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Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)

Titel: Das Grauen von Bookerhole - Ein Fantasy-Thriller (German Edition)
Autoren: Vanessa Farmer
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Weile haben sie über Gebühr dem Alkohol zugesprochen ...“ Dombey machte eine wegwerfende Handbewegung. „... aber jederzeit sind Sie ein guter Anwalt gewesen, ein Kämpfer für das Recht. Ich schätze Sie sehr.“
    „ Ich danke Ihnen Sir! Aber lassen wir doch den Unsinn mal eine Weile.“
    Dombey runzelte die Stirn. „Unsinn?“
    „ Sie wissen so gut wie ich, daß ich ebenso ein mit allen Wassern gewaschener Hund sein kann. Ich spiele, bin schönen Frauen nicht abgeneigt, schmiere Zeugen und kaufe Gutachter. Ich prügele mich manchmal, saufe hin und wieder und beneide Sie um ihre wunderbare Familie.“
    Dombey grinste. „Sie sind eben ein ganz normaler Mensch und ehrenwerter Gentleman!“
    „ Und als ein solcher kann und will ich den Fall nicht einfach auf sich beruhen lassen. Miss Bettencourt wurde das Opfer einer vergreisten Justiz.“
    „ Aber denken Sie doch an die Zeugen. Möglicherweise ist Miss Bettencourt tatsächlich geistig verwirrt, Stan. Denken Sie an das United Kingdom gegen Branning oder Spencer! Verrückte Mörder, die aussahen wie Ihre liebsten Nachbarn und sich ebenso benahmen ... bis das Böse von ihnen Besitz ergriff! Denken Sie an die vielen düsteren Gestalten, die Londons Nebel dazu nutzen, harmlose Dirnen zu erwürgen oder armselige Bettler zu töten. Bürger, deren düstere Hälfte so stark ist, daß sie die Gewalt übernimmt. Nehmen Sie diesen Verrückten, der sich selber Jack the Ripper nennt. Er mordet seit zwei Jahren Huren, weil es ihm Spaß macht. Er schreibt seine Initialen mit dem Blut seiner Opfer an die Wand und verhöhnt Inspektor Adderley von Scotland Yard öffentlich über die Zeitung. Es sind biedere Männer, denen Alkohol und stinkender Nebel das Hirn so sehr verklebt, daß sie sich am nächsten Tag in einer Blutlache neben einer Leiche wiederfinden. Newgate ist voll von diesen Verrückten, die auf ihre Hinrichtung warten ... und die nicht das zweifelhafte Glück hatten, nach Bookerhole eingeliefert zu werden.“
    „ Sie ist so normal wie Sie und ich, Sir! Sie ist eine intelligente Frau, kultiviert, attraktiv – und sehr traurig! Sie kann keiner Fliege etwas zuleide tun, glauben Sie mir.“
    Thomas Dombey nickte mitfühlend. „Wie oft haben Sie mit ihr gesprochen?“
    „ Insgesamt nicht mehr als acht oder zehn Stunden – viel zu wenig Zeit, um eine vernünftige Verteidigung aufzubauen, aber genug, um zu merken, ob jemand verrückt ist oder nicht.“
    „ Erklären Sie mir, wieso mehr als zwanzig Männer und Frauen schworen, Miss Bettencourt bei den Morden beobachtet zu haben.“
    „ Sie hat eine Doppelgängerin!“
    „ Ich wette, diese Punkte wurden alle schon vor Gericht verhandelt.“
    „ Und abgeschmettert! Einige Zeugen beschworen, einen Leberfleck, den Lady Cecilia am Hals hat, wiederzuerkennen. Doppelgänger haben aber keine identischen Leberflecken. Außerdem wollte Woodrobe die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen. Nur mit Mühe und Not brachte ich es auf zwei Verhandlungstage.“
    „ Wer könnte ein Interesse daran haben, Miss Bettencourt aus dem Verkehr zu ziehen?“
    „ Niemand! Sie ist die Alleinerbin eines großen Vermögens. Ihre Eltern starben bei einer Schiffsreise und hinterließen ihr ein Herrenhaus in London, einen Sommerwohnsitz in Hastings und viel Geld.“
    „ Was ist mit der ermordeten Tante?“
    „ Sie war selbst steinreich. Sie hat keine Erbansprüche und mit Cecilia hat sie sich zu Lebzeiten bestens verstanden. Die beiden Frauen liebten sich! Wie gesagt: Kein Motiv!“
    „ Und was ist mit diesem ...“
    „ Broderick Black?“
    „ Ja, dem!“
    „ Ein Zufall! Cecilia hatte nie eine Beziehung zu diesem Mann, kannte ihn gar nicht. Es scheint, als hätte auch jeder andere Mensch das zweite Opfer sein können!“
    „ Die Zeugen beobachteten also den Mord und ließen Miss Bettencourt – oder wen auch immer! – von dannen ziehen?“
    „ Ja! Sie erklärten übereinstimmend, sie sei wie aus dem Nichts aufgetaucht, hätte ein riesiges Messer in die Opfer gerammt, immer und immer wieder und wäre dann in Windeseile verschwunden. Einige verfolgten sie, aber niemand fand ihre Spuren.“
    „ Verdammt! Ich kann mir gut denken, daß der alte Woodrobe keine große Lust hatte, auf den Fall näher einzugehen. Hätte verflixt kompliziert werden können. Und um Standesdünkel hat der Alte sich nie gekümmert. Er legt die Schlinge um jeden Hals, sei es um die eines Bettlers oder die eines Ministers. Was wollen Sie jetzt also
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