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Das Geheimnis von Melody House

Das Geheimnis von Melody House

Titel: Das Geheimnis von Melody House
Autoren: Heather Graham
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bekam sie kurz zu packen, dann aber entglitten sie ihr wieder. “Ich … schaffe es nicht …!”
    Darcy spürte, wie ihre Hände wegrutschen. Sie lächelte die Frau an, die so verzweifelt versuchte, sie zu retten. “Es ist okay”, sagte sie sanft. “Es ist okay …”
    Es war aber nicht okay. Sie wollte nicht sterben. Auch wenn sie wusste, dass es ein Leben nach dem Tod gab und dass Josh da sein würde.
    “Lavinia, halt durch, nur noch eine Sekunde.”
    Matt. Er saß rittlings auf dem Geländer und hatte selbst Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Dessen ungeachtet beugte er sich zu ihr herunter und packte sie an den Unterarmen, dann richtete er sich blitzschnell auf und zog sie mit sich hoch. Sie schrie auf, weil der Schmerz in ihren Armen fast unerträglich war.
    Aber er schaffte es mit schier übermenschlicher Anstrengung, sie über das Geländer zu hieven. Erschöpft ließen sie sich auf die Planken der Brücke fallen. Als Darcy, mühsam nach Atem ringend, ihre Augen öffnete, sah sie dicht über sich gebeugt Matt und nur einen Meter entfernt Carter mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden liegen.
    “Ist er … tot?” flüsterte sie mühsam.
    “Nein”, sagte Matt. “Komm, Darcy, lass uns aufstehen. Ich helfe dir.” Er rappelte sich mühsam auf, schmutzig, mit ramponierter Uniform, das Gesicht voller Schrammen und Blutergüsse. Er streckte ihr die Hand hin und zog sie hoch.
    Lautes Gebrüll zeigte ihnen, dass Carter tatsächlich noch lebte. Der Mann war wieder auf den Beinen und sammelte offensichtlich seine ganze Kraft für den letzten großen Kampf.
    “In Deckung!”
    Matt stieß Darcy so hart beiseite, dass sie stolperte und hinfiel. Er selbst duckte sich schnell, als sich Carter, wieder mit dem Messer in der Hand, auf ihn zu stürzen versuchte.
    Aber Matts plötzliche Bewegung hatte Carter aus dem Gleichgewicht gebracht. Er stolperte und flog gegen das Brückengeländer, wo er gefährlich schwankte.
    Jetzt nahm der weiße Nebel wieder Gestalt an.
    Gleich darauf stieß Carter einen gellenden Schrei aus und stürzte, eingehüllt in den weißen Nebel, in die Tiefe.
    Das Echo seines Schreis hallte noch lange nach, als sein Körper mit einem dumpfen Poltern unten auf einem Felsen aufschlug.
    An diesen Tag im Spätjuni würde sie sich ihr ganzes Leben lang erinnern, soviel stand fest.
    Nachdem sie sich davon überzeugt hatten, dass Carter nicht mehr zu helfen war, galt Darcys nächste Sorge Oola. Die Hündin hatte versucht, sie zu beschützen, und Darcy befürchtete, dass sie den Tritt, den Carter ihr verpasst hatte, nicht überlebt haben könnte. Aber als sie das Tier schließlich neben einem der dekorativen Stützpfeiler am anderen Ende der Brücke fanden, atmete sie noch. Inzwischen war Adam, der Matt und Lavinia gefolgt war, mit mehreren Polizeibeamten im Schlepptau eingetroffen, so dass sie Oola auf schnellstem Wege zum Tierarzt bringen konnten. Später hatte dann Thayer angerufen, um ihnen mitzuteilen, dass die Hündin nur eine Gehirnerschütterung hatte und wieder gesund werden würde.
    FBI-Agenten durchkämmten zusammen mit der örtlichen und der staatlichen Polizei die Gegend. Darcy wurde stundenlang vom FBI verhört, da viele das, was sie erzählte, einfach nicht glauben wollten.
    Auch Lavinia hatte keinen leichten Stand. Sie musste erklären, warum sie sich so gar nichts dabei gedacht hatte, als Carter ihr vor einigen Jahren erklärt hatte, dass Susan Howell in seinem Leben keine Rolle mehr spielen würde. Sie gab zu, mit ihm eine Affäre angefangen zu haben, um sich an Matt zu rächen, weil ihre Ehe in die Brüche zu gehen drohte. Aber sie und Carter hatten sich darauf geeinigt, nie einem Dritten gegenüber etwas davon zu erwähnen, eine Abmachung, an die sie sich auch die ganzen Jahre gehalten hatte.
    Doch nach Matts Anruf und nachdem sie in der Zeitung von dem Knochenfund gelesen hatte, hatte sie einfach herkommen müssen. Irgendwie hatte sich ihr der schlimme Verdacht aufgedrängt, dass vor Jahren etwas Schreckliches passiert sein könnte, das irgendwie mit ihr in Verbindung stand. Und da sich dieser Verdacht auch nach ihrer Ankunft hier nicht verflüchtigt hatte, wollte sie Matt schließlich von ihrer Affäre mit Carter erzählen.
    Es war bereits spät, als Adam, Penny, Lavinia, Matt und Darcy nach Melody House zurückkehrten. Und noch später, als sie sich schließlich alle frisch geduscht und umgezogen auf der Suche nach irgendetwas Essbarem unten in der Küche einfanden.
    “Matt, dein
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