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Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Das Grab ist erst der Anfang: 12. Fall mit Tempe Brennan
Autoren: Kathy Reichs
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Park. Das haben die Ermittler erst heute herausgefunden.«
    »Ein Teil des Old Military Burying Ground, des alten Soldatenfriedhofs«, sagte ich. »Aber dieser Friedhof wurde doch schon vor langer Zeit verlegt.«
    »Richtig.« Ryan schlug einen professoralen Ton an. »Früher einmal diente das Gelände, das jetzt der Veterans Park ist, als letzte Ruhestätte sowohl für die britische Garnison wie auch für eine ganze Reihe von Zivilisten. « Ryan wechselte das Register. »Auch Hinz und Kunz wurden dort verbuddelt.« Zurück zu Herr Professor. »Von Ende des achtzehnten bis Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurden mehr als eintausend Soldaten und ihre Familien auf diesem Grundstück bestattet, das später als der Old Military Burying Ground bekannt wurde. Im Lauf der Jahre forderten Vernachlässigung und Vandalismus ihren Tribut, und der Friedhof wurde zu einem Schandfleck.Vierundvierzig wurden die britischen Soldaten exhumiert und ins Field of Honour, das Feld der Ehre, in Pointe-Claire umgebettet.
    Aber jetzt kommt der Haken.« Ryan redete wieder normal. »Es gab nie irgendwelche systematischen Versuche, Hinz und Kunz zu verlegen. Die Grabsteine verschwanden, aber viele gewöhnliche Bürger wurden einfach liegen gelassen.«
    Und auch einige Soldaten, dachte ich, als ich an meine knöchernen Kameraden im Grab dachte.
    »Hin und wieder stößt man auf ein Skelett, sehr zum Missfallen von Bauarbeitern und schaufelschwingenden Kollegen des öffentlichen Dienstes.«
    Ryan grinste äußerst selbstzufrieden. »Woher weißt du das alles?«, fragte ich.
    »Wir haben uns mit einem Archäologen von der U de M und einem Historiker der McCord in Verbindung gesetzt. Erster war bereit, mit dem Spurensicherungsteam da runterzugehen. Letzter lehnte ab. Der Archäologe meint, dass man wahrscheinlich auf Überreste stieß, als der Kanal um die Jahrhundertwende gebaut wurde. Er nimmt an, dass die genervten Arbeiter schnell ein Grab buddelten, die Überreste hineinwarfen, es versiegelten und weiterzogen. Da es eine geografische Distanz gab, wurde diese Behelfsgruft übersehen, als der Friedhof in den Vierzigern verlegt wurde.«
    »Zuerst dachte ich, Raines wäre mein Kidnapper«, sagte ich. »Er würde über historische Grüfte und Begräbnisstätten Bescheid wissen. Dann kam ich auf Joe. Er ist beim Drainsploring über die Gruft gestolpert, nicht?«
    »Richtig.«
    »Joe hatte vor, mich einfach verschwinden zu lassen. Keine Leiche. Keine Erklärung. Einfach verschwunden.«
    »Ja.« Ryans Griff wurde fester, und sein Finger bewegte sich schneller über meinen Handrücken. Hielt inne. Wir alle warteten auf den Angriff der Eiskristalle in meiner Blutbahn. Nichts passierte.
    »Handelte Joe in Briels Auftrag?«
    »Wieder behauptet sie, dass das alles Joes Idee gewesen sei. Leugnet, irgendwas von dem Plan, dir zu schaden, gewusst zu haben.«
    »Wo ist er jetzt eigentlich?«
    »Genießt einen Käfig und einen leuchtend orangefarbenen Overall. Während ich nach dir suchte, fischte meine Verstärkung ihn aus dem Kanal.«
    »Gab Joe einen Grund an, warum er mich töten wollte?«
    »Er sagt, Briel habe sich um das Thema herumgedrückt, aber ihre Absicht sei klar gewesen. Sagt, sie habe beständig erwähnt, dass ohne dich alles viel glatter laufen würde. Und angedeutet, dass es nett wäre, wenn du weg wärst und nie wiederkommen würdest.«
    »Wie hast du mich gefunden?«
    »So gegen elf rief ich in deiner Wohnung und auf dem Handy an, konnte dich aber nicht erreichen. Ich fand das komisch, da du mir doch gesagt hattest, du wolltest mit der Katze zu Hause bleiben. Nach mehreren vergeblichen Versuchen dachte ich mir, ich fahr lieber mal vorbei. Der Notausgang war mit einem Schuh verklemmt. Deine Wohnungstür war unverschlossen. Deine Uhr lag zerbrochen auf dem Boden. Deine Jacke war da, aber du warst verschwunden.«
    Uhr auf dem Boden? Ich schätze, dafür muss ich Birdie danken.
    »Kurz zuvor hattest du mir von deinem Verdacht gegen Briel erzählt und von Raines' aufbrausendem Temperament und seiner undurchsichtigen Vergangenheit. Außerdem hattest du eben eine unschöne Begegnung mit deinem Nachbarn gehabt.«
    Sparky hatte ich ganz vergessen.
    »Ich rief Claudel an und bat ihn, sich Briel und ihren Gatten zu schnappen. Deinen Nachbarn fand ich schlafend in seinem Fernsehsessel. Sparkys Chef konnte glaubhaft versichern, dass er bis elf Schlaglöcher auf dem Décarie Expressway aufgefüllt hat. Übrigens, Sparky hat zugegeben, dein Fenster
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