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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht
Autoren: Wolfgang Ecke
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betonend. Und es klang Zufriedenheit aus dieser Stimme. Alle Augen wandten sich dem kleinen Mann mit den scharfen, markanten Zügen in dem faltigen Gesicht zu.
    „Ja, Mister Overgaty“, forderte Clifton ihn auf, „erzählen Sie bitte, wie Sie in diese Geschichte geraten sind.“
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen. Eigentlich müßte ich ja dankbar sein, daß mich Mister Burton nach dem Tod seines Bruders weiterbeschäftigt hat, aber ich glaube, er tat es nur, weil er befürchtete, meine Entlassung könnte seinem Ruf schaden...“ Er holte pfeifend Luft. „Zwei Tage, nachdem die Versicherung an Mister Burton das Geld ausbezahlt hatte, klingelte spät abends das Telefon. Da Mister Burton, wie am Vortage auch, nur mit der Whiskyflasche herumlief, nahm ich den Hörer ab und meldete mich. Ich sagte: ,Hallo!’ Manchmal meldete ich mich auch mit der Telefonnummer oder mit den Worten: ,Hier bei Burton!“ Doch an diesem Abend sagte ich nur: ,Hallo!’ Und eine weibliche, weit entfernte Stimme fragte: ,Bist du es, James Burton!’ Ich sagte, daß ich Mister Burton holen wolle, und legte den Hörer neben den Apparat. Ja, und dann bin ich zu Mister Burton gegangen und habe ihm gesagt, daß eine Lady am Telefon sei. Er hat mich angebrüllt, daß er für niemanden zu sprechen sei. Nicht einmal für die Königin... Ich ging also zurück und sagte ins Telefon :,Mylady, Mister Burton ist im Augenblick nicht zu sprechen’, worauf die Lady lachte und auflegte!“
    „Wußten Sie gleich, daß es die Stimme Claire Burtons war?“ fragte Hamilton und mußte sich einen langen, nachdenklichen Blick gefallen lassen.
    „Tote reden in der Regel nicht, Sir. Deshalb dauerte es eine ganze Weile, bis ich mich selbst dazu überwunden hatte zu glauben, daß Missis Burton nicht tot sein konnte. Und von diesem Augenblick an“, er machte zwei entschuldigende Verbeugungen zu Skiffer und Clifton hin, „betätigte ich mich als Detektiv. Ich wollte wissen, was war... Deshalb auch mein Interesse an Ihnen, Mister Clifton. Ich vermutete in meiner Einfalt in Ihnen eine Art von Komplizen von Mister und Missis Burton. Ich verfolgte Mister Burton, sooft es möglich war, und ich setzte auch Mister Mills, den ich noch nie ausstehen konnte, auf die Liste derer, die zu beobachten waren. Ich war dabei, als er und die anderen Gentlemen Missis Burton nach Duncan Hill brachten, und ich belauschte an der Rückseite des Hauses von Mister Aston ein Gespräch zwischen Mills und Mrs. Burton
    „Und er verständigte am Montag von Dover aus Scotland Yard und die Polizei von Folkestone!“ warf Skiffer ein.
    „Ja“, nickte Henry Overgaty, „in Folkestone kam ich ein bißchen spät, da Mister Forster bereits anwesend war
    „Und was ist mit diesem Mister McButton?“ erkundigte sich Mister Poolman.
    „Der hat die Sache in Wien arrangiert und ist dann sofort wieder umgekehrt. Sein Auftrag lautete, den FIAT auf einem bestimmten Parkplatz in Zürich abzustellen, eine Telefonnummer anzurufen und das Abstellen bekanntzugeben. Dann sollte er nach London zurückkehren. All das hat er getan!“ Perry Clifton sagte es mit einem Lächeln, denn die Erinnerung spielte ihm noch einmal McButtons ,Kampf’ mit Theres vor Augen. Und Scott Skiffer erklärte mit Bedauern: „McButton ist der einzige, der noch frei herumläuft, so komisch das auch klingen mag. Aber jemanden zu beobachten oder ein ahnungsloses Mädchen (Wien) zu einem angeblichen Jux zu überreden, ist nicht strafbar. Und bei der Autogeschichte in Duncan Hill war er ebensowenig dabei wie bei der Entführung Claire Burtons. Ja, nicht einmal das Führen und Vorzeigen gefälschter Dokumente können wir ihm anlasten. Sie sehen, er kommt noch besser weg als ihr“ — Skiffer wandte sich den drei Versicherungsmännern zu — „Charles Wynham.“
    „Erinnern Sie mich nicht an den“, fauchte Poolman. „Geht hin und trägt diesem Gauner Mills die Akte ins Haus. Nur weil er hoffte, durch ihn billiger zu einem Grundstück zu kommen
    „Woher kannte Wynham Mills eigentlich?“ fragte Scott Skiffer.
    „Wie er mir sagte, aus der Zeit seines Außendienstes.“
    „Vielleicht sollten Sie in diesem Fall Gnade vor Recht ergehen lassen“, schlug Perry Clifton vor. „Mit Absicht geschädigt hat er ja die PARTLAND nicht. Ich finde eine fristlose Entlassung nach so vielen Dienstjahren sehr hart. Wäre es mit Außendienst nicht auch getan?“
    „Außendienst?“ brummte Poolman.
    „Außendienst?“ nuschelte Hamilton und
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