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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen
Autoren: Wilhelm Grimm
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was er hier wolle. Er antwortete, das werde er ihnen sogleich zeigen, griff nach dem Kegel und schlug auf die sechs Männer los, bis sie verschwunden waren. Jetzt öffnete sich über ihm die Decke, und es kamen vier Männer mit einem Sarge herein. Von dem hoben sie den Deckel ab und verschwanden. Es lag aber ein König in dem Sarge, der richtete sich auf und bat den Bäckerlehrling: er möge ihm doch sein Bein wiedergeben, welches er ihm in dem Gewölbe weggenommen habe; denn der Kegelkönig sei sein Bein gewesen. Da antwortete der Bäckerlehrling: wenn er versprechen wolle, niemals wieder hierher zu kommen, so solle er das Bein wieder haben, und der König erwiderte: wenn er das Bein habe, so käme er nicht wieder. Da gab er das Bein hin, und der König zeigte ihm aus Dankbarkeit, da er nun wieder ordentlich stehen und gehen konnte, alle Merkwürdigkeiten des alten Schlosses. Er ging nämlich, nachdem er aus dem Sarge gestiegen war, mit dem Bäckerlehrling an der Wand entlang, und drückte an einem Knopfe, sodass der ganze Boden niedersank und Beide mehrere Lachter tief mit herunterrutschten. Als sie unten waren, wurden mehrere Gänge sichtbar. In den einen Gang führte ihn der König, da hat Alles geblitzt und geblänkert, und der König wies ihm hier die verwünschten Schätze, und da sah er unzählige Tonnen voll Silber. Im andern Gange hingen alte Kriegsmonturen, im dritten Gange waren nichts als totenköpfe. In diesem Gange verschwand der König, und dem Bäckerlehrling ging sein Licht aus, doch fand er die Stelle, wo er drücken musste, damit der Fußboden wieder in die Höhe ging. Oben stand das Feuerzeug im Fenster, da zündete er sein Licht wieder an und ließ sich dann noch einmal nieder, um den dritten Gang näher in Augenschein zu nehmen. Jetzt aber lagen statt der totenschädel nichts als Goldklumpen darin. So war der Bäckerlehrling ein reicher Mann, ließ sich mit dem Fußboden wieder in die Höhe und rauchte noch eine Pfeife, bis die Wache kam und das verwünschte Schloss öffnete. Die Wache aber staunte, als sie ihn noch am Leben fand, denn es hatten schon Viele, die hier übernachtet hatten, durch die Geister ihr Leben verloren. Der König wachte jetzt selbst noch zwei Nächte lang mit ihm in dem alten Schlosse, und als in beiden Nächten die Geister nicht wieder erschienen, hielt er sein Wort und gab ihm seine Tochter zur Frau. Und ich war auch mit auf der Hochzeit und saß oben an der Ecke.
     

Der Zaubergürtel
          
    Es war einmal eine Witwe, die hatte einen Sohn und heiratete einen Zauberer. Um den Sohn zu töten, stellte seine Mutter sich krank, und damit sie genese, schickten sie ihn aus Stachelbeeren zu holen, am Stachelbeerbusche aber ließ der Zauberer ihm einen Bären mit zwei Jungen entgegentreten, der sollte ihn töten. Aber der Jüngling fand unterwegs eine Schachtel, darauf stand geschrieben: hierin läge ein Gürtel, wer den umschnalle, hätte zwölf Riesenkräfte. Den schnallte er um, und als ihm der Bär mit zwei Jungen entgegentrat, drückte er ihm den Hals ein, die beiden jungen Bären aber setzte er auf seine Schultern. Wie er nun mit den Stachelbeeren nach Haus kam und auf jeder Achsel einen jungen Bären trug, stellte sich seine Mutter noch einmal krank und sie schickten ihn nach Quisselsbeerenm und ließen ihm vor dem Baume einen Löwen mit zwei Jungen entgegentreten. Dem drückte er auch den Hals ein, nahm auf jede Schulter einen jungen Löwen und brachte die Quisselsbeeren so nach Hause. Da erforschte seine Mutter das Geheimniß mit dem Gürtel, sein Stiefvater aber entwandte ihm den Gürtel heimlich, als er ihn in die Schachtel gelegt hatte, dann stach er ihm die Augen aus und sie verstießen ihn. Der Blinde nahm aber mit sich auf der rechten Axel einen jungen Löwen und auf der linken einen jungen Bären, und so kam er in eine Höhle, da erlöste er eine Prinzessin, der mag es wol bestimmt gewesen sein, dass sie erlöst wäre, wenn ein Blinder käme mit einem jungen Löwen und einem jungen Bären auf der Schulter. Nun führte ihn die Prinzessin aus der Höhle und sie zogen miteinander durch die Welt, er hatte aber immer einen jungen Löwen und einen jungen Bären auf der Schulter. Da sah die Prinzessin einen Hasen, der war auch blind, rannte den Berg herunter und lief dabei an alle Bäume an, bis er im Thal zu einem Wasser kam. Da tauchte er die Augen hinein und lief dann auf dem geradesten Wege den Berg hinauf, weil er sehend geworden war. Da führte den
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