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Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen
Autoren: Melissa James
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gestanden.“
    Plötzlich wirkten ihre Augen kalt. „Das war vor unserer Ankunft hier.“ Sie deutete auf die luxuriöse Einrichtung. „Ich bin in einem Haus aufgewachsen, das so groß war wie dieser Raum. Ich bin mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren. In vieler Hinsicht bin ich mehr Australierin als Araberin. Es geht nicht nur um die Meinung des Volkes oder die Presse. Du … bist mir wichtig, aber ich will dieses Leben nicht!“
    In diesem Moment starb etwas in ihm. „Du meinst es ernst.“ Er hörte, wie die Tür sich hinter ihrer Familie schloss.
    Nun füllten ihre braungrünen Augen sich mit Tränen. „Ich habe fünf Jahre in Hütten und Lagern verbracht, mit Menschen gearbeitet, die nichts besitzen. Das hier … Ich kann mich nicht verbiegen, Alim. Ich könnte niemals so leben, nicht wenn meine Freunde, die Menschen, die ich liebe …“
    Es war seltsam, aber er hatte sich während der Reise hierher keine Gedanken darüber gemacht, wie sein Elternhaus auf sie wirken würde. Er hatte endlich mit Fadis Tod abgeschlossen und sich mit seiner Zukunft arrangiert. Das Einzige, was ihn noch beschäftigt hatte, war die Frage, wann Hana ihn heiraten würde.
    Jetzt sah er den Palast mit ihren Augen – die luxuriöse Ausstattung und die kostbaren Kunstgegenstände, die Besucher und Gäste beeindrucken sollten. Er erinnerte sich an die Schecks über mehrere Millionen Dollar, die man ihm in seiner Zeit als Rennfahrer überreicht hatte, dachte an das Öl, das seinem Land unermesslichen Reichtum beschert hatte. Er sah all das mit ihren Augen.
    Dann sah er die Einwohner von Shellah-Akbar, die für ihn ihr Leben riskiert hatten, Menschen, die ihr Leben lang körperlich hart gearbeitet hatten und vor Hunger ausgezehrt waren. Er sah Hana mit ihrem Schleier, erinnerte sich an die Opfer, die sie für ihn gebracht hatte.
    Er saß hier in der Falle, es sei denn, er bürdete Harun wieder die ganze Verantwortung auf. Wie Hana ganz richtig bemerkt hatte, konnte er nicht noch einmal untertauchen. Er konnte ihr anbieten, alles wegzugeben, und trotzdem wäre es nicht genug.
    Zum ersten Mal in seinem Leben verschlug es ihm die Sprache.
    â€žEs ist wohl das Beste, wenn ich zu meiner Schwester gehe“, erklärte Hana leise und riss ihn damit aus seinen düsteren Gedanken.
    â€žDu läufst wieder weg. Du kannst wieder das Leben leben, das du in Afrika geführt hast, aber du wärst immer auf der Flucht.“
    Sie wandte den Blick ab. „Ich weiß.“
    Nun drehte Alim sie zu sich herum. „Vielleicht habe ich keine andere Wahl mehr, aber in meinem tiefsten Inneren bin ich immer noch der Typ mit dem Lkw. Dieses Leben hier ist anders, als du denkst. Ja, ich genieße jeden erdenklichen Luxus, aber ein Land zu regieren ist genauso hart wie die Arbeit, die du in Afrika geleistet hast. Und von jetzt an wird es noch schwerer sein, weil ich es für die tue, die ich inzwischen kenne.“
    Noch immer schimmerten Tränen in ihren Augen, doch der Ausdruck darin verriet auch Stolz. „Das weiß ich, Alim. Du bist ein guter Mensch.“
    Er wollte nicht wahrhaben, dass dies ein Abschied war. „Meine Aufgabe wäre leichter, wenn ich jemanden an meiner Seite hätte. Eine Frau, die das Volk kennt und versteht und die mir immer vor Augen führt, dass ich die Bedürfnisse der Menschen nicht vergessen darf.“ Zärtlich küsste er sie. „Du kannst den einfachen oder den schweren Weg gehen, Hana. Ein paar Menschen mit deinen Händen retten oder Hunderttausende mit deinem großen Herzen und deiner Courage. Ich werde hier sein und auf dich warten“, fügte er hinzu, weil er ihre Zweifel und ihre Unsicherheit spürte.
    â€žNein. Warte nicht auf mich, Alim …“ Ihr versagte die Stimme. „Danke für dein Geschenk. Danke … für alles.“
    Dann verließ sie den Raum.
    â€žDanke dir“, sagte er leise zu sich selbst, während er tief den zarten Lavendelduft einatmete, der in der Luft hing. Er fühlte sich unendlich leer.
    Wie Hana vorausgesagt hatte, brauchten die Journalisten nicht lange, um alles über sie herauszufinden. Während viele Zeitungen sie als Heldin feierten, verunglimpften andere sie.
    Exfrau von Drogenkurier rettet Scheich das Leben!
    Sie musste die Blätter nicht lesen, um zu wissen, dass die Arbeit, die sie all die Jahre geleistet
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