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Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks

Titel: Das Geheimnis Dauerhaften Gluecks
Autoren: Friederike Tiedemann
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Schritt. Ruth erlebte dies zunächst wie einen Schock. Aber nach einigen Monaten konnte sie mit therapeutischer Hilfe die Entwicklung ihrer Beziehung nachvollziehen und diese folgenreiche Entscheidung besser begreifen.
    Wie unser Stern auch in Zukunft leuchten kann
     
    Wenn es uns als Paar ähnlich ergeht, ist es wichtig, uns zu verdeutlichen, wie leicht man sich als Paar mit allzu viel Einigkeit voneinander entfernen kann. Entsprechend ist es für Paare, die sich hierin wiederfinden, wichtig, dem Partner ihre eigene Stellungnahme zuzumuten. Dies setzt allerdings voraus, dass jeder einzeln für sich ein gutes Gespür dafür entwickelt, welche seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse überhaupt sind. Wenn ich ähnlich wie Ruth und Michael aus bestimmten Gründen in der Kindheit nicht lernen konnte, dass auch meine eigenen Bedürfnisse legitim sind, dann fällt es mir in ähnlicher Weise später sehr schwer, diese sensibel wahrzunehmen.
    Differenzierung ist notwendig
     
    Um nicht in die Falle zu geraten, dass unbewusste Wünsche ständig übergangen werden und dann plötzlich zur Entfremdung vom eigenen Partner führen, hilft es, wenn beide sich immer wieder Zeit nehmen, herauszufinden, was sie eigentlich möchten. Denn alles, was schnell entschieden wird, stammt meist aus dem alten, tief verinnerlichten Anpassungsmuster von damals. Zwischen einer Anfrage wie »Willst du mit mir morgen Abend in das Konzert gehen?« und der Antwort empfiehlt es sich, eine kurze Pause zu setzen,notfalls sogar auch eine längere. Dann kann der Gefragte genauer spüren, ob er diesem Vorschlag wirklich folgen will oder ob er nicht lieber einen Abend mit einem langjährigen Freund verbringen möchte, der nur für zwei Tage in der Gegend ist.
    Unterlasse ich dies und übergehe ich immer wieder meine eigenen Wünsche, dann ist dies vergleichbar mit einer Art Selbstverrat. Wenn ich meine Partnerin um kurze Bedenkzeit bitte, dann gewinne ich einen besseren Überblick über meine momentane Befindlichkeit und kann eine ehrlichere Antwort geben, die auf Dauer auch zu mehr Zufriedenheit in mir selbst führt.
    Weiterhin setzt diese Form der Begegnung voraus, dass das Paar Unterschiede nicht als Bedrohung der Liebe empfindet, sondern sich diese gegenseitig zugesteht und sich individuelle Ausdrucksformen der jeweiligen Persönlichkeit erlaubt. Dies bedeutet auch: Wann immer ich eine andere Position einnehmen möchte und dies mutig tue und auch sage, was ich anders haben möchte, zeige ich Profil und werde zum Gegenüber. Dies erzeugt wiederum Spannung und hält die Beziehung lebendig. Ich bleibe dadurch für den anderen auch über längere Zeit interessant, da ich sozusagen unberechenbar und immer ein wenig fremd für ihn bin. Spannung und Fremdheit tragen schließlich auch im Bereich der Sexualität dazu bei, dass Lust und Erotik nicht verloren gehen.
    Den Stern wiederfinden
     
    Anregungen zum Nachdenken und gemeinsamen Reflektieren könnten diese sein:
 
Unterschiede bedrohen nicht zwangsläufig die Liebe, sondern halten sie lebendig und auf Dauer attraktiv. Wenn es Ihnen manchmal so vorkommt, als gebe es zwischenIhnen zu viel Einigkeit, dann sollten Sie darüber nachdenken, ob und wann jeder von Ihnen in Ihrer Beziehung dem anderen gegenüber
 
zu viele Zugeständnisse macht,
     
     
ihm zu häufig entgegenkommt,
     
     
Entscheidungen halbherzig vorschlägt,
     
     
Wünsche nicht oder nur unklar formuliert,
     
     
darauf hofft, dass der andere meine undeutlich gezeigten Bedürfnisse herausspürt,
     
     
Enttäuschungen nicht anspricht, sondern übergeht,
     
     
den anderen nicht ehrlich über kleine Störungen informiert.
     
Unterschiede schaffen Spannung und halten sie zwischen den Partnern auch aufrecht. Wenn der andere ein wenig fremd bleibt, dann bleibt er zugleich auch interessant. Meine Neugier geht nicht verloren, weil ich die Reaktionen des anderen in und auswendig kenne.
     
     
Es ist auch hier hilfreich, wenn Sie sich in Ihrer eigenen Lerngeschichte ein wenig auskennen und dies zum Beispiel durch selbstreflexive Aktivitäten (Selbsterfahrungsgruppen, Skriptseminare, Lesen von Büchern zu diesem Thema) unterstützen. Es geht darum, das Anpassungsmuster von damals zu identifizieren. Bei der Rückschau geht es nicht um tiefschürfende psychologische Analysen. Vielleicht haben Sie sich in Ihrer Familie nicht getraut, zu äußern, was sie eigentlich wollten aus Angst, die Mutter würde ungehalten reagieren oder der Vater würde
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