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Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen
Autoren: Melissa James
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allein gelassen, Harun …“
    Betont lässig zuckte sein Bruder die Schultern. „So schlimm war es nicht.“
    Ach nein? Die Distanz zwischen Harun und seiner Frau war unverkennbar. „Ich wollte sagen, dass die Entscheidung jetzt bei dir liegt. Du hast hervorragende Arbeit geleistet. Wenn du Scheich bleiben möchtest …“
    â€žNein!“
    Alim war überrascht, weil die beiden gleichzeitig antworteten. Da es für ihn einfacher war, wandte er sich an Amber.
    Diese errötete und blickte Harun an. Nachdem sie einen Moment lang die Hände gerungen hatte, sprudelte es aus ihr heraus: „Ich habe es satt, für andere die glückliche Ehefrau zu spielen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Was mein Vater sich wünscht, interessiert mich nicht mehr. Ich will die Scheidung.“
    Dann drehte sie sich um und verließ hoch erhobenen Hauptes des Raum.
    Als Alim sich endlich überwand, seinen Bruder anzusehen, stellte er fest, dass dieser nicht einmal überrascht wirkte.
    â€žUnd deswegen habe ich Nein gesagt“, erklärte dieser leise. „Ich bin es auch leid, so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Ich habe deinen Platz schon lange vor Fadis Tod eingenommen und mit ihm die Regierungsgeschäfte geführt, während du im Ausland warst und dich als Rennfahrer hast feiern lassen – und dann wieder, als du gegangen bist, um den Helden zu spielen. Zehn Jahre lang habe ich dein Leben geführt, zuletzt mit der Frau, die eigentlich dich wollte. Jetzt möchte ich selbst über mein Leben bestimmen. Das Land gehört dir, Alim.“
    Als Harun ebenfalls den Raum verließ, wurde Alim klar, dass er seinen Bruder eigentlich nie wirklich gekannt hatte. Er rieb sich die pochenden Schläfen. So hatte er sich die Rückkehr des verlorenen Bruders nicht vorgestellt.
    Als sie sein Büro betrat, wusste Hana sofort, dass das Treffen mit seinem Bruder für Alim genauso verlaufen war wie das mit ihrer Familie für sie. Der unglückliche Ausdruck in seinen dunklen Augen ging ihr sehr zu Herzen.
    Spontan schmiegte sie sich an ihn und hielt ihn fest. „War es so schlimm?“
    Zärtlich strich er mit den Lippen über ihr Haar. „Schlimmer. Und bei dir?“
    â€žSchrecklich“, flüsterte sie und schauderte.
    â€žHarun und Amber lassen sich scheiden. Harun erwartet von mir, dass ich das Herrscheramt sofort übernehme.“
    Schweigend drückte sie ihn, bevor sie sagte: „Meine Familie möchte, dass wir die Vergangenheit hinter uns lassen und ich ihnen verzeihe.“
    â€žSie erwarten von uns, dass wir tun, als wäre nichts gewesen. Ich habe es nicht anders verdient. Aber du …“
    â€žIch möchte ihnen ja verzeihen, Alim. Allerdings kann ich ihnen nicht einmal in die Augen sehen …“
    â€žDann solltest du die Augen schließen, es ganz schnell sagen und sehen, wie du dich danach fühlst“, schlug er leise vor.
    â€žIch …“ Erstaunt blickte sie zu ihm auf. „Ja, das könnte funktionieren.“ Sie nahm seine Hand und führte ihn in den Raum, in dem ihre Eltern und Geschwister immer noch warteten.
    â€žHana, mein Schatz, hör doch bitte zu …“
    Hana brachte ihre Mutter zum Schweigen, indem sie die freie Hand hob. Ohne Alim loszulassen, sagte sie dann schnell: „Ich verzeihe euch. Ich möchte wieder zur Familie gehören, aber ich lasse mich zu nichts drängen. Erwartet also nicht von mir, dass ich euch um den Hals falle und so tue, als wäre alles in Ordnung.“
    Ihre Mutter stieß einen erstickten Laut aus, der allerdings von der Stimme ihres Vaters übertönt wurde. „Das verstehen wir, nuur il-’en. Wenn du versuchen willst, uns eines Tages zu verzeihen, können wir warten.“
    Nuur il-’en – Licht meiner Augen. So hatte ihr Vater sie seit jenem Tag nicht mehr genannt …
    Plötzlich schnürte sich ihr die Kehle zu, und Tränen liefen ihr über die Wangen. „Ihr habt geglaubt, ich wäre dazu imstande, Latif nur wenige Wochen nach unserer Verlobung zu betrügen, euch zu verletzen und die Zukunft meiner kleinen Schwester aufs Spiel zu setzen. Ihr habt einem Fremden mehr vertraut als eurer eigenen Tochter. Ihr habt mich Fatima zuliebe geopfert, obwohl ich nichts getan hatte. Warum, warum habt ihr ihm geglaubt, warum nur?“
    Nach einer Weile erwiderte ihr Vater traurig: „Du hast so ein
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