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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch
Autoren: Werner Vehler
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Schlosses und er sah, wie der Mond den Treppenaufgang beleuchtete. Er erblickte aber nicht die Gestalt, die ihn beobachtete.
    Vinc ging zielstrebig auf den Abgang, den er schon einmal mit den anderen benutzte. Er war natürlich verschlossen. Nun aber wusste er nicht, wie er hinab und in den Sumpf gelangen konnte. Wie sollte er die Fliesen bespringen, die ihm den Weg nach unten frei gaben? Vanessa hätte ihn lenken können. Aber er schickte sie voreilig weg. War nun seine Mission gescheitert?
    Er erinnerte sich an den Zauberstab. Doch er hatte ja die Zauberkleidung nicht mehr an. Da nutzte ihm dieser Stab auch nichts.
    Da fiel ihm das Kästchen mit der Asche wieder ein. Er holte das Fläschchen heraus. Er streute von dem Inhalt etwas auf die Handfläche und pustete sie in Richtung des Abganges. Es war jedenfalls einen Versuch Wert, so dachte er.
    Wie von Geisterhand öffnete sich der Eingang nach unten. Er erkannte, dass es der Keller war, den sie damals zum Sumpf benutzten.
    Vorsichtig betrat er das Gebiet. Eigenartigerweise sah er, im Gegenteil zum letzten Mal, den Himmel mit der leuchtenden vollen Scheibe des Mondes.
    Gleichzeitig betrat hinter ihm ein anderer den Bereich um den Morast. Dieser grinste und rieb sich die Hände.
    Vinc stand vor dem Sumpf. Er merkte, wie sich eine kleine Wolke am Himmel zusammenzog und es begann zu regnen. Kurze Zeit später sah er einen kaum erkennbaren Regenbogen.
    Er nahm die Digitalkamera, die er mit sich führte, und fotografierte den Mondregenbogen.
    Dann betrachtete er sich das Bild auf dem Display. Er sah, wo der Bogen hinführte und er erkannte, wenn auch kaum sichtbar, einen Baum mitten im Sumpf.
    Er wusste, es war der Lebensbaum.
    Zunächst zögerte er, den Sumpf zu betreten, aber er erinnerte sich an die Eigenschaften der Schuhe, die über das Unbegehbare schweben konnten. Er trat vorsichtig auf die breiige verschlingende Masse. Wie beschrieben trugen ihn die Schuhe und ließen ihn nicht in den mörderischen Sumpf abgleiten.
    Er schaute ständig um sich in der Erwartung diese Sumpfbiester, die er noch in schlimmer Erinnerung hatte, sie könnten auftauchen und ihn angreifen. Aber nichts geschah.
    Jedoch etwas Schlimmeres passierte bald darauf:
    Xexarus, die dunkle Gestalt, die ihm bis an den Rand des Sumpfes gefolgt war, hob seine Arme und murmelte einige Worte. Plötzlich stand der Sumpf in Flammen.
    Vinc wusste, dass es aus dieser Feuerhölle kein Entrinnen gab. Das Feuer kam immer schneller auf ihn zu und es dauerte nicht lange und die Flammen erreichten ihn.
    Doch welch ein Wunder: Er spürte keine Hitze. Das Wams, das er trug, schützte ihn vor dem Feuertod.
    Aber etwas noch viel Schlimmeres geschah. Der Lebensbaum fing Feuer und er drohte zu verbrennen. Vinc beschleunigte seine Schritte und er erreichte den Lebensbaum, als sich das Feuer schon am Stamm empor fraß.
    Die Frucht. Er musste von der Frucht essen, sonst würde er den Kampf gegen Xexarus nicht überleben. Er sah nach oben. Wie sollte er sie erreichen?
    Da half ihm das Feuer. Ein Ast, den die Flammen erreichten, brach ab und fiel genau vor Vinc Füße. Es hingen helle und dunkle Früchte daran. Aber welches war die richtige Frucht? Welche sollte er essen, um sich nicht zu vergiften? Er musste sich schnell entscheiden. Denn die Flammen würden bald diesen Ast vernichten.
    Er entschied sich für die helle Frucht. Er stopfte sie hastig in den Mund und zerkaute sie. Auf alles gefasst, wartete er auf die Reaktion seines Körpers. Es ging eine wohltuende Wärme durch ihn, die von innen kam und nicht außen von dem Feuer.
    Xexarus aber, der sich sicher war, dass er Vinc besiegt hatte, ging zurück zu dem Schloss und verwandelte sich in den alten Diener. Kurze Zeit später traf er die Zofe wieder, die Vanessa damals auf dem Schloss das Zimmer zeigte.
    „Na, holde Gistgrim. Unser Plan scheint zu gelingen. Nun müssen wir schnell in die Stadt, denn das Tuch schwebt schon darüber. Jetzt heißt es, unser Werk zu vollenden.“
    Sie lachten beide, dass jedem ein Schauer über den Rücken laufen würde
    Vinc aber wusste im Moment nicht mehr weiter. So entschloss er sich zurückzugehen. Doch eine Eingebung sagte ihm, dass er sein Glas wieder mit der Asche des Lebensbaumes füllen sollte. Und da er genug davon besaß, blies er einfach noch etwas davon in die Gegend und plötzlich fand er sich in seinem Zimmer wieder.
    „Wow“, sagte Tom erschrocken, „wo kommst du denn so schnell her?“
    Vinc sah an dem Mond, der durch
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