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Das Glück eines Sommers

Das Glück eines Sommers

Titel: Das Glück eines Sommers
Autoren: David Baldacci
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auf der Couch, und alle paar Sekunden kam ein Schluchzen über ihre Lippen.
    Jenna hatte versucht, sie zu trösten, während Fred auf einem Stuhl gesessen und hilflos auf seine Hände gestarrt hatte. Als Sammy dann aus dem Krankenhaus angerufen und berichtet hatte, dass alles okay sei und dass sie bald wieder nach Hause kommen würden, hatte Jenna hemmungslos geweint.
    Anschließend war sie in Jacks Zimmer gegangen. Warum, wusste sie selbst nicht, vielleicht, um ihm auf diese Weise näher zu sein. Ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb an den Briefen auf dem Bett hängen. Jenna nahm sie und begann zu lesen.
    Zehn Minuten später kam sie wieder aus dem Zimmer, die Augen rot von frischen Tränen. Sie ging zu Bonnie und tippte ihr sanft auf die Schulter. Als Bonnie den Blick hob, sagte Jenna: »Ich glaube, die sollten Sie lesen, Mrs. O’Toole.«
    Bonnie schaute Jenna verwirrt an. Dann nahm sie die Briefe und holte ihre Lesebrille hervor.
    * * *
    Der Sturm hatte viel von seiner Kraft verloren, nachdem er auf Land getroffen war. Als sie aus dem Krankenhaus zurückkamen, war das Unwetter so gut wie vorbei. Die erschöpfte Mikki wurde ins Bett gebracht, und Cory und Liam wachten über sie wie Schutzengel. Sie zählten sogar jeden ihrer Atemzüge.
    Jack berichtete zur allgemeinen Erleichterung, dass Mikki keinerlei bleibende Schäden davongetragen habe und bald wieder gesund und munter sein werde.
    »Der Arzt hat gesagt, dass sie eine sehr starke junge Dame ist«, fügte Sammy hinzu.
    »Wie ihre Mutter«, sagte Jack und schaute zu Bonnie.
    Dann ging er hinaus, stieg den Leuchtturm hinauf und blickte in den aufklarenden Himmel. Im Osten ging die Sonne auf. Jack bückte sich und betrachtete die Kabel, die er in der Nacht zuvor miteinander verbunden hatte. Es war ein Wunder, dass es ihm doch noch gelungen war, das Problem zu lösen, das ihn so lange zur Verzweiflung getrieben hatte. Es war tatsächlich ein Wunder gewesen. Doch genau darauf hatte Jack die ganze Zeit gezählt, so irrational es auch gewesen sein mochte.
    Er lehnte sich an das Leuchtfeuer, genoss die Ruhe nach dem Sturm und beobachtete den Beginn eines friedlichen Spätsommertages.
    Als er sie hörte, drehte er sich um.
    Bonnie erschien in der Luke. Jack half ihr hindurch. Sie schauten sich an.
    »Ich danke Gott für das, was du letzte Nacht getan hast, Jack.«
    Er drehte sich von ihr weg und blickte wieder aus dem Fenster. »Das war Lizzie.«
    »Was?« Bonnie trat näher an ihn heran.
    »Ich hatte schon aufgegeben«, gestand Jack. »Mikki war tot, und ich hatte keinen Atem mehr. Sie war tot, Bonnie. Und da habe ich Lizzie gebeten, mir zu helfen.« Er drehte sich wieder zu ihr um. »Ich habe in den Himmel geblickt und Lizzie gebeten, dass sie mir hilft.« Ein Schluchzen entrang sich seiner Kehle. »Und sie hat es getan. Sie hat es getan, Bonnie. Sie hat Mikki gerettet, nicht ich.«
    »Das wart ihr beide, Jack«, sagte Bonnie leise. »Du und Lizzie. Ein Bund, der im Himmel geschlossen wurde. Wenn je zwei Menschen füreinander bestimmt waren, dann ihr.«
    Jack blickte sie dankbar an.
    Bonnie zog die Briefe aus ihrer Tasche. »Ich glaube, die gehören dir.« Sie gab sie Jack zurück, streckte die Hand aus und berührte ihn an der Wange. »Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, Jack. Es ist seltsam, wie schnell das geht und wie oft es passiert. Und wie oft man deswegen Menschen verletzt, die man lieben sollte.« Sie hielt kurz inne. »Ich liebe dich, Sohn. Ich nehme an, das habe ich schon immer getan. Und ich weiß, dass du meine Tochter über alles geliebt hast. Und sie hat dich geliebt. Das hätte mir eigentlich reichen sollen. Verzeih mir.«
    Sie umarmten einander. Dann wandte Bonnie sich zum Gehen.
    »Bonnie«, sagte Jack.
    Sie schaute noch einmal zurück.
    »Die Kinder …?«, fragte er leise.
    »Sie sind genau da, wo sie sein sollen. Bei ihrem Vater.«

KAPITEL 68
    Als Mikki die Augen öffnete, sah sie zuerst Jack und dann Liam, der Jack besorgt über die Schulter schaute.
    »Ich bin wirklich okay, Jungs«, sagte sie ein wenig benommen.
    Jack lächelte und drehte sich zu Liam um. »Würdest du uns eine Minute allein lassen?«
    Liam nickte, grinste Mikki beruhigend an und verließ das Zimmer.
    Jack drückte Mikkis Hand, und sie erwiderte den Druck. Dann sagte sie leise: »Tut mir leid, dass ich eine solche Aufregung verursacht habe. Das war dumm von mir.«
    »Ja«, gab Jack ihr recht. »Aber wir alle haben unter großem Druck
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