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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta
Autoren: Dieter Buehrig
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ich nicht gerade gut nennen.«
    »Alles ist relativ.«
    Sam ging zu Bondaruk hinüber, entfernte seine Pistole mit einem Fußtritt, dann packte er ihn am Jackenkragen. »Stehen Sie auf.«
    »Ich kann nicht«, stöhnte der Mann. »Meine Hand!«
    Sam hievte Bondaruk auf die Füße. »Mr. Bondaruk, was halten Sie von großer Höhe?«
    »Was soll das heißen?«
    Sam warf Remi einen fragenden Blick zu. Sie überlegte einen Moment lang, dann nickte sie grimmig.
    Vor sich her schob Sam den Mann in Richtung der Drachenzähne durch die Höhle.
    »Lassen Sie mich los!«, rief Bondaruk. »Was haben Sie vor?«
    Sam ließ sich nicht beirren und ging weiter.
    »Stopp, stopp, wohin gehen wir?«
    »Wir?«, fragte Sam mit leisem Spott. »Wir gehen nirgendwohin. Sie hingegen, nun … Sie fahren gleich per Expresslift in die Hölle.«

Epilog
Beaucourt, Frankreich
Vier Wochen später
    Remi lenkte den gemieteten Citroën in eine mit Bäumen gesäumte, kiesbestreute Zufahrt und folgte ihr etwa hundert Meter bis zu einem zweistöckigen Landhaus mit weißer Stuckfassade und Spitzgiebelfenstern, die von schwarzen Fensterläden eingerahmt wurden. Sie stoppte neben dem Lattenzaun und schaltete den Motor aus. Rechts neben dem Haus befand sich ein rechteckiger Garten, dessen schwarze Erde umgepflügt und saatbereit wirkte. Ein gepflasterter Fußweg führte durch das Gartentor zur Haustür.
    »Wenn unsere Vermutungen zutreffen«, sagte Remi, »sind wir im Begriff, das Leben einer jungen Frau zu verändern.«
    »Zum Besseren«, sagte Sam. »Sie hat es verdient.«
    Nach der Auseinandersetzung in der Höhle hatten sie zwei Stunden gebraucht, um zum Eingang zurückzukehren. Dabei stieg Remi voraus, setzte Haken und Felsschrauben und erleichterte Sam so gut sie konnte die schwierige Kletterpartie. Sam ließ nicht zu, dass sie Hilfe holte. Sie waren zusammen hinabgestiegen, und so würden sie auch wieder zusammen hinaufsteigen.
    Sobald sie das Tageslicht erreicht hatten, suchte sich Sam einen bequemen Rastplatz, während Remi zum Hotel eilte, wo sie Hilfe anforderte.
    Am nächsten Tag begaben sie sich ins Krankenhaus in Martigny. Die Kugel hatte zwar keine wichtigen Organe getroffen, aber Sam fühlte sich trotzdem, als sei er von einem Boxer als Sandsack benutzt worden. Man behielt ihn zwei Tage lang zur Beobachtung im Hospital und entließ ihn dann. Drei Tage später waren sie wieder in San Diego, wo Selma erklärte, wie Bondaruk und Cholkow sie bis zum Großen St. Bernhard hatten verfolgen können. Einer der Wachmänner, die Rubes Freund auf seine Bitte ins Haus geschickt hatte, war offenbar Tage zuvor von Cholkow angesprochen und unter Druck gesetzt worden, entweder heimlich das Keylogger-Programm zu installieren oder erleben zu müssen, dass seine beiden Töchter entführt würden. Indem sie sich in die Lage des Mannes versetzten, konnten ihm Sam und Remi seine Entscheidung nicht einmal übel nehmen. Die Polizei wurde aus allem herausgehalten.
    Am nächsten Morgen ergriffen sie erste Maßnahmen, um die Karyatiden der griechischen Regierung zurückzugeben. Zuerst riefen sie Evelyn Torres an, die sich sofort mit dem Direktor des Archäologischen Museums Delphi in Verbindung setzte. Von da an kam die Angelegenheit richtig in Schwung, und schon nach einer Woche suchte eine vom griechischen Ministerium für Kultur und Tourismus gesponserte Expedition die Höhle unter dem See am Großen St. Bernhard auf. Am zweiten Tag fand das Team außerdem noch eine Seitenhöhle. Darin lagen Skelette von Dutzenden spartanischer und persischer Krieger sowie deren Waffen und sonstige Ausrüstung.
    Es würde Wochen dauern, ehe die Expedition den ersten Versuch unternähme, die Karyatiden aus der Höhle zu bergen, berichtete Evelyn, doch im Ministerium war man überzeugt, dass die Karyatiden sicher und wohlbehalten in ihre Heimat zurückkehren und am Ende auch in einem Museum ausgestellt werden würden. Ehe das Jahr zu Ende ginge, müssten die Historiker weltweit sicherlich einen Teil der Geschichte Griechenlands und Persiens gründlich umschreiben.
    Hadeon Bondaruk hatte den Tod gefunden, ohne auch nur einen einzigen Blick auf seine geliebten und so schwer fassbaren Karyatiden werfen zu können.
    Sobald Sam endgültig auf dem Weg der Besserung war wandten sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Verschollenen Dutzend zu. Der Legende zufolge hatte Napoleon seinem Enologen, Henri Emile Archambault, befohlen, zwölf Flaschen Lacanau-Wein herzustellen. Sam und Remi hatten die
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