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Das Gesicht des Fremden

Das Gesicht des Fremden

Titel: Das Gesicht des Fremden
Autoren: Anne Perry
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schlimmerer Leichenfledderer als die, die sich am Morgen nach der Schlacht über die gefallenen Soldaten hermachen.«
    Callandra trat zu ihm und legte eine Hand auf seinen Arm.
    »Wir werden dir den besten Strafverteidiger besorgen, den es gibt«, sagte sie freundlich. »Deine Motive für die Tat sind durchaus nachvollziehbar. Ich glaube nicht, daß man auf Mord plädieren wird.«
    »Das werden wir nicht!« Fabias Stimme war nur noch ein Knattern, fast ein Schluchzen. Sie starrte Menard mit unbeschreiblichem Haß an.
    »Dann werde ich es tun«, klärte Callandra sie auf. »Ich verfüge über ausreichende Mittel.« Sie wandte sich wieder an Menard. »Keine Angst, ich lasse dich nicht im Stich, Lieber. Wahrscheinlich wird Mr. Monk dich erst einmal mitnehmen müssen, aber ich werde alles Nötige in die Wege leiten, das verspreche ich dir.«
    Menard hielt einen Augenblick ihre Hand. Um seinen Mund spielte etwas, das fast an ein Lächeln erinnerte. Dann drehte er sich zu Monk um.
    »Gehen wir.«
    Evan erwartete sie an der Tür; die Handschellen hatte er griffbereit in der Tasche. Monk schüttelte den Kopf, und Menard ging langsam, von ihnen eingerahmt, hinaus. Das letzte, was Monk hörte, waren Hesters Worte an Callandra: »Ich werde zu seinen Gunsten aussagen. Wenn die Geschworenen hören, was Joscelin meiner Familie angetan hat, werden Sie vielleicht verstehen…«
    Monk fing Evans Blick auf und spürte einen Anflug von Optimismus. Wenn Hester Latterly sich für Menard einsetzte, war die Schlacht nicht unbedingt verloren. Er hielt Menards Arm – aber sanft.

Buch
    London zur Zeit Königin Victorias: mit Gaslampen beleuchtete Salons, das Klacken der Pferdehufe auf dem feuchtglänzenden Pflaster, aber auch dunkle Slums und finstere Krankenlager, die den Namen Hospital nicht verdient haben. In einem solchen wacht ein Mann auf und schaut sich ungläubig um. Man sagt ihm, er sei William Monk, Police-Detective, und habe einen Kutschenunfall gehabt. So sehr er sich auch bemüht, er kann sich weder an das Vorgefallene noch an seine Vergangenheit erinnern. Trotzdem nimmt er den Polizeidienst wieder auf, und die offene Feindseligkeit seines Vorgesetzten läßt es ihm geraten erscheinen, den Gedächtnisverlust zu verheimlichen. Keine guten Voraussetzungen für den brisanten Fall, den er sogleich übernehmen muß: Major Joscelin Grey, hochdotierter Veteran aus dem Krimkrieg und stadtbekannter Bürger, wurde in seiner Wohnung brutal ermordet. Die Untersuchungen gestalten sich als höchst schwierig, weil sich Monk seine herausragenden kriminalistischen Fähigkeiten erst wieder erobern muß. Er kehrt in eine Welt zurück, in der er nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden kann und wo er verzweifelt nach jedem Hinweis greift, der ihn in seine eigene Vergangenheit und zu einem grausamen Mörder führen kann.

Autorin
    Die Engländerin Anne Perry, 1938 in London geboren, verbrachte einen Teil ihrer Jugend in Neuseeland und auf den Bahamas. Schon früh begann sie zu schreiben. Ihre historischen Kriminalromane zeichnen ein lebendiges Bild des spätviktorianischen England und begeistern mittlerweile ein Millionenpublikum. Anne Perry lebt und schreibt in Schottland.
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