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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch
Autoren: Werner Vehler
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nicht so schnell, denn seine Hand war vor Aufregung zittrig. Als es Vanessa versuchte und es ihr sofort gelang, liefen sie in Vinc Zimmer und da sahen sie etwas, was sie in großes Erstaunen versetzte.
    Auf der Liege sahen sie die drei Anzüge, die sie im Schloss holen sollten. Und auch die Tüte mit den anderen Sachen lag daneben. Das Fenster war geschlossen.
    „Noch ein Wunder“, bemerkte Tom und setzte sich, um sich von dem schnellen Lauf, der sie vom Waldhaus hierher führte, zu erholen.
    „Autsch!“, rief er und sprang auf. Er setzte sich wieder und rieb seinen Zeh. Da hörten sie ein Kichern.
    „Ich glaube, da befindet sich eine kleine Rasselbande im Zimmer“, stellte Vanessa fest. Am Flüstern unverständlicher Worte erkannten sie die Stimmchen der kleinen Kobolde.
    „Wenn ich den oder die erwische, der oder die mir in den Zeh wieder gebissen hat, dem oder der beiß ich den Kopf ab. So wahr ich hier sitze.“ Kaum, dass Tom dies ausgesprochen hatte, verschwand der Stuhl unter seinem Hintern und er lag mit dem Rücken auf dem Teppich.
    „So wahr du sitzt?“, fragte eine zierliche Stimme, in der sie Drialin erkannten. „Verzeih uns, Tom. Aber es ist so schön, dich zu ärgern.“.
    Tom erhob sich mühsam und legte sich sicherheitshalber auf die Liege von Vinc. Denn wenn er lag, konnte ihm nichts weiter passieren. Er hatte recht, die Gnome ließen ihn in Ruhe, auch deswegen, weil Vinc Fragen an sie stellte: „Ihr habt die Anzüge geholt. Nicht wahr?“
    „Ja. Wir waren in das Zimmer gekommen, als du das Fenster geöffnet hattest. Wir hörten, dass ihr diese Anzüge braucht, denn ohne sie könnt ihr auf Erden nicht zaubern“, erklärte Drialin.
    „Ein Glück, dass du das Fenster offen gelassen hattest, damit wir rein konnten, bevor jemand anderer Zugang bekam Wir schlossen es, bevor es der Sohn von Xexarus herein schaffte“, sagte Zubla.
    „Wir haben eine traurige Nachricht. Wir können euch hier auf Erden nicht mehr weiter begleiten. Wir müssen zurück nach Arganon. Denn wir können ohne die Wurzel Aladraun nicht mehr zaubern und Drialins Amulett muss wieder geladen werden. Sie hat es geopfert, um die Anzüge zu holen und das Fenster mit dem Zauber zu schließen. Ohne Zauber aber und Drialin ohne ihr Energieherzchen können wir die gefährliche Mission, die jetzt euch bevorsteht, nicht überleben.“ Sie hörten nicht nur das Bedauern aus Trixatus Stimmchen, sondern auch seine Traurigkeit.
    Zubla wollte Mut machen, aber auch seinen Trennungsschmerz mit den Worten überwinden: „Wir werden uns bestimmt wieder sehen.“
    Drialin zeigte nicht nur ihre Traurigkeit, drückte sie auch aus: „Ich bin sehr traurig.“ Um sich abzulenken, fügte sie hinzu: „Zieht diese Anzüge an. Vergesst aber nicht, dass ihr darin für die Mitmenschen, die euch begegnen werden, ungewöhnlich ausseht. Sie werden euch wohl für ein bisschen, ich drücke es mal so aus, merkwürdig halten.“
    „Sag doch gleich Plemplem.“ Toms Bemerkung traf auf Unverständnis bei den Kobolden, war doch der Ausdruck für sie unbekannt. Aber angesichts dessen, dass die Zeit eilte, wollte man sie nicht mit Fragen vergeuden.
    „Wir haben ein Gespräch belauschen können, das jemand im Schloss führte. Wir konnten nicht erkennen, wer das war. Nur was wir hörten, dürfte für euch sehr interessant sein. Das Tuch des Fluchs, so hörten wir, sei gar nicht so weit entfernt. Es sei in der Nähe gefangen und irgendwo unter Verschluss an den sie noch nicht heran könnten“, berichtete Drialin.
    „In welcher Nähe und wo gefangen?“, fragte Vanessa und suchte die Richtung, in der sie die unsichtbaren Kleinen vermutete. Denn das Grüppchen um Drialin zog unruhig im Zimmer umher.
    „Das wissen wir nicht. Ich hörte, wie die eine Stimme noch sagte: Wir müssen es befreien, damit es sich über der Stadt entfaltet. Sie vernichtet dort unsere Feinde und wir können uns niederlassen. Von wo wir die Welt beherrschen werden, denn von hier aus senden wir das Tuch über alle Städte der Erde.“
    Trixatus gab diesen Bericht mit erregter Stimme ab.
    „Wie klangen die Stimmen? Ich meine, waren sie männlich?“, fragte Vinc interessiert.
    „Jetzt wo du fragst. Die eine war männlich und die andere von einer Frau“, sinnierte Drialin.
    „Xexarus und Gistgrim“, kam es spontan von Vinc.
    Der sonst so schweigsame Trixatus sagte erregt: „Wir haben diese Stimmen, als wir uns damals auf dem Schloss zum ersten Mal begegneten, schon einmal
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