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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch
Autoren: Werner Vehler
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Gegenstände liegen. Das sieht aus, als sei da ein doppelter Boden.“ Vinc sah hinein, um ruckartig seinen Blick auf die Außenwand der Schatulle zu werfen. Er tat es einige Male und musste Vanessa recht geben. Durch die schnell wechselnde Blicke konnte er es auch erkennen.
    Sie untersuchten das geheimnisvolle Kästchen, konnten aber nichts finden, das ihre Theorie untermauerte und einen Zwischenraum freigab.
    Nach einiger Zeit gaben sie auf. Vinc ging nach draußen und schaltete den Fernseher ein.
    „Jetzt drehste voll durch.“ Tom, der es sah, wie Vinc mit der Fernbedienung durch die Sender blätterte, schüttelte den Kopf: „Was suchst du denn? Etwa die Sesamstraße?“
    Vinc hörte nicht auf die spöttelnde Bemerkung. Dann hatte er gefunden, was er suchte. Er schaltete den Videotext ihres Regionalsenders ein und las die Wettervorhersage.
    „Siehst du. Vinc ist gar nicht so dumm. Er ist halt was besonderes“, himmelte Vanessa ihren Schwarm an und trat dicht neben ihn.
    „Mist“, sagte Vinc und schaltete den Fernseher wieder aus, „ist nichts zu machen. Die Wettervorhersage verkündet weiterhin dieses warme Sommerwetter.“
    „Ich freue mich darüber. Ist doch prima, so ein Sommer. Schön diese Bullenhitze, da kann man prima schwimmen gehen“, freute sich Tom.
    „Du kapierst manchmal gar nix. Vinc meint doch, dass wir Regen brauchen, um den Mondregenbogen zu sehen“, sagte Vanessa und sah sich im Spiegel an.
    Vinc trat hinter sie und meinte: „Siehst hübsch aus.“
    Sie errötete und sah ihn mit verliebten Blicken an. Er bemerkte es und ließ seine Augen nach unten schweifen.
    „Hört mit eurem Gesülze auf. Da wird es ja einem schlecht. Sag mir lieber, wie du den Mondbogen fotografieren willst. Bis der Film von der Entwicklung kommt, sind Tage um. Dann ist der Bogen ja längst verschwunden.“ Tom ging die Liebelei zwischen Vinc und seiner Schwester manchmal auf die Nerven. Er wusste zwar, dass Vinc eher eine Freundschaft mit ihr fest verband und weiter nichts. Dachte er, nur wusste er eben nicht alles.
    „Guten Tag, Herr Gestern“, sagte Vinc schmunzelnd und drehte sich nach ihm um.
    „Wer, wo, was. Wo ist Herr... “, Tom unterbrach sich, das heißt, er konnte gar nicht weiterreden, denn das Lachen von Vanessa und Vinc übertönte seine Stimme, als Tom sich suchend im Zimmer umsah.
    „Hast wohl noch nie von einer Digitalkamera gehört. So eine besitze ich. Ich kann an Ort und Stelle gleich das Bild betrachten“, klärte Vinc seinen Freund noch lachend auf.
    „Wenn die Kamera aus Fleisch bestünde und zum Essen wäre, dann würde er es kennen.“ Vanessa handelte bei ihrem Satz kleine zornige Blicke von ihrem Bruder ein.
    „Olle Zicke“, bemerkte er nur.
    „Ich glaube, wir haben ein wichtigeres Problem zu lösen. Wir müssen auf das Schloss und die Zauberanzüge holen. Ohne sie können wir nicht zaubern. Und wie ich es verstanden habe, sollen wir die Zauberstäbe irgendwann bei irgendeiner Gelegenheit benutzen“, sagte Vanessa und überhörte geflissentlich die abfällige Bemerkung ihres Bruders.
    „Das ist unmöglich. Erstens müssen wir zur Schule und können nicht dorthin fahren und zweitens... merkt ihr nichts? Ich spüre eine Anwesenheit von irgendjemandem“, unterbrach sich Vinc. Er schloss aber nicht das Fenster. Wenn, so dachte er sich, jemand im Zimmer war, dann musste er ihm die Gelegenheit geben, wieder verschwinden zu können.
    Vanessa und Tom aber konnten Vinc Vermutung nicht bestätigen.
    Sie setzten sich auf Vinc Liege und berieten ihre nächsten Schritte.
    „Ich hab’s.“ Tom sprang auf und hob die Arme, als wollte er sich ergeben. Dann ließ er sie fallen und klatschte sich mit der linken Handfläche auf die Stirne.
    Vinc sah erst Tom an und seine Gesten und dann Vanessa.
    „Verträgt er eigentlich viel Sonne?“, fragte er belustigt.
    „Ich hab`s“, wiederholte Tom. „Ich hab`s“, sagte er noch einmal. Er sah zu den beiden hinab.
    „Ich hab`s“, sagte er triumphierend.
    „Ja, du hast es. Du hast einen Stich ins Grüne“, bemerkte Vinc, der mit Toms Gesten und Worten überhaupt nichts anfangen konnte.
    „Mensch! Wir müssen ins Waldhaus. Da fing doch alles an. Erinnert ihr euch denn nicht? Da fanden wir alles. Das Tuch! Die Zauberstäbe und die Asche. Und wer war da auch?“ Tom sah erst Vanessa an und dann Vinc. Die Gesichter der beiden erhellten sich und Vinc antwortete: „Jim war dort. Mensch, Junge, du hast recht.“ Vinc stand auf und packte mit den
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