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Das Grab der Königin

Das Grab der Königin

Titel: Das Grab der Königin
Autoren: Jason Dark
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spürten ebenfalls, daß sich bald etwas ereignen würde. Auf den Stufen stehend scharrten sie unruhig mit ihren Füßen. Noch lag die schwere Grabplatte flach innerhalb des Gefüges. Sie schien sich gegen die Kräfte wehren zu wollen, die aus der Tiefe her gegen sie drückten.
    Aber das verging.
    An drei Stellen gleichzeitig, an den Breitseiten und an der Frontseite hob sie ab.
    Sehr langsam, zögernd, doch sie kam - und mit ihr das Licht!
    Es war ein geheimnisvolles Leuchten, das sich aus mehreren Farben zusammensetzte.
    Im Grundton hellblau, aber mit einer grünlichen Farbe durchsetzt, so daß dieses Licht einen gespenstischen, türkisfarbenen Schein bekam. Es drang wie starre Schatten aus den Öfffnungen hervor und schaffte es, sich an den Seiten des Grabes zu verteilen.
    Geheimnisvolle Lichtreflexe tauchten die Umgebung in einen geisterhaften Schein, von dem auch die Mensch-Wölfin nicht verschont blieb. An Morgana kroch dieser farbige Schatten in die Höhe. Sie spürte etwas von der Energie, die in diesem Licht steckte. Ein Kribbeln lief über ihre Haut. Es wanderte höher, erfaßte ihre Arme, die Hände ebenfalls und natürlich den Gegenstand, der noch immer zwischen ihren Handflächen steckte.
    Der Dunkle Gral übenahm den Schein, er saugte ihn förmlich auf, so daß sich auch seine Farbe änderte.
    Hatte er vor wenigen Sekunden noch mattgolden geschimmert, so wechselte diese Farbe.
    Grün und Blau ließen das Gold zurücktreten. Der Dunkle Gral war dunkler geworden und machte seinem Namen alle Ehre. Auch über die Kugel schwebte das neue Licht hinweg. Es gelangte allerdings nicht bis an die andere Seite, weil es von ihr aufgesaugt wurde. Der Gral reagierte. Er glich einem Magneten, der nur darauf gewartet hatte, endlich seine Erfüllung zu finden.
    Das Material begann unter den fremden, geisterhaften Strömungen zu vibrieren. Morgana merkte diese sehr deutlich, denn die Vibrationen pflanzten sich über ihre Hände und Arme fort, hinein in die Arme, so daß es ihr schwerfiel, das Gefäß zu halten.
    Es stemmte sich gegen sie, als wüßte es genau, daß Morgana nicht seine eigentliche Besitzerin war.
    Es machte sie nervös. Zwei gegensätzliche Kräfte konnte sie nicht ausgleichen, deshalb bückte sie sich und stellte das Gefäß ab. Zm erstenmal überkam sie der Verdacht, daß sie sich mit dem Diebstahl des Gefäßes einfach übernommen hatte.
    Doch es ging weiter.
    Höher und höher stieg die Grabplatte. Mehr Licht drang aus dem Innern. Ein unnatürlicher Schein, der irgendwie in das Dunkel der kalten Wüstennacht hineinpaßte.
    Morgana stand unbeweglich auf dem Fleck. Der Schatten der hochsteigenden Grabplatte wanderte über sie hinweg und gab ihr somit den Blick in die Tiefe des Grabes frei.
    Noch konnte sie nichts erkennen.
    Das Licht war einfach zu intensiv und es blendete sogar. Doch da lag etwas…
    Es besaß eine menschliche Gestalt, und das konnte nur die Königin von Saba sein!
    Morganas Augen weiteten sich noch stärker. In ihren Blicken lag die Spannung, die sie wie eine Klammer festhielt.
    Nur noch wenige Sekunden würde es dauern, dann… Plötzlich stand die schwere Grabplatte still. Auf der gegenüberliegenden Seite bildete sie einen genau rechten Winkel zum eigentlichen Grab der Königin.
    Morgana schaute hinein.
    Sie besaß jetzt einen wunderbar klaren Blick. Das Licht hatte sich so verteilt, daß es nicht mehr blendete und sie auch Einzelheiten erkennen konnte.
    Sie hatte damit gerechnet, einen prunkvollen Sarg oder Sarkophag zu sehen. Das stimmte nicht.
    Die Königin lag auf einem Altar. Sie war allein, keine Sklaven waren mit ihr begraben worden. Regungslos bedeckte ihr Körper die Steinplatte, und Morgana mußte zugeben, daß diese Frau eine Schönheit im klassischen Sinne war. Das Licht hatte sich verflüchtigt und bildete einen äußeren Ring um die Grabstätte. Es fiel jetzt von oben herab in das Grab und leuchtete dermaßen natürlich aus, daß Morgana viele Einzelheiten entdeckte. Die Haut der Königin wirkte so frisch, als wäre sie in Eselsmilch gebadet worden. Schwarz war ihr Haar und zeigte den gleichen Schnitt wie auf dem Grabplatten-Relief.
    Eine schmale Nase, ein weicher Mund und große Augen mit dunklen Pupillen. Morgana wunderte sich nicht einmal darüber, daß sie offenstanden, mit einer Toten oder einem weiblichen Zombie hatte sie sowieso nicht gerechnet.
    Die Köngin war begraben worden, aber sie lebte trotzdem!
    War sie eine Weiße, eine Schwarze?
    Nein, keines von
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