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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House
Autoren: Heather Graham
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alles. Sie wollte ihm den Tipp geben, sich ein bisschen eingehender mit meiner Vergangenheit zu befassen. Vor ihr gab es nämlich schon ein paar andere, weißt du, Catherine Angsley zum Beispiel. Catherine wollte ich wirklich nicht töten, aber sie hatte mir Geld geliehen, und dann wurde sie plötzlich biestig und verlangte alles zurück, obwohl ich zu dieser Zeit nicht flüssig war. Aber Catherine, die auf dem Grund des Blue Ridge liegt, wird man genauso wenig finden wie die anderen. Ich hätte Susan nie mit nach Melody House nehmen dürfen, aber der alte Herr war tot, und Matt hatte mit seiner Arbeit und seiner Ehe, die am Ende war, alle Hände voll zu tun … und in dieser Nacht war niemand in Melody House. Niemand außer Susan. Sie war hingegangen, weil ich sie früher öfter mitgenommen hatte und weil sie glaubte, dass sie ein Recht hätte, sich dort aufzuhalten. Aber sie war wirklich nicht besonders nett, Darcy. Und sie lag doch nun schon seit Jahren … seit Jahren, hörst du? … in dieser Räucherkammer begraben. Niemand hätte sie je gefunden. Doch dann kamst du.”
    Er umklammerte ihr Bein fester. Sie versuchte sich aufzusetzen und krallte ihre Fingernägel in sein Fleisch. Er brüllte auf wie ein verwundeter Stier, ließ jedoch nicht los. Trotz ihrer heftigen Gegenwehr rappelte er sich mühsam auf und zerrte sie hoch.
    “Carter, Sie sind krank! Sie brauchen Hilfe!”
    “Blödsinn!” Er lachte laut auf. “Ich wusste immer ganz genau, was zu tun ist, Darcy. Ich habe ein Gehirn, das so präzise funktioniert wie ein Uhrwerk, und einen Willen aus Stahl. Niemand hat je auch nur den geringsten Verdacht geschöpft.”
    Jetzt hatte er sie zum Geländer geschleift. Er versuchte sie hochzuheben, aber sie wehrte sich zu heftig. Deshalb drückte er sie mit ungeheurer Ausdauer Millimeter für Millimeter nach hinten. Darcy hörte unter sich das Wasser rauschen. Tief unter sich.
    “Josh! Hilf mir!” schrie sie plötzlich mit gellender Stimme.
    Carter schrak zusammen und schaute sich um.
    “Was soll das? Hier ist niemand.”
    Statt etwas zu erwidern begann Darcy erneut, sich mit aller Kraft zu wehren. Ihre Fingernägel hinterließen rote Striemen in seinem Gesicht. Er ließ sie kurz los, presste sie dann mit seinem ganzen Körpergewicht gegen das Brückengeländer und zog blitzschnell ein Messer aus seinem Stiefelschaft, das er ihr an den Hals drückte.
    “Du wirst fallen”, sagte er mit tödlicher Entschlossenheit.
    Eine aufgeschnittene Kehle … oder ein Felsen, an dem sie zerschellte. Das waren die Alternativen. Sie konnte sich nicht mehr wehren. Nicht mit der Klinge, die sich in ihr Fleisch drückte.
    “Carter!”
    Der heisere Schrei, der von dem Weg vor der Brücke kam, ließ beide zusammenfahren.
    Dann durchbrach Matt die dunkle Wand aus Qualm und brachte Vernon dicht vor der Brücke zum Stehen.
    “Carter, lass sie los, sofort.”
    Carter verharrte mehrere Sekunden lang wie vom Donner gerührt. Dann verzog er die Lippen zu einem grausamen Lächeln.
    “Komm ruhig her, Matt. Aber pass gut auf. Du weißt, wie scharf diese Bowiemesser sind. Ich kann ihr im Bruchteil einer Sekunde die Kehle aufschlitzen.”
    Ohne Carter aus den Augen zu lassen, stieg Matt vom Pferd und ging entschlossen auf die Brücke zu.
    “Wenn du nicht auf der Stelle stehen bleibst, ist sie tot, Matt”, drohte Carter.
    Matt hatte keine andere Wahl, als Carters Befehl zu befolgen, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
    “Es ist aus, Carter. Das FBI sucht nach dir.”
    “Schon möglich, Matt. Aber sie werden mich nicht finden. He, du kennst die Gegend doch genauso gut. Ab in die Berge, und du bist weg.”
    “Carter, ich bin mir sicher, dass wir uns irgendwie einigen, wenn du Darcy jetzt gehen lässt.”
    “Das glaube ich kaum, Matt. Eigentlich ziemlich amüsant, das Ganze. Da bist du, der tolle Sheriff Stone. Der Stone von Stoneyville. Dein Verhandlungsgeschick, jawohl, das ist wirklich etwas, worauf du stolz sein kannst. Reden, Zeit schinden, reden, Zeit schinden. Und jetzt musst du einsehen, dass das alles direkt vor deiner Nase passiert ist, ohne dass du auch nur die geringste Ahnung hattest. Aber wenn man einmal getötet hat, merkt man, dass es eigentlich ganz leicht ist. Frauen suchen nach etwas, das es nicht gibt, Matt. Nach dem richtigen Mann, der großen Liebe, Wärme und Geborgenheit auf immer und ewig und diesen ganzen Mist. Natürlich gibt es großartige Frauen. Das Problem ist nur, dass sie sich ausgerechnet dann, wenn man
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