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Das Geheimnis der Spileuhr

Das Geheimnis der Spileuhr

Titel: Das Geheimnis der Spileuhr
Autoren: Wolfgang Ecke
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denn, die Spieluhr?“
    „Im Kü...“ Balduin Pfiff hielt sich die Hand über die Augen. „Ich getrau’ mich’s kaum zu sagen.“
    „Im Kü-was?“ wollte John Fox wissen.
    „Im Küchenschrank. Stellen Sie sich das vor. Im Küchenschrank!“
    „Die mit dem Kreuz?“
    „Die mit dem Kreuz!!“
    John Fox holte seine Brieftasche hervor und zählte Balduin Pfiff die fünf restlichen Hunderter in die Hand.
    Der Detektiv machte eine fast königliche Verbeugung. Und er tat, als bemerkte er das höhnische und spöttische Grinsen auf dem Gesicht des Amerikaners gar nicht.
    „Es war mir ein Vergnügen, Mister Fuchs!“
    „Fox!“ verbesserte Fox.
    „Und wenn Sie wieder mal einen Pfiff brauchen“ — Balduin reckte sich — „der Balduin ist zur Stelle!“
    Mister Fox heuchelte Bedauern. „Daraus wird wohl nichts werden. Ich reise sicher morgen ab.“
    „Nach Amerika zurück?“
    „Ganz recht. Nach Chikago!“
    „Na, dann wünsch’ ich Ihnen schon jetzt gute Reise. Aber denken Sie immer an das alte chinesische Sprichwort: Man soll den Morgen nicht vor dem Ende der Nacht loben!“
    „Hahaha“, lachte John Fox gezwungen. „Eine ganz prächtige Weisheit..
    Balduin Pfiff machte die Hoteltür ganz leise hinter sich zu.
    Mensch, hatte er eine Laune.
    Links-zwo-drei-vier...
    Sicherheitshalber zwei Schritte nach links wegen der Läuferfalte und dann...
    Und dann tat Balduin Pfiff etwas ganz und gar Ungewöhnliches: Achtung, und — hopp — saß er auf dem Geländer und hhhuuuiiiii sauste er nach unten...
    Eine vornehme Dame mit einem Päckchen in der Hand tat einen Schrei und sprang entsetzt zur Seite.
    „Verzeihung!“ rief Balduin im Vorbeirutschen und winkte ihr zu.
    „Peng!! — Peng!!“ machte es, als seine Geigenkästen auf das Parkett der Halle knallten.
    „Herrlich!“ sagte er zu einem Herrn, der ihn mit offenem Mund entgeistert anstarrte. „Man sollte viel öfter Geländerrutschen!“ sagte Balduin. Der Mund des anderen klappte zu. Entrüstet wandte sich der Herr ab. Selbst das „Radieschen“ starrte ihn an, als habe er dort, wo die Augen sind, die Ohren.
    Als er aus dem Hotel trat, stand der Ablauf des restlichen Tages für Balduin fest.
    „Zuerst werde ich mir ein Schlemmermahl gönnen!“ überlegte er laut. „Dann werde ich ein Schläfchen machen, eine Kleinigkeit essen, noch ein Schläfchen machen, und...“
    An dieser Stelle mußte er gähnen: Uuuuaaaoooh!
    „Gute Nacht!“ sagte ein vorbeigehender Briefträger und lachte.
    „Hoffentlich!“ flüstert Balduin Pfiff hinter ihm her.

Eine gute Nacht oder Das Geheimnis der Spieluhr

    Mitternacht!
    Von drei verschiedenen Kirchtürmen verkündeten die Glocken das Ende der Mitternachtsstunde.
    Ganz langsam näherte sich ein pechschwarzes Auto dem Haus Obere Gartenstraße 36.
    Es fuhr daran vorbei.
    An der nächsten Ecke wendete es und kam zurück. Wieder fuhr es vor dem Haus Nr. 36 besonders langsam...
    Nein, es fuhr nicht nur langsam, es hielt sogar!
    Der Motor wurde abgestellt.
    Das Licht verlöschte.
    Nach einigen Minuten öffnete sich die vordere linke Autotür. Ein Schatten schob sich heraus.
    Ein Mann! Ja, es war ein Mann.
    Vorsichtig sah er sich nach allen Seiten um. Kein Zweifel: Er führte Böses im Schilde.
    Ganz plötzlich war er im Vorgarten von Nr. 36 verschwunden.
    Da... Da ging er...
    Gebückt schlich er auf die Haustür zu.
    Ein leises Klirren erklang. Er hantierte mit Nachschlüsseln.
    Drei, vier... sieben, fast zehn Minuten vergingen. Dann hatte er es geschafft: Die Haustür schwang geräuschlos zurück.
    Ohne das geringste Geräusch zu verursachen, huschte der Mann die Treppen zum ersten Stock hinauf.
    Der Lichtkegel einer kleinen Taschenlampe tastete sich über Wände und Türen.
    Dann verharrte er auf einem Namensschild: M. Schatz
    Wieder jenes leise Klirren...
    Das Schloß der Wohnungstür machte weniger Schwierigkeiten als das der Haustür.
    Behutsam klinkte der Eindringling die Tür hinter sich zu.
    Diesmal deckte er das Glas der Taschenlampe mit den Fingern ab. Er stand in einem Vorraum.
    Drei Türen gingen ab. Er lauschte.
    Von irgendwoher drang leises Schnarchen an sein Ohr.
    Was das die Witwe Schatz?
    Der Garderobenspiegel warf das Licht der Taschenlampe zurück und erleuchtete sekundenlang das Gesicht des Mannes...
    Nein, das konnte doch nicht sein...
    Das war... das war doch Mister Fox. Irrtum ausgeschlossen: Der Einbrecher hieß John Fox!
    Warum kam er mitten in der Nacht?
    Warum wartete er nicht bis zum
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