Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geschafft, wie? Du bist am Ziel, aber du hast nicht gewonnen. Meine Wölfe werden euch…«
    »Suko!« sagte ich nur.
    Mein Freund hatte verstanden. Er schritt auf den uns am nächsten lauernden Wolf zu und tauchte seine rechte Hand in das dichte Fell des bewegungslos stehenden Tieres.
    Wieder zuckte die Bestie, bevor sie zu Staub zerfiel, der sich mit dem Sand vereinigte.
    Das hatte auch Morgana gesehen. Sie wollte es nicht glauben. Ihre Reaktion war ein ungläubiges Staunen, dann hastiges Schütteln ihres Kopfes, so daß die langen Haarsträhnen um ihr Gesicht peitschten.
    »Wieso?« keuchte sie.
    »Das Licht«, sagte ich. »Es ist das Licht aus dem Grab.« Ich wußte keine andere Erklärung und hoffte, daß ich damit recht behielt. »Es war das Licht, das auch die Königin am Leben erhielt, denn die Energie, uns unbekannt und uralt, sorgte dafür, daß das Gefüge der Welten nicht zusammenbrach. Die Menschen damals wußten viel, viel mehr als wir. Und sie konnten vor allen Dingen mit den Phänomenen umgehen und sie kontrollieren, was uns heute fehlt. Auch dir, Morgana.«
    In ihren raubtierhaften Augen lag die Kälte des Alls. »Ja«, sagte sie, »möglicherweise hast du recht. Aber ich bin nicht wie meine Diener. Ich bin mehr, bin stärker, und ich werde nicht aufgeben. Ich habe den Gral, er steht vor mir…«
    »Du bist allein, Morgana.«
    »Nein, schau hoch zum Himmel…«
    »Fenris ist weit weg!«
    Ich hatte sie durch meine Antworten nervös gemacht, das spürte sie, denn sie wußte nicht, was sie noch sagen sollte. Einmal schaute sie mich an, dann Suko und auch Jenna Jensen.
    Drei Gegner standen vor ihr, ein weiterer befand sich in ihrem Rücken.
    »Es sieht schlecht für dich aus, Morgana. Du hast hoch gespielt, aber man kann nicht alles haben. Die Königin von Saba wird dir ihr Wissen niemals vermitteln.«
    »Irrtum, Irrtum!« schrie sie. »Der Gral steht neben mir. Ich habe ihn. Er existiert, schau ihn dir an. Schau hinein, sieh das Licht.« Sie sprach jetzt hektisch und nervös. »Das gleiche Licht existierte auch im Grab. Die Energien sind dieselben, die Schwingungsebene ist gleich. Begreifst du nun, Sinclair?«
    »Ich habe schon begriffen.«
    Sie schickte uns ein meckerndes Lachen entgegen. »Das glaube ich kaum. Die Königin von Saba lebt nur, weil auch der Gral existiert. Wenn ich ihn jetzt zerstöre, werdet auch ihr nicht an das Wissen herankönnen.«
    »Bist du schneller als eine Kugel?« fragte ich.
    Sie winkte ab. »Was sind schon Silberkugeln gegen diese gewaltige Magie? Nein, Sinclair, ich…«
    »Er hat recht!«
    Wir hörten eine Stimme, die weder der Königin noch Morgana gehörte, sondern einer der beiden anderen Gestalten, die sich neben der Königin als schemenhafte Figuren aus dem Grab erhoben.
    Zwei Geister…
    Morgana drehte sich um. Noch in der Bewegung entdeckten wir das Erschrecken auf ihrem Gesicht.
    Sie hätte eigentlich damit rechnen müssen, daß die Königin nicht allein gelassen worden war, denn auf der Grabplatte hatte sie das Relief zusammen mit zwei männlichen Gestalten gezeigt.
    Und die erschienen hinter ihr wie Leibwächter.
    Meine Augen weiteten sich so stark, daß es schon beinahe schmerzte. Eines der geisterhaften Wesen kannte ich.
    Es war Hector de Valois, ein großer Anführer der Templer und jemand, der das Kreuz besessen hatte.
    Er war in mir wiedergeboren worden. Ich hatte hin und wieder sogar einen Kontakt mit ihm gehabt.
    Und der zweite?
    Ich hätte mir am liebsten über die Augen gewischt, doch ich bekam die Arme nicht hoch. Konnte es tatsächlich sein, was ich vermutete? Diese alttestamentarisch wirkende Gestalt, die so respekteinflößend aussah, obwohl sie nur als Geist vor uns stand.
    Es gab an sich nur eine Erklärung. Denn diese Gestalt durchzog sämtliche Legenden, die sich um die Königin von Saba drehten. Sie hatte die Frau eigentlich berühmt gemacht.
    Das mußte er sein.
    »Salomo, der Weise!«
    ***
    Ich hatte die Worte einfach nicht mehr nur denken können, mußte sie so laut aussprechen, daß ihr Klang über das Grab der Königin hinweghallte und verstanden wurde.
    Er stand rechts hinter der Frau, Gesicht und Körper wirkten, wie von einem dünnen Pinsel gezeichnet. Nichts regte sich in seinen Zügen, aber ich bekam eine Antwort.
    »Es stimmt, ich bin Salomo, der Weise, und ich grüße denjenigen, der mit mir soviel gemein hat…«
    Ich mußte schlucken. Plötzlich spürte ich den Schwindel, ging zurück und stolperte mit der Hacke über eine im Sand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher