Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gurren der Tauben (German Edition)

Das Gurren der Tauben (German Edition)

Titel: Das Gurren der Tauben (German Edition)
Autoren: A. Schneider
Vom Netzwerk:
und beobachteten das Spektakel.
    “ Nicht schie ß en! Sie sind
unbewaffnet! ” , befahl eine
Megafonstimme, als ich heraustrat.
    Ein Typ in
Zivil, der aussah wie Hulk, kam auf uns zu: “ Runter von der Treppe! B ä uchlings auf den Boden! ”
    Er durchsuchte
uns einen nach dem anderen und legte uns Handschellen an. Dann bekamen wir den
Befehl uns hinzuknien. Das war nicht einfach mit auf dem R ü cken gefesselten
H ä nden, doch wir
schafften es.
    Die anf ä ngliche Stille
wich. Pl ö tzlich sprachen
alle durcheinander. Ich h ö rte eine hysterische Frauenstimme: “ Ihr Schweine! Euch m ü sste man direkt eine Kugel durch den Kopf jagen! ”
    Ich schaute auf
und sah eine junge Frau auf einem Balkon. Ein Mann, dessen freier Oberk ö rper von unz ä hligen T ä towierungen ü bers ä t war, schrie
von der Nachbarwohnung zu ihr hin ü ber: “ Halts Maul du Schlampe! ” Dann wandte er an uns: “ Gut gemacht, Jungs! ”
    Zwischen den
Anwohnern entbrannte eine hitzige Debatte. Durch all den L ä rm h ö rte ich Frau
Volmert. “ Was habt Ihr aus
meiner Wohnung gemacht! ” , schrie sie mit tr ä nenerstickter Stimme.
    Motoren wurden
angelassen. Wagen beschleunigten und bremsten scharf. “ Der hier zuerst! ” “ Hulk ” deutete auf J ö rg, zerrte ihn
hoch und schubste ihn zum Wagen. Jemand ö ffnete die Hintert ü r und Hulk schob ihn hinein. Dabei knallte er J ö rgs Kopf mit
voller Wucht gegen das Wagendach. Die T ü r wurde zugeschlagen, jemand stieg auf der anderen Seite
ein und der Wagen brauste davon.
    Ich war als
Letzter an der Reihe. Ich hatte dreimal gesehen, wie Hulk einen Kopf brutal
gegen das Wagendach knallte. Deshalb richtete ich mich gar nicht erst auf,
sondern blieb in einer gebeugten Haltung. Doch Hulk wollte sich von mir den Spa ß nicht verderben
lassen und zerrte mich hoch. Ich hielt dagegen. Es gelang ihm zwar mich ins
Wageninnere zu schubsen, dass ich auf der anderen Seite fast wieder hinausflog,
doch mein Kopf blieb unversehrt.
    Wir fuhren mit
einem Wahnsinnstempo. Ü berall am Stra ß enrand standen Gr ü ppchen von Neugierigen. Hulk versuchte mich mit Blicken zu t ö ten und dr ü ckte mich st ä ndig mit seinen
breiten Schultern gegen seinen Genossen auf der anderen Seite. Ich war ü berzeugt davon,
dass es nach Berlin gehen w ü rde und ü berrascht, als
wir am Rande des Stadtzentrums nicht weiter Richtung Autobahn fuhren, sondern
abbogen. Der Wagen rollte in ein gro ß es Geb ä ude, passierte drei Tore und fuhr in eine Tiefgarage. Hulk zerrte mich aus
dem Wagen und sperrte mich in eine Stehzelle. Alle paar Sekunden blickte jemand
durchs Guckloch.
    W ä hrend der kurzen
Fahrt, hatte ich mir vorgestellt, wie der Typ mich zusammenschl ä gt. Ich glaubte
fest daran, dass das passieren wird. Umso erstaunter war ich, dass da zwei
junge Kerle in graugr ü nen Uniformen standen, als die T ü r wieder aufging. Einen kannte ich vom Sehen, von fr ü her von den
Wettk ä mpfen. Die
beiden eskortierten mich zu einer Art W ä scheraum. Dort nahmen sie mir die Handschellen ab.
    Hinter einem
langen Tisch stand eine Frau. Sie trug einem blauen Kittel und schien den
beiden Jungs gegen ü ber weisungsberechtigt zu sein.
    Sie blickte mich
absch ä tzend an. Dann
sagte sie: “ Ausziehen! ”
    Ich zog mich
aus.
    Sie deutete auf
eine T ü r: “ Gehen Sie da
rein und duschen Sie! ”
    “ Was ist das f ü r ein komischer
Haufen? ” , dachte ich.
Das war keine Polizei und auch keine Armee. Meine anf ä ngliche Angst
verschwand.
    Die Frau
beobachtete jede meiner Bewegungen. Als ich fertig war, gab sie mir nagelneue
Unterw ä sche und einen
sauberen Arbeitsanzug. Dann schwang eine Knebelkette um mein rechtes Handgelenk
und die Jungs ü bernahmen
wieder.
    Sie f ü hrten mich eine
Treppe hoch. Vor jedem Gitter durch das wir gingen waren wei ß e Linien auf den
Boden gemalt. Mir wurde gesagt, dass ich an diesen Markierung stehen zu bleiben
h ä tte, Gesicht zur
Wand, bis das Gitter offen war. Als ich mich einmal nicht daran hielt,
zerquetschte mir die Knebelkette fast das Handgelenk.
    Ich musste
meinen Kopf die ganze Zeit ü ber gesenkt halten. Es gelang mir dennoch einiges von meiner Umgebung
mitzubekommen: Da waren Kameras an jeder Ecke und die W ä nde waren
komplett mit Rei ß leinen zum schnellen Ausl ö sen eines Alarms ausgestattet. Ich wurde zu einer Zelle im dritten oder
vierten Stock gebracht.
    Als die T ü r hinter mir
zuschlug, legte ich mich aufs Bett. Meine Gedanken ü berschlugen
sich. Ich h ä
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher