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Das Geheimnis der Masken

Das Geheimnis der Masken

Titel: Das Geheimnis der Masken
Autoren: Ken Follett
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in den Händen.
    „Ich weiß, was ein Spion machen würde“, sagte Izzie.
    „Und was?“
    „Sein Haus überwachen.“
    Mick dachte über die Idee nach. „Besser als nichts“, sagte er. „Vielleicht erhalten wir den einen oder anderen Hinweis. Aber zuerst müssen wir in Erfahrung bringen, wo er wohnt.“
    „Das Telefonbuch“, sagte Izzie.
    „Ja. Wir fahren zurück zur Telefonzelle. Schließlich wollen wir nicht, dass deine Mutter neugierig wird.“
    Sie schalteten die elektrische Eisenbahn aus und verließen das Haus. Als sie die Straße hinunterradelten, meinte Izzie: „Natürlich könnte es sein, dass er nicht eingetragen ist.“
    „Was bedeutet das?“, fragte Mick.
    „Er steht nicht im Telefonbuch.“
    „Warum sollte er ein Telefon haben und nicht im Telefonbuch stehen?“
    „Um zu verhindern, dass jeder Hinz und Kunz bei ihm anruft.“
    „Dann braucht er doch gar kein Telefon“, sagte Mick.
    Manche Dinge, die Erwachsene machen, ergeben einfach keinen Sinn, dachte er.
    Sie hielten bei der Telefonzelle, stiegen von ihren Rädern und betraten die Kabine. Als sie das Telefonbuch hervorzogen, flüsterte Mick leise: „Wäre besser, wenn Sie hier drinstünden, Mr Wheeler.“
    Es gab Dutzende Wheelers. Mick fuhr mit dem Finger die Reihe entlang, doch keiner hieß mit Vornamen Norton.
    „Ach, verdammt!“, sagte Mick verzweifelnd.
    „Warte, wir sind noch nicht am Ende“, sagte Izzie. „Wie viele N. Wheelers gibt es?“
    Mick zählte. „Sechs.“
    „Okay. Und wie viele davon wohnen in Hinchley?“
    Mick ging die Adressen durch, während Izzie ihm über die Schulter spähte. „Da!“, rief er aufgeregt. Die Adresse lautete 49 Clifton Drive. Der Name war Wheeler, N. Nach dem Namen standen die Buchstaben F. R.
    C. S.
    „Was bedeutet dieses F. R. C. S.?“, überlegte Mick.
    „Warte, ich hab’s gleich“, sagte Izzie und kratzte sich am Kopf. „Fellow of the Royal College of … Surgeons! Mitglied der Königlichen Gesellschaft der Chirurgen . Dieser Wheeler ist ein Arzt“, sagte Izzie enttäuscht.
    „Dann ist er nicht der Norton Wheeler, den wir suchen“, sagte Mick. „Gibt es noch einen anderen N. Wheeler in Hinchley?“
    Sie suchten weiter. Der letzte infrage kommende N. Wheeler wohnte in der 3 King Edward Avenue, Hinchley.
    „Ich schätze, das wird er sein“, sagte Izzie.
    „Wie können wir sicher sein?“, fragte Mick.
    Izzie überlegte kurz. „Los, wir rufen unter seiner Nummer an“, sagte er.
    „Wir können das Telefon deiner Mutter nicht mehr benutzen“, sagte Mick und kramte in seinen Taschen. „Und ich hab kein Geld“, sagte er.
    Izzie leerte seine Jackentaschen. Zum Vorschein kamen ein Taschentuch, ein Stück Kordel, zwei Pfefferminz, eine Schachtel Streichhölzer, ein Schraubenzieher – und eine Zehn-Pence-Münze.
    Er schob die Münze in den Schlitz, nahm den Hörer ab und wählte die Nummer. Dabei hielt er den Hörer so, dass Mick mithören konnte.
    Eine Frauenstimme meldete sich. „Hallo?“, fragte sie.
    Hastig legte Izzie die Hand über die Sprechmuschel. „Was sage ich?“, flüsterte er.
    Mick nahm ihm den Hörer aus der Hand. Izzie weiß eine Menge Dinge, dachte er. Aber manchmal stellt er sich einfach strohdoof an.
    „Ist Mr Norton Wheeler zu sprechen bitte?“, fragte Mick.
    „Nein, er ist noch nicht zu Hause“, antwortete die Frauenstimme. „Kann ich dir weiterhelfen?“
    Mick legte auf. „Es ist der richtige“, sagte er.
    „Glück gehabt“, sagte Izzie.
    „Wurde aber auch allmählich Zeit“, entgegnete Mick.
    Am nächsten Tag trafen sie sich vor dem Zeitungsladen, nachdem sie mit ihren Touren fertig waren. Sie borgten sich eine Straßenkarte von hinter dem Tresenaus und suchten die King Edward Avenue. Sie lag nur wenig mehr als anderthalb Kilometer entfernt.
    Bevor sie losfuhren, schmiedeten sie einen Plan. Izzie meinte, was sie vorhätten, würde man „Überwachung“ nennen, und Geheimagenten täten so etwas die ganze Zeit. „Es kann sehr langweilig werden“, fügte er hinzu.
    Mick fand es nicht langweilig, sondern im Gegenteil sehr aufregend.
    Die King Edward Avenue war eine stille Wohnstraße mit Bäumen am Bordsteinrand. Die Häuser waren ausnahmslos groß und sahen teuer aus. Wheelers Haus besaß einen großen Vorgarten mit vielen Büschen und eine frei stehende hohe Doppelgarage. Beim ersten Mal fuhren Mick und Izzie geradewegs daran vorbei. Sie umrundeten den gesamten Block, um herauszufinden, ob es einen Hintereingang gab, doch sie fanden
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