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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies
Autoren: Linda Howard
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ruckte herum. Major Deale grinste und zog sie enger zu sich heran. Hinter ihm konnte sie die anderen Piloten erkennen, alle schauten interessiert zu und grinsten ebenfalls. Sie alle hätten Werbung für einen Zahnarztkongress machen können. Bestürzt sah Caroline sich um. Fing das jetzt schon an? Verdammt!
    „Nun, Schönheit, wohin möchten Sie heute Abend zum Dinner?“, fragte der Major.
    „Nimm die Hände weg, Daffy!“, ertönte eine trügerisch sanfte Stimme hinter ihnen. „Dr. Evans geht heute Abend mit mir aus.“
    Es bestand kein Zweifel, wem diese Stimme gehörte. Selbst wenn Caroline die tiefen samtenen Töne nicht erkannt hätte, ihr plötzliches Herzrasen und die Art, wie ihr der Atem stockte, hätten es ihr gesagt.
    Alle drehten sich gleichzeitig um. Mackenzie trug noch seinen Fliegeranzug, den Helm hatte er unter den Arm geklemmt. Das schwarze Haar lag ihm schweißnass am Kopf, seine Augen waren von roten Adern durchzogen, weil er enormen Schwerkraftwerten ausgesetzt gewesen war. Doch sein Gesicht war entspannt, als er die Gruppe anschaute.
    „He, ich hab sie zuerst gesehen“, protestierte Major Deale, doch er nahm den Arm von Carolines Taille. „Verdammt, Breed, du kannst nicht einfach hier hereinspazieren, einen Blick auf sie werfen und ...“
    „Und ob ich kann“, sagte Mackenzie nur und wandte sich dann Picollo zu, um ihm Fragen zu stellen.
    Major Deale drehte sich um und musterte Caroline, als würde er sie zum ersten Mal sehen. Wahrscheinlich war dem auch so. Bis jetzt war sie nur ein hübsches Gesicht gewesen, doch nun schien er sie als Person abzuschätzen. „Das hat Breed noch nie gemacht, und ich kenne ihn immerhin seit fünfzehn Jahren“, meinte er nachdenklich.
    „Ich kenne ihn überhaupt nicht“, erwiderte Caroline schnippisch. „Ich habe ihn gestern Abend zum ersten Mal getroffen. Ist er eigentlich immer so überheblich?“ „Breed? Überheblich?“ Der Major schürzte die Lippen.
    „Despotisch“, führte Caroline hilfreich weiter aus. „Diktatorisch. Arrogant.“
    „Oh, das. Sie meinen, ob er die Angewohnheit hat, einer Frau zu befehlen, mit ihm auszugehen?“
    „Das bringt es doch auf den Punkt, ja.“
    „Nein. Das ist eine Premiere. Normalerweise muss er sich die Frauen recht rüde vom Hals halten. Sie himmeln ihn einfach alle an. Das macht der Glamour des Berufs, Sie wissen schon ... Ruhm, Heldentum, Freiheit. Frauen liiiiieben Männer in Uniform. Aber unter der schicken Uniform ist er eigentlich ziemlich langweilig, um ehrlich zu sein, richtig fad.“
    „Daffy ...“ In der geduldigen ruhigen Stimme lag eine unmissverständliche Warnung.
    Der Major blickte grinsend über Carolines Schulter zu Joe. „He, ich singe hier gerade ein Loblied auf dich.“
    „Ich hab’s gehört, ja.“
    Mackenzie stand direkt neben ihr, aber Caroline wagte es nicht, ihn anzusehen. Am Abend zuvor hatte sie ihn ausdrücklich gebeten, ihr keine Sonderbehandlung zukommen zu lassen und sie nicht aus der Gruppe herauszustellen, und schon beim nächsten Zusammentreffen hängte er ihr praktisch öffentlich ein Schild um den Hals, das ihm die Exklusivrechte an ihr reservierte. Sie hatte Mühe, ihm nicht die Faust in den Magen zu rammen. Abgesehen davon, dass Caroline in Gewalt grundsätzlich keine Lösung sah, war Mackenzie der Projektleiter. Ein Faustschlag würde ihrer Karriere mit Sicherheit nicht förderlich sein. Letztendlich hatte sie auch den Verdacht, dass der Colonel aus gegossenem Stahl bestand und sie sich nur die Hand brechen würde.
    Also entschied sie sich für Besonnenheit und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Major Deale. „Daffy? So wie Daffy Duck?“
    „Nein“, kam es hämisch von Mackenzie. „Wie Gänseblümchen.“
    „Wie Blumenkind“, rief der Captain, der bei der Gruppe an den Monitoren stand.
    „Wie in Blüten treibender Wahnsinn“, kam es im Chor von mehreren anderen.
    „Gänseblümchen“, wiederholte Caroline. „Blumen. Daffy Deale. Daffydeale. Oh, jetzt weiß ich.“ Sie lachte leise auf. „Daffodil also! Osterglocke!“
    Der Major warf Mackenzie einen vernichtenden Blick zu. „Ich hatte mal einen anständigen, guten Macho-Spitznamen. Treffend, provozierend, einprägsam. ,Big‘. Das ist doch ein guter Spitzname, oder nicht? Big Deale. Das hat die Frauen zum Nachdenken gebracht. War es nur ein Wortspiel oder steckte mehr dahinter? Und dann kommt dieser ... dieser Miesmacher und nennt mich Daffy. Und Gänseblümchen. Und seither ist es an mir hängen
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