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Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin
Autoren: Jason Dark
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ersten Handkontakt mit dem Weltraumwesen E.T. bekommen hatte. Diesen Eindruck zu beschreiben, war mir einfach nicht möglich. In dieser Grabstätte berührten sich nicht nur zwei durch Tausende von Jahren getrennte Generationen, auch zwei Kulturen, und sie schufen die Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart hinein. Ihre Hand war nicht kalt wie die einer Toten. Ein warmer Strom durchrann unsere Finger, und er ging von beiden aus. Ich hätte die Hand der Königin noch stundenlang festhalten können, aber Sukos Stimme warnte mich. »John, die Grabplatte schließt sich!«
    Ich zog meine Hand zurück. Noch einmal warf ich einen Blick in die Augen der Königin. Was mir da entgegenströmte, war Sympathie — vielleicht auch mehr.
    Ich lief zum Rand. Über mir senkte sich bereits die Platte, und die Königin von Saba nahm wieder ihre alte Lage ein. Suko half mir hoch, unterstützt von Jenna Jensen, in deren Augen es fieberte.
    Ich hatte die Grabstätte kaum verlassen, als die Platte mit einem dumpf klingenden Geräusch wieder zufiel und das Geheimnis der Königin verdeckte.
    Und noch etwas geschah.
    Plötzlich hörten wir das Heulen und Pfeifen des Windes. Innerhalb kurzer Zeit verwandelte er sich in einem Sturm, der gewaltige Massen von Sand heranschleuderte und gleichzeitig die letzten Wölfe zu Staub zerfallen ließ. Ihre Reste rutschten — zusammen mit dem herbeigewehten Sand — auf die Grabplatte zu und bedeckten sie so, daß niemand ahnen konnte, was sich unter dem Sand befand.
    Wir kämpften uns gegen den Sturm die Stufen hoch und erreichten die schützenden Säulen.
    Hier tobte der Wind nicht mehr.
    Jenna legte ihre Hand in die meine, als wir einen Blick zurückwarfen. Unter uns lag ein brodelnder Hexenkessel aus Staub und Sand. Vom Grab der Königin sahen wir nichts mehr. Es war nur mehr Erinnerung.
    »Ich werde nichts sagen«, flüsterte Jenna. »Ich werde das Geheimnis für mich behalten. Nicht immer müssen Wissenschaftler mit ihren Kenntnissen an die Öffentlichkeit treten.«
    »Das ist auch gut so.«
    Wir hatten hier nichts mehr verloren und gingen zurück zu unserem Jeep, der uns sicher bis Mokka brachte, wo Bahid ihn schweigend in Empfang nahm und auch keine Frage stellte.
    Ich schaute hinein in den Sonnenaufgang und freute mich, ihn erleben zu dürfen.
    Auf dem Rückflug — Jenna Jensen war eingeschlafen — stellte mir Suko eine Frage. »Du hast die Worte des Weisen nicht vergessen — oder?«
    »Nein, ich denke immer daran.«
    »Glaubst du, daß sie sich erfüllen werden?«
    »Da bin ich mir sicher.«
    »Und wann?«
    Ich hob die Schultern. »Wenn die Zeit reif ist, Suko, und das, so meine ich, wird nicht mehr lange dauern.«
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 508 »Morganas wilde Meute«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 466 »Die Königin von Saba«
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