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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan
Autoren: Kathy Reichs
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Galahad«, sagte ich. »Erzähl.«
    »Alles?«
    »Im Augenblick nur die Höhepunkte. Mein Kidnapper war Joe Bonnet, oder?«
    Ryan nickte. »Kurz gesagt, dein geliebter Assistent fühlte sich unterschätzt und überarbeitet.«
    Ich verdrehte die Augen. Auch das tat weh.
    »Briel, die Joes Unzufriedenheit spürte, schleimte sich an ihn ran. Meinte, er wäre ein Superstar. Bot ihm eine goldene Zukunft bei Body Find an.«
    »Joe hat Christelies Fingerglieder für sie gestohlen.«
    »Nein, das war sie schon selber. Sie hörte dein Telefonat mit dem Hausarzt der Villejoins mit und dachte sich, die Fingerknochen würden wegen der Kamptodaktylie noch wichtig werden.«
    Ich dachte an diesen Tag zurück. »Briel klaute sie, als ich nach oben ging, um mir ein Diet Coke zu holen.«
    »Sie dachte sich, da man die Knochen ja bei ihrer Zweitgrabung »entdecken« würde, könnte man ihr nichts vorwerfen und auch nichts nachweisen.«
    »Woher wusste sie, dass Hubert sie nach Oka schicken würde?«
    »Falls nicht, hatte sie vor, die Knochen irgendwo im Labor zu platzieren. Du würdest so oder so schlecht dastehen.«
    »Briel hat auch die Zähne vom Lac Saint-Jean vertauscht?«
    »Ja. Las Valentin Gouvrards antemortale Unterlagen, erinnerte sich, das Duclos eine Zahnsammlung mit braunen Milchzähnen erwähnte. Joe ließ sie an den Schrank mit Bergerons Schale, sie fand die verfärbten Backenzähne, steckte sie ein und legte sie zu den Überresten. Wen schert das noch nach so vielen Jahren?«
    »Jahrzehntealte Knochen, im Fall geht nichts voran, also was soll's?«
    »Genauso dachte sie.«
    »Das hat mich im Kanal darauf gebracht, dass Joe mein Kidnapper sein musste. Mir wurde bewusst, dass Briel durch ihn Zugang bekommen haben musste. Nur Bergeron, Joe und ich hatten den Schlüssel. Das und die langen Spinnenbeine.«
    »Lange Spinnenbeine?«
    »Egal.«
    Ryan beließ es dabei. »Sowohl bei Oka wie beim Lac SaintJean dachte Briel, sie könnte glänzen, ohne jemandem zu schaden.«
    »Außer mir.«
    »Das war ihr Sahnehäubchen.«
    »Kam der Anruf bei Edward Allen Jurmain von ihr?«
    »Das ließ sie Raines machen. Wollte, dass es eine Männerstimme war, für den Fall, dass jemand bei Edward Allen nachfragte. Er benutzte eine Telefonzelle an der Gare Central, damit man den Anruf nicht zu ihm oder ihr zurückverfolgen konnte.«
    »»Hat sie die Kugel in Marilyn Keisers Leiche gejagt?«
    »Briel beharrt darauf, dass es Joe war. Sagt, sie würde nie irgendetwas tun, das eine polizeiliche Ermittlung beeinträchtigen könnte. Behauptet, sie sei entsetzt über Joes Tat gewesen. Ich vermute, es war eine gemeinsame Aktion. Joe hätte von so einer Art von Schusskanal nichts gewusst. Briel erinnert sich an Richie Cunninghams Fall in Chicago -«
    »Er heißt Chris Corcoran.«
    »-- und sieht eine weitere Chance, um zu glänzen. Ein drei Monate alter Mord, der wahrscheinlich nie aufgeklärt wird. Und falls doch, was soll's, wenn die Todesursache nicht ganz korrekt ist? Ich denke, sie hielt die Leiche, damit Joe schießen konnte. Sie holt die Kugel raus, verkündet den Kanal, und voilà, sie ist die Heldin.«
    Eine Schwester kam ins Zimmer, ihre Gummisohlen quietschten zum Bett. Sie maß meinen Puls, steckte mir ein Thermometer in den Mund, schob mir eine Luftdruckmanschette über den Arm und pumpte den kleinen, schwarzen Ball.
    »Die Blumen müssen in eine Vase.« Ohne Ryan oder mich anzusehen.
    »Natürlich.« Ryan zeigte ihr sein charmantestes Lächeln. »Haben Sie vielleicht zufällig irgendwo eine alte herumstehen?« Wir alle warteten auf meinen thermalen Zustand.
    Die Schwester trug meine Vitaldaten in ein Diagramm ein und eilte davon.
    »Leg dich nicht mit dieser Frau an«, sagte Ryan.
    »Keine Chance«, sagte ich.
    »Stammte der Zettel mit »Geh nach Hause, verdammte Amerikanerin von Briel?«
    »Das war Joes Zugabe.«
    »Nett. Ich nehme an, sie verriet Keisers Identifikation an die Presse.«
    »Der beste Weg, um ins Fernsehen zu kommen.«
    »Was ist am Dienstagabend passiert? Wo war ich?«
    Ryans Brauen hoben sich nun eindeutig. »Das hast du mir doch erklärt, Honigbienchen. Weißt du nicht mehr?«
    Honigbienchen? Das war neu. Eine Anspielung auf den gelben Beutel an meinem Bett?
    Ich ließ es unkommentiert.
    »Gefunden habe ich dich in einem Kanal unter der Alexandre-de-Sève. Du bist einen kaum noch benutzen Nebenarm bis zu seiner Mündung in den Hauptkanal entlanggekrochen. Und ausgebrochen bist du aus einem alten Grab unter dem Veterans
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