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Das Gold von Sparta

Das Gold von Sparta

Titel: Das Gold von Sparta
Autoren: Dieter Buehrig
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– Schwert. Obgleich stark angelaufen und matt, schien entlang der Klinge stellenweise der blanke Stahl durch.
    »Das ist ein Xiphos, Remi. Es wurde von spartanischen Fußsoldaten benutzt. Mein Gott, sie waren wirklich hier.« Er riss sich aus seinem Tagtraum los, und sie setzten ihren Weg fort.
    Der Tunnel wand sich noch weitere zwanzig Meter durch den Fels, bis er mit einer Dreierkreuzung endete. »Links befindet sich der mittlere Tunnel, glaube ich. Er führt zur Höhle zurück«, sagte Sam.
    »Nein, vielen Dank.«
    Nach fünf Metern begann sich der Tunnel abwärtszusenken, zuerst sanft, dann immer steiler. Bis sie sich nur noch seitwärts weiterbewegen konnten und dabei an den Wänden Halt suchten. Die Minuten verstrichen. Sie kamen um eine Biegung, und Sam wollte anhalten. Er rutschte ein Stück, ehe er gegen eine Wand prallte.
    »Eine Sackgasse«, sagte Remi.
    »Nicht ganz.«
    Dort, wo die Wand auf den Fußboden stieß, befand sich ein horizontaler Spalt. Sam kauerte sich nieder und leuchtete mit seiner Stirnlampe hinein. Er war kaum vierzig Zentimeter hoch. Kalte Luft strömte aus der Öffnung.
    »Das könnte der andere Eingang sein«, sagte Remi. »Ich seh mal nach.«
    »Zu riskant.«
    Hinter ihnen hallte eine Stimme durch den Tunnel: »Ist da etwas?« Das war Cholkow. Zwei Stimmen antworteten: »Nichts.«
    »Bondaruk, Cholkow und noch zwei andere«, sagte Sam.
    »Ich gehe«, entschied Remi.
    »Remi …«
    »Bei mir ist die Gefahr geringer, dass ich stecken bleibe. Und wenn es doch dazu kommen sollte, dann brauchen wir deine Kraft, um mich wieder herauszuholen. Keine Sorge, ich wage mich nur ein kleines Stück weit, um zu sehen, was … was auch immer da zu sehen ist.«
    Sam runzelte die Stirn, nickte jedoch.
    Sie legte ihren Rucksack und ihr Klettergeschirr ab. Sam band ein Ende des Seils um ihren Fußknöchel, sie legte sich auf den Bauch und kroch in die Felsspalte. Als sie bis zu den Füßen darin verschwunden war, brachte Sam den Mund an die Öffnung und sagte heiser: »Das ist jetzt weit genug.«
    »Warte mal, da vorn ist etwas.«
    Ihre Füße verschwanden, und Sam konnte sie über lose Steine robben hören. Nach einer halben Minute blieben die Geräusche aus. Sam hielt den Atem an. Schließlich konnte er Remi flüstern hören: »Da ist noch eine Höhle, Sam.«
    Nun nahm auch er seinen Rucksack und seinen Klettergürtel ab, legte beides auf Remis Ausrüstung, dann klemmte er das Xiphos zwischen die Rucksäcke. Er hängte sie ans Seil und zog daran. Das Bündel verschwand durch die Spalte.
    »Okay, du jetzt!«, rief Remi.
    Sam legte sich flach auf den Boden und schlängelte sich in die Öffnung. Die Seitenwände und die Decke schlossen sich um ihn, scheuerten an seinen Ellbogen und an seinem Scheitel.
    Dann, hinter ihm, entstand ein Geräusch.
    Er stoppte.
    Schritte stampften durch den Tunnel, begleitet vom Geräusch rutschender Schuhe auf Geröll. Ein Taschenlampenstrahl tanzte über die Felswände.
    »Da ist er«, sagte eine Stimme. »Ich habe sie!«
    Sam kroch vorwärts. Seine Hände krallten sich in den Boden, die Schuhe stießen sich von den Seitenwänden ab.
    »Heh du! Anhalten!«
    Sam kämpfte sich jedoch weiter. In drei Metern Entfernung wartete eine weitere Spalte. Von ihrer Stirnlampe beleuchtet, erschien Remis Kopf. Ihre Hände kamen in Sicht, dann klapperte ein Karabinerhaken am Ende ihres Seils über den Boden auf ihn zu. Er griff zu. Remi begann das Seil hastig Hand über Hand einzuziehen.
    »Erschieß ihn!«, brüllte Cholkow.
    Ein Donnern erklang. Der Tunnel füllte sich mit orangefarbenem Licht. Sam verspürte ein Stechen in seinem linken Oberschenkel. Er fasste nach Remis ausgestreckter Hand, zog die Beine an und stieß sich kraftvoll ab. Mit dem Kopf zuerst rollte er aus der Öffnung, schlug einen schwerfälligen Purzelbaum und landete etwas unsanft. Die Pistole bellte noch zweimal auf, doch die Kugeln sirrten als Querschläger durch die Öffnung über ihren Köpfen – ohne Schaden anzurichten.
    Sam rollte sich herum. Remi kauerte neben ihm und hob sein Hosenbein an. »Nur ein Kratzer«, stellte sie fest. »Zwei Zentimeter weiter rechts und deine Ferse wäre weg gewesen.«
    »Wunder geschehen eben immer wieder.«
    Sie holte den Verbandskasten aus ihrem Rucksack und umwickelte die Wunde schnell mit einer elastischen Bandage. Sam stand auf, verlagerte probeweise sein Gewicht auf das Bein und nickte dann zufrieden.
    Aus der Felsspalte drangen Kriechgeräusche.
    »Wir müssen sie
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