu ihr verweigert.
    Die Fackeln an der Wand flackerten, als sich Tepes am Höhleneingang bückte und die Höhle betrat. Er ging zu Fischer hinüber und setzte sich mit gekreuzten Beinen zu ihm.
    „Du hasst mich“, sagte Adam. „Weil du nicht verstehst.“
    Fischer schwieg.
    „Dabei könnte aus deinem Hass Liebe werden, wenn du nur die Augen öffnen würdest. Ich bin...“
    „Ich weiß, wer du bist oder besser gesagt, wer du glaubst zu sein.“
    „Tatsächlich?“ Adam Tepes lächelte spöttisch.
    „Ich weiß, woher du stammst und kenne den Namen deiner Eltern. Ich habe den Brief deines Vaters an dich, zusammen mit dem Tagebuch von Vlad III. gefunden. Du denkst, du wärst der wiedergeborene Dracula, weil du an einer seltenen Lichtempfindlichkeit leidest, aber das hat überhaupt nichts zu bedeuten.“
    „Und meine Abstammung? Meine Verwandtschaft zu Vlad III.?“
    „Zufall. Schicksal. Nenn es, wie du willst.“
    „Ich nenne es eine Offenbarung.“
    „Tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss, aber dein großer Vorfahre, war kein Mensch mit übersinnlichen Kräften. Er war nicht mehr, als ein weiterer Schlächter in einer Reihe zahlreicher Despoten. Nur war er grausamer, als alle vor ihm und alle, die nach ihm kamen. Er litt an der gleichen Krankheit wie du? Macht ihn das übermenschlich? Bist du übermenschlich?“
    „Du hast Recht, ich bin es nicht. Aber bald werde ich es sein.“
    Fischer lachte ächzend. „Was willst du machen? Blut trinken, wie dein Ahnherr? Denkst du, du bist ein Vampir? Vampire sind eine Erfindung von Bram Stoker, der Vlad Tepes als Vorbild für seine Romanfigur genommen hat. Es gibt keine Vampire. Du bist nicht unsterblich und du kannst dich auch ganz sicher nicht in einen Wolf oder eine Fledermaus verwandeln.“
    Adams Miene blieb freundlich. „Du kannst es nicht verstehen.“ Er schüttelte betrübt den Kopf. „All dein Wissen über meine Familie stammt aus Büchern. Denkst du, ich hätte diese Bücher nicht gelesen, nachdem mir mein Vater die Historie unserer Familie erzählt hat? Ich habe diese Geschichten verschlungen und mich dabei köstlich amüsiert. Mit der Wahrheit haben diese Geschichten nichts zu tun. Die Wirklichkeit übersteigt deine Vorstellungskraft bei weitem.“
    Daniel sah ihn an. „Lass Sarah gehen.“
    „Darüber haben wir schon gesprochen.“
    „Bald wird es hier vor Polizei wimmeln oder denkst du ernsthaft, die Behörden würden dem Verlust eines kompletten Spezialkommandos einfach so hinnehmen?“
    „Wir sind darauf vorbereitet. Der Gang, dem du zuletzt gefolgt bist, wurde komplett vermint. Wenn uns jemand zu nahe kommt, sprengen wir den Zugang in die Luft. Hier sind wir sicher, also, hoffe nicht auf Hilfe von außen. Es wird keine geben.“
    Daniel dachte darüber nach, was geschehen würde, wenn die Polizei auf der Suche nach dem Einsatzkommando Adam und seine
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