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Das Geheimnis der Masken

Das Geheimnis der Masken

Titel: Das Geheimnis der Masken
Autoren: Ken Follett
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führte die Besucher nach draußen. „Wir sehen uns morgen in der Schule, Izzie!“, rief Mick ihnen hinterher.
    „Genau!“, rief Izzie zurück.
    „Micks Mutter ist nett“, sagte Izzie, als er und sein Vater in den Wagen stiegen.
    „Ja“, sagte sein Vater leise. „Aber sie wohnen in einem Loch.“
    „Warum wollen sie dann hierbleiben?“, fragte Randall.
    Sein Vater sah ihn an. „Weil es ihr Zuhause ist, mein Sohn.“
    Mick verbrachte den ganzen Montag damit, alles über das geplante Hotel herauszufinden. Seine Lehrerin warf ihm vor, mit offenen Augen zu träumen, doch er ignorierte sie. Er hatte wichtigere Dinge im Kopf als Kaffeeplantagen in Kenia.
    Er glaubte nicht, dass Mr Izards Pläne zu irgendetwas führen würden. Petitionen und Komitees waren nach seiner Einschätzung ungefähr genauso nutzlos wie Bilder in der Lokalzeitung.
    Doch als er am Ende des Tages den Zeitungsladen auskehrte, hatte er immer noch keine zündende Idee. Izzie stand dabei und wartete, dass er fertig wurde.
    „Dein Dad hat ziemlich lange Haare, für einen Dad“, stellte Mick fest.
    „Viele Filmleute tragen lange Haare“, erwiderte Izzie.
    „Warum?“
    „Keine Ahnung.“
    „Beeil dich, Mickey“, sagte Mr Thorpe in diesem Moment. „Ich möchte bald schließen. Ich muss heute Abend eine Rede vor der Handelskammer halten.“

    „Was ist eine Handelskammer?“, fragte Mick.
    „Oh, sämtliche Geschäftsleute in einer Stadt treffen sich hin und wieder dort.“
    Mick stand da und starrte Mr Thorpe eine Minute lang an. Er hatte eine Idee.
    „Also los, spute dich, Junge“, sagte Mr Thorpe.
    Mick kehrte den Staub durch die Vordertür nach draußen und stellte den Besen weg. Zusammen mit Izzie verließ er den Laden.
    „Geht euer Telefon zu Hause?“, wollte Mick von Izzie wissen.
    „Ja.“
    „Hör zu. Ich hab eine Idee. Meinst du, deine Mutter erlaubt, dass ich jemanden anrufe?“
    „Sie muss es gar nicht wissen“, antwortete Izzie. „Du kannst das Telefon oben nehmen.“
    „Großartig.“ Sie sprangen auf ihre Räder und fuhren zu Izzies Haus.
    Auf dem Weg hielten sie an einer Telefonzelle. Mick ging hinein und suchte im Telefonbuch nach der Nummer von Hinchley Developments. Er prägte sich die Nummer ein.
    Als sie bei Izzie zu Hause ankamen, saß seine Mutter im Salon. Izzie nahm Mick mit hinein und stellte ihn vor. Mrs Izard schüttelte ihm die Hand. „Ich will Mick meine Eisenbahn zeigen“, sagte Izzie.
    „Nur zu“, sagte seine Mutter.
    Die Jungen gingen nach oben in Izzies Zimmer. Izzie sah auf seine Uhr. „Du kannst um Viertel vor sechs anrufen“, sagte er. „Sie sieht dann immer die Nachrichten und kommt bestimmt nicht rauf.“
    Sie spielten eine Weile mit Izzies elektrischer Eisenbahn. Es war eine große Eisenbahn, auf einer Platte aufgebaut. Es gab drei Züge, Bahnhöfe, Tunnels, Kreuzungen und Weichen. Mick war so fasziniert davon, dass er sich kaum losreißen konnte, als Izzie meinte, es wäre jetzt Zeit.
    Die beiden Jungen gingen ins Elternschlafzimmer, und Mick wählte die Nummer, die er auswendig gelernt hatte. Es läutete lange am anderen Ende. „Vielleicht sind sie schon nach Hause gegangen?“, vermutete Izzie.
    Dann nahm doch noch jemand ab. „Hinchley Developments, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“
    „Bitte entschuldigen Sie die Störung“, sagte Mick in seinem freundlichsten Tonfall. „Ich arbeite an einem Schulprojekt über die Handelskammer von Hinchley. Könnten Sie mir vielleicht den Namen des Chefs Ihrer Firma sagen?“
    „Aber natürlich“, sagte die Frau am anderen Ende der Leitung. „Sein Name ist Mr Norton Wheeler. Er ist ein sehr bedeutender Geschäftsmann in Hinchley.Es ist sicher nicht verkehrt, wenn du seinen Namen in deinem Schulprojekt erwähnst.“
    „Norton Wheeler also. Ich danke Ihnen recht herzlich“, sagte Mick.
    „War mir ein Vergnügen. Wenn ich noch etwas für dich tun kann, ruf mich bitte wieder an.“
    Mick verabschiedete sich und legte auf. „Großartig!“, rief Izzie. „Das war vielleicht gerissen!“
    Mick war zufrieden mit sich selbst. „Jetzt wissen wir zumindest schon einmal, wer unser Haus abreißen will“, sagte er. „Der nächste Schritt ist, alles über ihn in Erfahrung zu bringen.“
    Sie gingen in Izzies Kinderzimmer zurück. „Und wie stellen wir das an?“, fragte Izzie.
    Mick runzelte die Stirn. „Ich muss darüber nachdenken“, sagte er. Seine Hochstimmung verflog. Er nahm einen Güterwagon von den Schienen und drehte ihn ratlos
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