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Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen
Autoren: Melissa James
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den unergründlichen Blick ihres Vaters. „Ich liebe Alim“, fuhr sie fort, und es tat erstaunlich gut, es auszusprechen. „Ich möchte meine Zukunft mit ihm verbringen.“
    â€žDas geht nicht, solange die Leute das Schlimmste annehmen“, erklärte ihr Vater mit regungsloser Miene.
    â€žDas tun aber nicht alle, Hana“, meinte ihre Mutter leise. „In den Leserbriefen setzen viele sich für dich ein.“
    Nach kurzem Zögern sagte Hana: „Es wird nicht angenehm für euch sein.“
    Nun blickte ihr Vater in die Runde. „Ich habe Entscheidungen getroffen, die andere hoffentlich verstehen werden – und wenn nicht, habe ich es nicht anders verdient.“ Dann stand er auf. „Ich bin dafür verantwortlich.“
    â€žDad …“ Zum ersten Mal seit ihrer Rückkehr hatte sie ihn so genannt.
    Er lächelte sie an. „Du musst zu Alim gehen und ihm sagen, was du für ihn empfindest. Ich werde mit den Reportern reden. Vertrau mir, nuur il-’en. Diesmal lasse ich dich nicht im Stich.“
    Mit Tränen in den Augen erhob sie sich ebenfalls, bevor sie zu ihm ging und seine Arme berührte, „Danke, Dad.“
    Nachdem sie sich zurückgezogen hatte, wählte Hana die Nummer auf der Karte, die Alims Fahrer ihr gegeben hatte. „Hallo, ich bin’s“, meldete sie sich. „Ich bin im Haus meiner Schwester, das von Journalisten belagert wird. Kannst du mir einen Wagen mit einem Bodyguard schicken?“
    â€žNatürlich.“ Alim klang müde und reserviert. „Brauchst du noch etwas?“
    â€žIch muss dich sehen. Wir müssen miteinander reden.“ Sie räusperte sich. „Kann ich zu dir kommen?“
    â€žNein, ich komme zu dir.“
    â€žHier ist überall Presse, Alim. Im Palast sind wir ungestört. Sag dem Bodyguard, er soll viermal an die Hintertür klopfen.“
    â€žNa gut. Ich warte in meinen Arbeitszimmer auf dich …“
    Er klang so schrecklich sachlich. Aber was hatte sie erwartet? Diesmal würde sie ihren Ängsten jedoch nicht nachgeben. Schnell legte sie auf und eilte nach oben, um zu duschen.
    Als sie fünfzehn Minuten später aus dem Zimmer kam, klopfte es gerade an der Hintertür. Hana öffnete und fand sich zwei Bodyguards gegenüber, die sie nach vorn begleiteten. Sofort stürmten die Reporter, die gerade ihren Vater befragten, auf sie zu, doch einer der Männer wies sie in die Schranken, indem er sie zurückdrängte und sagte: „Miss al-Sud gibt keinen Kommentar ab.“
    Auf dem Weg zum Palast wurden sie von etwa einem Dutzend Wagen und mehreren Motorrädern verfolgt. Dort angekommen, begleiteten die beiden Männer sie ins Gebäude und zu Alims Arbeitszimmer.
    Es handelte sich um einen ebenfalls sehr luxuriös ausgestatteten Raum, dessen Wände mit Kirschholz verkleidet waren und der eine ausgesprochen maskuline Note hatte. Alim stand am Kamin und wirkte sehr nachdenklich.
    â€žHallo“, begrüßte Hana ihn, sobald einer der Männer die Tür hinter ihr geschlossen hatte.
    â€žHallo“, erwiderte er.
    Er klang so resigniert, dass ihr Herz sich zusammenkrampfte. „Waren die letzten Tage hart für dich?“
    â€žDie letzten Wochen“, meinte er. „Ich bin erschöpft, Hana. Also bringen wir es hinter uns.“
    Zum ersten Mal seit ihrer Rettung ging er auf Distanz. Er rechnete damit, dass sie ihm Lebewohl sagte. Vielleicht wünschte er es sich sogar.
    Sie war fest entschlossen, ihm zu sagen, was sie für ihn empfand. Er hatte es verdient. Doch als sie auf ihn zuging, verließ sie wieder der Mut. „Dad spricht gerade mit den Reportern und erzählt ihnen die wahre Geschichte – über Mukhtar, Latif und mich … und dich.“
    â€žIch habe es eben von meiner Pressesprecherin erfahren. Es läuft gerade im Fernsehen.“ Alim seufzte. „Das ist gut. Das Volk wird dich wieder lieben.“
    â€žAber deswegen bin ich nicht hier“, erklärte sie dann, ohne zu überlegen. „Ich wollte dir sagen …“ Verzweifelt schloss sie die Augen. „Ich schaffe das nicht mehr, Alim. Ich kann mich nicht selbst belügen und so tun …“
    â€žWas, Hana?“, hakte er schroff nach. „Während du dich bei deiner Familie versteckt hast, habe ich mich in mein Amt eingearbeitet und mich mit der Presse und dem Volk auseinandergesetzt. Harun und Amber sind
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