Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Spileuhr

Das Geheimnis der Spileuhr

Titel: Das Geheimnis der Spileuhr
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
sei.“
    Balduin Pfiff nickte und untersuchte die Spieluhr sehr genau.
    Was wollte John Fox mit einer defekten Spieluhr?
    Hatte Herr Tütteli nicht gesagt, daß es sie zu Hunderttausenden gäbe?
    Trotzdem war John Fox bereit, ihm zweimal fünfhundert Mark nur für die Adresse des Besitzers zu bezahlen.
    Balduin Pfiff, der Meisterdetektiv, schloß die Augen, und die kleinen und kleinsten Rädchen seines Denkapparates begannen sich zu drehen. Zuerst langsam, dann immer schneller. Als er die Augen wieder öffnete, sah er mitten hinein in die ängstlich aufgerissenen Augen der Witwe Schatz.
    „Ist Ihnen nicht gut?“ fragte sie.
    „Und wie gut mir ist!“ antwortete Balduin Pfiff und schlug sich mächtig auf die Schenkel. ,,Auü“ rief er. „So sehr wollte ich gar nicht zuhauen.“ Und dann richtete sich sein kleiner, dicker Zeigefinger auf Luise Schatz geborene Bromgiebel.
    „Bitte setzen Sie sich hin, ich werde Ihnen jetzt was verraten!“
    „Ha??“ fragte Frau Schatz.
    „Was verraten!“ wiederholte Balduin und rollte ungeduldig mit seinen Kulleraugen.
    „Ich verrate Ihnen jetzt, wer mit Ihnen ein Geschäft machen will.“
    „Ein Geschäft? Mit mir?“
    Balduin nickte und begann zu erzählen.
    Als er eine halbe Stunde später das Haus Obere Gartenstraße 36 verließ, blieb eine bleiche, aufgeregte Witwe Schatz zurück.
    Jawohl, bleich und aufgeregt.
    Balduin Pfiff dagegen fühlte sich froh und heiter wie schon lange nicht mehr.
    Links-zwo-drei-vier...
    Links-zwo-drei-vier machten seine Geigenkästen. Hatte er nicht schnell und ohne große Schwierigkeiten einen Tausender verdient?
    Ja, ja, er war schon ein tolles Köpfchen... das heißt, ein toller Fährtensucher.
    Ob sich Mister Fox freuen würde?
    Sicher würde der sich freuen...
    Und das mit dem Geheimnis?
    Hoppla, da war er ja schon. Um ein Haar wäre er am Polizeipräsidium vorbeimarschiert. Ts-ts-ts-ts, was war nur los mit ihm?

Mister Fox staunt und dankt

    Schade, daß er nicht da ist! bedauerte Balduin Pfiff, der Meisterdetektiv. Er meinte damit den Empfangschef des Hotels.
    Aber statt des dünnen Riesen tat ein anderer Dienst. Dieser war weniger lang und weniger dünn. Dafür besaß er eine ausgesprochene Radieschennase. Balduin beschloß, ihn fortan „Radieschen“ zu nennen.
    „Schönen guten Tag und Nachmittag!“ wünschte er.
    „Guten Tag, mein Herr!“ erwiderte dieser.
    „Ist Mister Fox auf seinem Zimmer?“
    „Mister Fox?“
    Der Mann vom Hotel warf einen Blick auf das Schlüsselbrett. Der Schlüssel unter der 28 fehlte. Also mußte John Fox im Haus sein.
    „Er müßte da sein“, sagte das Radieschen.
    „Danke“, sagte Balduin und steuerte auf die Treppe zu. Zwanzig Stufen...
    Über die hinterhältige Falte des Teppichläufers machte er einen großen Schritt.
    „Ätsch!“ sagte er nach unten.
    Als er an die Tür von Zimmer 28 klopfte, war es auf seiner Uhr genau 17 Uhr.
    „Herein!“ rief die Stimme wie am Vortag.
    „Bin schon drin, hehehe!“ sagte auch Balduin Pfiff wie gestern.
    John Fox starrte den Detektiv wie ein Gespenst an. Er legte die Zeitung, in der er gelesen hatte, beiseite und knurrte: „Sie??“
    „Ja, ich. Balduin Pfiff bringt Neuigkeiten!“
    Der Amerikaner staunte.
    „Ich habe Sie gar nicht erwartet.“
    „Ja, ja, Balduin Pfiff arbeitet prompt, genau und, ffffft, blitzschnell!“
    „Wollen Sie damit sagen, daß Sie schon auf die Spieluhr gestoßen sind?“ John Fox war aufgesprungen und ging auf Balduin zu. Der strahlte ihn an.
    „Bin ich, Mister Fox. Und ich habe Sie angemeldet. Für morgen vormittag 9 Uhr!“
    „Angemeldet? Bei wem angemeldet?“
    „Na, bei der Besitzerin. Sie heißt Luise Schatz und wohnt...“ Der Detektiv griff in die Tasche und holte einen Zettel hervor. „Hier, alles aufgeschrieben!“
    „Obere Gartenstraße 36“, las John Fox. „Und Sie haben mich angemeldet?“
    Balduin Pfiff verbeugte sich und sagte augenzwinkernd: „So ist es. Frau Luise, hab' ich gesagt, da ist ein Millionär aus Amerika . .
    „Millionär?“ unterbrach John Fox aufgebracht. „Sie übertreiben aber gewaltig.“
    Balduin zog einen Flunsch und erklärte mit Nachdruck: „Millionär ist immer gut. Sie werden sehen, Mister Fox. Außerdem glaube ich, daß sie sich ganz gern von der kaputten Spieluhr trennt.“
    „Glauben Sie?“
    „Bestimmt. Wenn ich Ihnen verrate, wo das kostbare Stück steht, fallen Sie glatt auf den Bauch!“ versicherte Balduin traurig und bekümmert.
    „Wieso, warum... Wo steht sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher