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Das Geheimnis der Spileuhr

Das Geheimnis der Spileuhr

Titel: Das Geheimnis der Spileuhr
Autoren: Wolfgang Ecke
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verabredeten Zeitpunkt?
    Jetzt stand er in der Küche.
    Der Schein der Taschenlampe erleuchtete den Küchenschrank.
    Das Schnarchen war lauter geworden. Mister Fox bemerkte es nicht. Seine rechte Hand hatte den Schlüssel der Schranktür schon ergriffen, als es geschah:
    Die große Küchenlampe flammte auf.
    John Fox fuhr erschrocken herum und schloß für einen Augenblick lang geblendet die Augen.
    Doch dann... träumte er? Träumte er gar einen Alptraum?
    Oder war das echt? War der Mann, den er an der Wand stehen und höhnisch grinsen sah, Wahrheit?
    Ein Mann mit einem riesigen Revolver in der Hand.
    „Hehehe, da stehen Sie nun da wie ein zerbeultes Auto“, sagte Balduin Pfiff und gähnte.

    „Mann, Sie haben mich aber erschreckt!“ sagte John Fox und vergaß vor lauter Schreck seinen amerikanischen Akzent.
    Balduin Pfiff strahlte zufrieden und nickte.
    „Kann ich mir denken. Sie sind so erschrocken, daß Ihnen die Kartoffel aus dem Mund gerutscht ist, Sie... Sie... Sie nachgemachter Amerikaner!“
    Einen Augenblick lang sah es aus, als wolle sich der Einbrecher auf Balduin Pfiff stürzen. Der hob das riesige Schießeisen. „Bleiben Sie stehen, oder meine Kunigunde beginnt zu niesen!“ sagte der Detektiv in aller Gemütlichkeit. Und laut rief er: „Frau Schatz, Sie können aufhören zu schnarchen!“
    Augenblicklich verstummte das Geräusch.
    „Hören Sie, Herr Pfiff, ich laß mit mir reden!“ beschwor Mister Fox, der in Wirklichkeit Ludwig Napf hieß, den Detektiv.
    „Hinsetzen!!“ befahl dieser und schwenkte die Kunigunde.
    Ludwig Napf gehorchte erschreckt.
    „Sie sind der dümmste Gauner, der mir je über den Weg gelaufen ist!“ begann Balduin Pfiff freundlich und lächelnd. „Sie haben mehr Fehler als ein Anfänger gemacht, Foxilein! Wie kann man für die Wiederbeschaffung einer Spieluhr tausend Mark bezahlen, wenn die ganze Spieluhr noch nicht mal zweihundert kostet, was? Sie hätten Maikäferfänger werden sollen, aber nicht Spitzbube... Und jetzt werde ich Ihnen erzählen, was es mit dem Geheimnis der Spieluhr auf sich hat:
    Ihr Auftraggeber schmuggelte in Hongkong einer Dame diese Spieluhr ins Gepäck. Vorher versteckte er im Sockel der Spieluhr zweiundfünfzig äußerst wertvolle große Perlen. Diebesgut wahrscheinlich. Fein ausgedacht, was? Sie, Foxilein, sollten die Dame hier in Empfang nehmen und ihr die Spieluhr abluchsen. Hehehe, Ihr Auftraggeber wußte ja nicht, wie dumm Sie sind... Aus irgendeinem Grund verpaßten Sie die Dame und...“
    Balduin streckte sein Bäuchlein vor......begingen den größten
    aller Fehler: Sie engagierten Balduin Pfiff! Zum Suchen und — zum In-Verdacht-Geraten ..
    Ludwig Napf alias John Fox sprang wütend auf und schnaufte: „Mann, du winziges Krümelchen. Ich drück dich mit dem Daumen im Aschenbecher aus... Ich schmier’ dich in ein Astloch... Ich...“ Er wollte sich mit einem mächtigen Satz auf Balduin Pfiff stürzen, doch als dieser seinen Revolver hochriß, hielt er mitten in der Bewegung inne. Gleichzeitig öffnete sich die Tür zur Linken, und zwei Männer traten in die Küche.
    „Ich bin Inspektor Schulze!“ sagte der Kleinere, während der zweite Mann dem falschen Amerikaner Handschellen überstreifte. Balduin Pfiff aber schüttelte den Kopf und kicherte:
    „Ich möchte nur wissen, warum die alle so viel Angst vor meiner Kunigunde haben?“
    Fox, der in Wirklichkeit Napf hieß, stampfte wütend mit dem Fuß auf. Und er sagte: „Nur Feiglinge laufen mit so einer riesigen Kanone herum!“
    Pfiff schaute scheinheilig drein. „Kanone?“ sagte er. „Das ist keine Kanone. Sieht nur so aus.“
    Liebevoll streichelte er über den „Revolver“.
    „In Wirklichkeit ist Kunigunde nur ein harmloser Zigarrenanzünder, hehehehe.“
    Frau Schatz staunte.
    Der Inspektor staunte.
    Der andere Polizist staunte.
    Und der Napf zitterte vor Zorn.
    Balduin Pfiff aber gähnte und murmelte:
    „Jetzt muß ich aber unbedingt etwas essen. Nichts macht mich hungriger als Nachtarbeit..

Eine Handvoll Dieb.

Ein geheimnisvolles Telefonat

    Es war Sonntag.
    Und es war vormittags um elf Uhr.
    Es regnete. Dicke, lange Bindfäden regnete es.
    in diesem Augenblick schob sich ein Mann in einem verwitterten Lodenmantel und einem uralten Schlapphut in die Telefonzelle am Kastanienplatz.
    Er wischte sich brummend mit dem Ärmel über das nasse Gesicht mit dem Seehundbart.
    Dann begann er in seinen Taschen nach zwei Groschen zu suchen.
    Das erste, was er fand, war ein
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