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Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)
Autoren: Martina André
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besser ausgehen würde als damals in den Steinbrüchen von Waldenstein.
    »Bevor ihr euch aufmacht, sollen Bruder Gero und Bruder Struan die Gegend erkunden«, befahl er und überreichte Gero eine der unglaublich genauen Karten, die im Orden unter strikter Geheimhaltung verwendet wurden. Über deren Herkunft machte die Ordensleitung keinerlei Angaben, und weder Gero noch seinen Brüdern war es bisher gelungen, etwas darüber herauszufinden.
    Ein paar Tage später tauschten er und seine Brüder ihre weiße Chlamys gegen die schwarzen Mäntel der Sergeanten, in die wegen der anhaltenden Kälte bereits Schafspelze eingeknöpft worden waren. Obwohl es inzwischen mehrfach geschneit hatte, wollte Gero mit der dunklen Farbe des Mantels verhindern, dass man sie in der Dämmerung sofort erkannte. Nichtsdestotrotz prangte das rote Templerkreuz auf der Schulter, so dass ihre Feinde zumindest aus der Nähe sofort wussten, mit wem sie es zu tun hatten.
    Bei Anbruch der Dunkelheit erreichten sie nach zwei Stunden Ritt ihr Ziel, das südlich von der Komturei in einem beinah undurchdringlichen Waldstück lag. Mit Armbrüsten und Schwertern bewaffnet, berieten Gero und seine Männer bei Einbruch der Dunkelheit noch einmal über das weitere Vorgehen. Im Schein einer brennenden Fackel überzeugte er sich von der Aufmerksamkeit seiner Kameraden.
    »Als Struan und ich das Gelände rund um die Ruine erkundet haben, sind wir immer wieder auf Trampelpfade gestoßen, auf denen die Räuber anscheinend ihren Weg zur Burg und wieder zurück nehmen. Zum Teil können diese Wege von der Burg aus recht gut eingesehen werden. Deshalb ist es besser, wenn wir die Pferde zurücklassen und uns zu Fuß durch den Wald vorarbeiten«, erklärte Gero weiter. »Mit den schweren Streitrössern würden wir nur unnötiges Aufsehen erregen.« Sein Blick fiel auf die vier jungen Knappen, die sie bis an den Rand des Waldes begleitet hatten. »Ihr werdet euch mit den Tieren in einem natürlichen Unterstand verschanzen und auf uns warten, bis wir zu euch zurückkehren. Was aber nicht bedeutet, dass ihr vorher dort herauskommen und die Helden spielen sollt, falls das Gesindel hier aufkreuzt«, belehrte er sie.
    Mit einem wortlosen Nicken bestätigten die vier jungen Männer Geros Befehl. Lautlos schulterten die zehn Templer, die für den Einsatz vorgesehen waren, ihr Gepäck. Waffen, Helme und Schild. Dazu eine einfache Kletterausrüstung, bestehend aus stabilen Eisenhaken und Seilen.
    »Passt auf, wenn ihr die Enterhaken auswerft«, mahnte Gero seine Brüder noch einmal zur Vorsicht, bevor es losging. »Aufgrund des langen Leerstands und des Bewuchses mit Kletterpflanzen sind die Wälle ziemlich marode und die Wände vereist. Also stets erst prüfen, ob der Haken hält, bevor ihr daran emporklettert.«
    Wie immer bekreuzigten sie sich kurz bevor sie in den Kampf zogen und beteten ein stummes Ave-Maria. Dann stapften sie beinahe lautlos durch den Schnee. Nur hier und da war das Knirschen unter ihren schweren Stiefeln zu hören.
    Als sie nach einer Viertelstunde Marsch querfeldein durch den Wald die Ruine schon beinahe erreicht hatten, gab Gero ein Zeichen. »Die Füchse befinden sich eindeutig in ihrem Bau«, flüsterte er und kommandierte die übrigen Brüder mit einem Fingerzeig in geduckter Haltung direkt zu den Wehrmauern. Dass die räuberische Brut in größerer Zahl anwesend war, verrieten die seltsam anmutenden Geräusche, die über die Festungsmauer hinaus bis in den Wald zu hören waren. Das Krakeelen Betrunkener, das aufreizende Kreischen von Weibern und irgendjemand, der ziemlich laut und ziemlich falsch ein Lied aus dem Repertoire des Thibaut de Champagne grölte.
    »Die scheinen sich ja gut zu amüsieren.« Arnaud schnaubte verächtlich. »Wer von uns wird ihnen als Erster die Eier aufspießen?«, scherzte er, als sie gemeinsam zu den maroden Zinnen der ehemals stolzen Burg emporschauten, über der sich ein sternenklarer Abendhimmel erhob.
    Unmittelbar darunter gurgelte ein Bach, in dessen dünner Eisdecke sich das Mondlicht spiegelte. Hohe Buchen und Eichen ragten vor dem Gemäuer empor. Ein Beweis dafür, wie lange es nicht mehr zur territorialen Verteidigung genutzt wurde.
    Das alte Burgtor war wie erwartet geschlossen. Wenn sie mit allen Brüdern einigermaßen gefahrlos in die Festung eindringen wollten, musste es von innen geöffnet werden. Doch diesen Gefallen würden ihnen die Räuber wohl kaum freiwillig tun.
    »Erst einmal müssen wir die Mauern
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