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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies
Autoren: Linda Howard
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und ihr den Korb, den sie ihm gegeben hatte, nie verziehen. Aber er machte seinen Job gut, und Caroline war entschlossen, mit ihm zu arbeiten, auch wenn sie seine ständigen Seitenhiebe ignorieren musste.
    Er ging ohne ein Wort an ihr vorbei, aber Yates blieb neben ihrem Schreibtisch stehen. „Sind Sie gut angekommen?“
    „Ja, danke. Ich habe gestern Abend auch schon den großen Boss getroffen.“
    Yates grinste. „Was halten Sie von ihm?“
    „Ich sagte schon zu Cal, ich finde ihn Furcht einflößend.“
    „Leisten Sie sich bloß keinen Fehler, sonst finden Sie ganz schnell heraus, wie Furcht einflößend er sein kann.“
    „Keine menschlichen Schwächen, was?“
    „Nicht wenn es um seine Flugzeuge und seine Männer geht.“
    Yates ging zur Kaffeemaschine weiter, und Caroline überlegte, dass ihre Panik am Vorabend also doch nicht unbegründet gewesen war. Yates arbeitete seit zwanzig Jahren für die Armee. Wenn er beeindruckt war, dann war der Colonel sicherlich kein Durchschnitt.
    Pünktlich zur festgesetzten Zeit gingen sie alle hinüber zum Testflugfeld. Ihre Ausweise wurden begutachtet, bevor sie den Kontrollraum betreten durften. Caroline bekam ein erstes Gefühl für die strengen Sicherheitsvorkehrungen, die hier herrschten. Überall entdeckte sie Wachen. Sie wusste, dass das Night-Wing-Projekt nur eines von vielen dieses Stützpunktes war. Eine Menge Zivilisten arbeiteten in Nellis, Experten höchsten Ranges und höchster Sicherheitsstufe. Allein ihre Anwesenheit hier bedeutete, dass man wahrscheinlich sogar wusste, welches Müsli sie als Kind zum Frühstück gegessen hatten.
    Im Kontrollraum herrschte reger Betrieb. Eine Unzahl von Monitoren war aufgestellt worden, davor saßen Leute, die ihre Augen fast nie von den Bildschirmen wandten. Praktisch jedes Teil der Night-Wing-Maschine war weiterentwickelt worden, sodass eine Menge Firmen und verschiedene Zulieferer unter Vertrag genommen worden waren. Sie alle hatten ihre Repräsentanten vor Ort, um sicherzustellen, dass alles glatt lief. Mehrere Piloten hatten sich ebenfalls eingefunden, manche noch in Fliegerkluft, andere in normaler Uniform. Anerkennende Pfiffe ertönten, als Caroline den Raum betrat, und ein Pilot schlug sich theatralisch die Hand aufs Herz.
    „Ich habe mich soeben unsterblich verliebt“, verkündete er laut.
    „Beachten Sie ihn besser gar nicht, Ma’am“, ließ sich ein anderer vernehmen. „Das ist diese Woche schon das dritte Mal, dabei haben wir heute erst Dienstag. Er ist extrem wankelmütig.“
    „Aber auch extrem gut aussehend“, verteidigte sich der Erste. „Also, Schönheit, wie wär’s? Wollen Sie mich heiraten, in einem von Rosen zugewachsenen kleinen Cottage leben und wunderschöne Kinder großziehen?“
    „Auf Rosen reagiere ich allergisch.“
    „Auf Männer auch“, murmelte Adrian hinter ihr, gerade laut genug, dass sie es hören konnte. Sie ignorierte es.
    „Na, dann vergessen wir eben die Rosen“, meinte der Pilot großmütig. Das Namensschild auf seinem Uniformhemd wies ihn als Major Austin Deale aus. „Ich bin flexibel. Und habe Humor. Erwähnte ich schon, dass wir viel Spaß miteinander haben werden?“
    Eine tiefe Stimme erschallte aus dem Lautsprecher, und als wäre ein Schalter umgelegt worden, verstummte das Geplänkel der Piloten. Alle drehten sich zu dem großen Bildschirm. Caroline brauchte eine Sekunde, bevor sie erkannte, dass die Aufnahme von einer im Cockpit installierten Kamera stammte. So konnten sie alle mitverfolgen, was der Pilot im Cockpit tat und sah.
    „Heute sind es vier Flugzeuge“, bemerkte Lieutenant Colonel Eric Picollo zur Lage. „Zwei Night-Wings und zwei F-22. Die F-22 ist die einzige Maschine, die schnell genug ist, um mit dem Prototypen ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die Night-Wings machen einige Manöver und testen dann das Zielerfassungssystem.“
    Erneut erklang die tiefe Stimme aus den Lautsprechern, kurz und sachlich, als ob die Männer sich nicht weit über dem Wüstensand befinden würden. Caroline bekam eine Gänsehaut und heftete ihren Blick gebannt auf dem Bildschirm. Sie erkannte Colonel Mackenzie, sah aber nur seine behandschuhten Hände und seine langen Beine. Dennoch wusste sie, dass er es war. Es lag etwas Unverkennbares in seinen Bewegungen. Den zweiten Piloten hinter Mackenzie konnte sie nicht sehen.
    Die beiden Piloten unterzogen ihre Maschinen einer Reihe von Manövern, und die Sensoren in der Außenhülle der Jets sandten die Belastungswerte auf
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