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Das Grab des Tauren

Das Grab des Tauren

Titel: Das Grab des Tauren
Autoren: Hugh Walker
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silberroter Maske und im vollen Ornat seines hohen Amtes als oberster Priester des wachsenden Reiches.
    Er war in der Gegenwart Darkons gewesen, des Herrn aller Schatten, des Mächtigsten aller Mächtigen, dem er aus schwärzestem Herzen diente.
    Alle Pläne verliefen gut. Alle niederen Diener gaben ihr Bestes. Der Zeitpunkt war nah für den nächsten großen Schritt vorwärts in dieser Welt.
    Er spürte die Kraft, die von den Säulen ausströmte – eine Kälte, die die Sonne eines ganzen Sommertags nicht aus dem Stein bannen konnte. Sie war letztlich stärker als jede Wärme, jedes Feuer, stärker selbst als das glühende Herz der Welt.
    In den unterirdischen Gemächern unter den Steinen stong-nil-lumens residierte Donahin, umgeben von Akolythen und niederen Priestern. Es gab keine menschlichen Wachen, keine Gianten. Die allgegenwärtige magische Kraft, Tag für Tag beschworen und benutzt, schützte die Steinkreise der Finsternis auf ihre Weise.
    Es war ein Ort, wo Welten und Zeiten einander berührten. Nur die Mächtigen und ihre Auserwählten begriffen dieses unberechenbare Chaos und zähmten es mit ihrer Magie.
    Donahin sah, daß Parthan eingetroffen war. Er schätzte Parthan, der sich am erfolgreichsten um seine Gunst bemüht hatte, er schätzte ihn als einen der Klügsten, wenn es galt, die Pläne der Mächtigen in die Tat umzusetzen. Von Parthans Machenschaften hing in der augenblicklichen Situation fast alles ab.
    Parthan gab sich selbstsicher, als er berichtete:
    »Der Barbar wird da sein. Ich garantiere es. Eben in diesem Augenblick haben sie entschieden, daß sie diesen Weg nehmen werden…«
    »Wenn die Schlange Yhr den Mond aufzufressen beginnt, muß er hier sein, Parthan. Es ist nicht mehr viel Zeit.«
    Parthan neigte seinen Kopf zustimmend. »Es geht alles seinen Weg, wie ich ihn bestimmt habe. Ich vermag in jedem Augenblick zu sehen, wo sie sich befinden, dank dem Auge, das ich dem Magier in den Kopf gesetzt habe…«
    Donahin winkte ungnädig ab. »Mich interessieren deine Helfershelfer nicht, auch nicht deine Tricks. Ich hoffe nur, sie sind deines Standes würdig, Diener Quatoruums.«
    Parthan grinste unter seiner Maske. »Der Zweck heiligt die Mittel, Diener des Mächtigsten…« Die letzte Bemerkung trug ihm eine unwillige Kopfbewegung Donahins ein, der sich nicht als Diener Darkons sah, sondern als dessen Gefährte und Berater.
    »Wird Nottr töten, wenn er Mythor gegenübertritt?«
    »Das wird er. Er glaubt sich frei, aber er ist vollkommen in meiner Gewalt. Wenn der Augenblick da ist, wird er Mythor hassen und töten.«
    Donahin nickte. »Gut. Mag deine Zuversicht dich nicht trügen. Du weißt, daß selbst Quatoruum dich nicht vor dem Grimm des Herrn der Finsternis schützen kann. Wäre es nicht besser, du würdest mit einer Abteilung Gianten ausreiten, um sicherzugehen, daß der Barbar rechtzeitig hierhergelangt?«
    »Nein. Er und seine Gefährten glauben den Schlüssel zur Zerstörung stong-nil-lumens in Händen zu halten. Sie brennen darauf, herzukommen. Die Begleiter des Barbaren… hast du Verwendung für sie?«
    Donahin schüttelte verneinend den Kopf. »In deinen Schmieden sind sie gut aufgehoben. Du magst mit ihnen nach Belieben verfahren.«
    »Das ist sehr großzügig«, erwiderte Parthan befriedigt. »Ich werde mich ihrer annehmen.«
    Er verließ eilig Donahins Gemächer. Es war wieder an der Zeit, einen Blick durch das Auge zu tun. Die Taurenzwillinge ließen ihn nicht ruhen, seit er sie gesehen hatte. Sie, vor allem, hätte er gerne in seiner Gewalt gehabt.
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