Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geschenkte Leben

Das geschenkte Leben

Titel: Das geschenkte Leben
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
daß Sie nicht über all die Drähte und Schläuche stolpern, wenn Sie gehen. Morgen müssen Sie dann nicht mehr vorsichtig sein – jedenfalls nicht, solange Sie sich nicht erwischen lassen.«
    »Sie haben beide einen garstigen Sinn für Humor«, schniefte Eunice. »Boß, ich will das Geld nicht haben. Ich will keine Million, weder für Joes Tod noch für Ihren.«
    »Wenn Sie es wirklich nicht wollen, Eunice«, sagte ihr Arbeitgeber sanft, »können Sie als Begünstigte zurücktreten und statt dessen den Verein der Spender seltenen Blutes einsetzen.«
    »Oh … stimmt das, Mr. Salomon?«
    »Ja, Eunice. Allerdings ist es sehr angenehm, Geld zu haben. Ihr Mann würde es vielleicht nicht sehr schätzen, wenn sie eine Million Dollar ausschlagen.«
    »Äh …« Eunice verstummte nachdenklich.
    »Jake, du weißt also, was du zu tun hast. Boyle muß verständigt werden, und wenn er eine Erlaubnis braucht, in diesem Land als Chirurg zu arbeiten, wirst du sie ihm besorgen. Und so weiter. Miss Macintosh!«
    »Ja, Mr. Smith?« kam eine Stimme von der Konsole.
    »Ich möchte ins Bett.«
    »Ja, Sir. Ich werde Doktor Garcia Bescheid sagen.«
    Jake stand auf. »Bis morgen, Johann. Du bist ein verrückter Dummkopf.«
    »Wahrscheinlich. Aber ich habe Spaß mit meinem Geld.«
    »Man sieht es. Eunice, darf ich Sie nach Hause bringen?«
    »O nein, Sir, danke. Mein Wagen ist im Keller.«
    »Eunice«, sagte Smith, »können Sie nicht sehen, daß der alte Ziegenbock darauf brennt, Sie nach Hause zu bringen? Seien Sie gnädig mit ihm. Einer von meinen Wächtern wird Ihren Wagen zu Ihrer Wohnung bringen.«
    »Äh … danke, Mr. Salomon. Ich bin einverstanden. Schlafen Sie gut, Boß.«
    »Einen Moment«, befahl Smith. »Bleiben Sie so stehen. Jake, schau dir dieses Fahrgestell an. Eunice, Sie haben wirklich wundervolle Beine.«
    »Das haben Sie mir schon einmal gesagt, Sir – und mein Ehemann erzählt mir das auch des öfteren. Boß, Sie sind ein schmutziger alter Mann.«
    Er kicherte. »Das bin ich, meine Liebe … und zwar schon seit meinem sechsten Lebensjahr.«

 
– KAPITEL –
ZWEI
     
    Jake Salomon half ihr in den Mantel, und sie gingen in die Tiefgarage. Als sie in Salomons Wagen saßen, sperrten der Fahrer und sein bewaffneter Begleiter die Fondtüren zu und nahmen vorn ihre Plätze ein. Eunice sah sich erstaunt und neugierig um. »Wie groß! Ich wußte, daß ein Rolls-Royce geräumig ist, aber dies ist ja ein Salon. Ich habe noch nie in einem gesessen.«
    »Es ist nur dem Namen nach ein Rolls, Eunice. Das Triebwerk, weiter nichts. Alles übrige wird von Skoda geliefert und in England nur noch zusammengebaut. Sie hätten vor fünfzig Jahren einen Rolls sehen sollen, bevor Benzinmotoren verboten wurden. Das war ein Traumwagen!«
    »Dieser ist traumhaft genug. Ich glaube, mein kleiner Rutscher würde in dieses Abteil passen.«
    Eine Stimme von der Decke sagte: »Wohin, Sir?«
    Salomon berührte einen Schalter. »Einen Moment, Rockford.« Er hob seine Hand und sagte: »Wo wohnen Sie, Eunice?«
    »Siebenunddreißigste Straße hundertachtzehn, dann in die neunzehnte Etage. Aber ich glaube nicht, daß dieser Koloß in den Wagenaufzug hineinpassen wird.«
    »Wenn nicht, werden Rockford und sein Kollege Sie mit dem Personenaufzug hinaufbringen und zu Ihrer Tür geleiten.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen. Joe will nicht, daß ich allein in Personenaufzügen fahre.«
    »Joe hat recht. Wir werden Sie abliefern wie einen Eilbotenbrief. Haben Sie es eilig?«
    »Ich? Joe erwartet mich zu keiner bestimmten Zeit. Mr. Smiths Arbeitsstunden sind so unregelmäßig, daß ich nie weiß, wann ich nach Hause komme. Heute bin ich früher als sonst fertig.«
    »Gut.« Salomon berührte wieder den Mikrophonschalter. »Siebenunddreißigste Straße, Nummer hundertachtzehn, Rockford. Das ist die Zone achtzehn, glaube ich.«
    »Neunzehn B, Sir«, sagte Eunice.
    »Sehr gut, Sir.«
    Salomon nahm die Hand vom Schalter und wandte sich wieder zu Eunice. »Das Fondabteil dieses Wagens ist zum Fahrer schalldicht abgeschlossen, wenn ich nicht diesen Schalter drücke; die zwei können zu mir sprechen, aber nicht hören, was wir uns erzählen. Und das ist sehr nützlich, denn ich muß Anrufe machen und möchte auch mit Ihnen diskutieren. Viele Dinge müssen gleichzeitig in Angriff genommen werden. Sie haben ihn gehört.«
    »Sie sollten sich nicht überarbeiten, Mr. Salomon. Morgen ist auch noch ein Tag.«
    »Mrs. Branca, ich arbeite seit sechsundzwanzig Jahren für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher