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Das Geheimnis der Spileuhr

Das Geheimnis der Spileuhr

Titel: Das Geheimnis der Spileuhr
Autoren: Wolfgang Ecke
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Empfang!
    Über Mister Fox!
    Über seinen Auftrag!
    Über das Foto und über die Spieluhr!
    Und über das Geheimnis! Jawohl! Für Balduin Pfiff gab es nicht den geringsten Zweifel daran, daß mit der Spieluhr ein ganz dickes Geheimnis verbunden war. Aber — war es ein gutes oder war es ein schlechtes Geheimnis?
    Wenn er das wüßte...
    Ja, und dann war der Meisterdetektiv Balduin Pfiff ganz plötzlich eingeschlafen.
    Als er wieder erwachte, war Mitternacht längst vorüber.
    Er hörte es knurren.
    Sein Magen war es, der da so komische Töne von sich gab. Kein Zweifel: Er wollte gefüttert werden. Und das nachts während der Geisterstunde.
    Brummend erhob sich Balduin und wankte verschlafen in die Küche.
    Peng!! Das war das erste!
    Und peng!! Das war das zweite. Und peng!! Das war das dritte. Friedlich lagen sie nebeneinander in der Pfanne und bekamen langsam einen weißen Rand. Drei lustig anzuschauende Spiegeleier.
    Und weil Balduin Pfiff die Angewohnheit hatte, allen und allem immer einen Namen zu geben, taufte er sie gleich.
    Das ganz linke nannte er „Otto“. Das in der Mitte bekam den Namen „Bruno“. Und das auseinandergelaufene nannte er „Afrika“.
    Ja, ehrlich, das breitgelaufene Eigelb sah aus wie Afrika auf der Landkarte.
    Während Otto und Bruno brave Spiegeleier blieben, erhielt die rechte Seite Afrikas eine dunkelbraune Küste — es sah aus wie ein Ufergebirge.
    Balduin Pfiff holte sich noch zwei Scheiben Weißbrot und aus dem Eisschrank eine Papptüte mit Buttermilch.
    Afrika mußte zuerst dran glauben.
    Mit einem einzigen Bissen schlang er das ganze Land auf einmal hinunter.
    Wenig später folgten Bruno und der noch ein bißchen wabbelige Otto. Und zum Schluß — gluck-gluck-gluck — war auch die Buttermilch verschwunden.
    „Und jetzt, Balduin“, sagte Balduin laut zu sich, „wird es höchste Zeit, daß du im Bett verschwindest! Ein schwerer Fall wartet auf dich!“

Der Plan

    Natürlich hatte sich Balduin Pfiff einen Plan gemacht. So was tun alle Detektive — das heißt, die besseren jedenfalls.
    Und nach diesem Plan stand der Uhrenladen von Abraham Tütteli ganz oben auf seiner Besucherliste.
    Punkt 9 Uhr betrat er Tüttelis Laden. „Dingedingdingedongdongdingeding“ machte die altmodische Ladenglocke.
    Herr Tütteli verbeugte sich höflich vor seinem ersten Kunden.
    „Bitte, mein Herr, was wünschen Sie?“
    „Hehehe, da ich allerbester Laune bin, wünsche ich Ihnen zunächst einmal einen recht guten Morgen!“
    „Guten Morgen!“ strahlte nun auch Herr Tütteli und rieb sich im Geist die Hände. Sicher würde er jetzt ein gutes Geschäft machen...
    Er musterte den kleinen, runden Mann und sagte dann: „Lassen Sie mich raten, lieber Herr..
    Er wiegte den Kopf nach links, dann nach rechts. Und dann rief er: „Ich tippe auf eine Wanduhr!“
    „Falsch geraten! Sozusagen eiskalt!“ sagte Balduin Pfiff und blinzelte fröhlich.
    Und dann sagte er todernst und geheimnisvoll: „Ich möchte sozusagen nur mal um Ihre freundlichen Augen bitten!“
    Herr Tütteli zuckte zurück.
    „Ein Verrückter!“ durchfuhr es ihn. „Ein Verrückter, der meine Augen will!“
    OGottoGottoGott, was sollte er nur tun? Ob er es mit einem Hechtsprung in die Werkstatt versuchte? Ein Verrückter in seinem Laden, oGottoGottoGott... Vielleicht war es doch besser, wenn er sich nur ganz langsam nach rückwärts tastete.
    So ein ganz klein wenig, immer Stück für Stück.
    Balduin Pfiff stutzte.
    „He, Sie“, sagte er dann. „Ich hab’ mich wohl ein bißchen undeutlich ausgedrückt. Oder Sie haben mich falsch verstanden, he-hehe.“ Und er hielt dem Uhrmacher das Foto der Spieluhr hin. „Sie sollten nur mal einen Blick da drauf werfen...“
    Der arme Herr Tütteli wischte sich erleichtert den Angstschweiß von der Stirn.
    „Sie haben mir einen ganz schönen Schreck eingejagt!“ sagte er. „Weiß Gott einen Schreck!“ Und er griff mit zitternden Händen nach dem Foto.
    „Eine chinesische Spieluhr!“ sagte er.
    Balduin Pfiff schüttelte den Kopf.
    „Eine japanische Spieluhr!“ verbesserte er.
    „Das ist eine chinesische Spieluhr!!“ sagte Herr Tütteli und erholte sich langsam wieder von dem Schreck.
    „Eine japanische Spieluhr!!“ sagte Balduin.
    „Eine chinesische!“ sagte Tütteli.
    Balduin Pfiffs rechter Schuh, Größe 45, stampfte auf den Boden. „Eine japanische!“
    „Eine chinesische!“ beharrte der Händler. Und als er Balduins finstere Blicke sah, sagte er beschwichtigend:
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