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Das Geheimlabor

Das Geheimlabor

Titel: Das Geheimlabor
Autoren: Gerritsen Tess
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„Also gut, Sie wollen die Phiolen. Sie gehören Ihnen.“
    „Reicht nicht.“
    „Dann bringe ich mich selbst in das Geschäft ein. Akzeptabel?“
    „Akzeptabel. Sie und die Phiolen im Austausch für ihr Leben.“
    Ein gepeinigter Aufschrei „Nein!“ unterbrach das Gespräch. Cathy schrie irgendwo im Hintergrund: „Nein, Victor! Sie werden ...“
    Durch den Hörer kam das dumpfe Geräusch eines Schlages, gefolgt von leisem Stöhnen. Seine Beherrschung brach zusammen. Er schrie, fluchte, flehte, damit der Mann aufhörte, ihr wehzutun. Die Worte ergaben keinen Sinn. Er konnte nicht klar denken.
    Wieder packte Polowski ihn am Arm, schüttelte ihn. Victor atmete schwer, starrte ihn durch einen Tränenschleier an. Er schluckte und schloss die Augen und konnte fragen: „Wann führen wir den Austausch durch?“
    „Heute Nacht. Zwei Uhr.“
    „Wo?“
    „East Palo Alto. Das alte Saracen Theater.“
    „Aber das ist geschlossen.“
    „Es wird offen sein. Nur Sie, Holland. Sehe ich sonst jemanden, wird auf der ersten Kugel ihr Name stehen. Klar?“
    „Ich will eine Garantie! Ich will, dass sie ...“
    Stille antwortete ihm. Sekunden später hörte er den Freiton. Langsam legte er auf.
    „Also, wie ist die Abmachung?“ fragte Polowski.
    „Zwei Uhr nachts. Saracen Theater.“
    „In einer halben Stunde. Die Zeit reicht kaum, dass wir ...“
    „Ich gehe allein.“
    Milo und Polowski starrten ihn an. „Den Teufel werden Sie tun“, sagte Polowski.
    Victor holte sein Jackett aus dem Schrank. Er klopfte kurz auf die Tasche. Das Zigarettenetui befand sich noch dort.
    „Aber Gersh!“ sagte Milo. „Er wird dich umbringen.“
    Victor blieb in der Tür stehen. „Wahrscheinlich“, sagte er leise. „Aber das ist Cathys einzige Chance.“
    „Er wird nicht kommen“, sagte Cathy.
    „Halten Sie den Mund!“ fauchte Matt Tyrone und schob sie vorwärts.
    Während sie sich die mit Glasscherben übersäte Passage hinter dem Saracen Theater entlangbewegten, suchte Cathy hektisch nach einer Möglichkeit, dieses tödliche Treffen zu sabotieren. Es musste tödlich sein, nicht nur für Victor, sondern auch für sie. Im besten Fall konnte sie hoffen, dass Victor überlebte. Sie wollte alles tun, um seine Chancen zu verbessern.
    Tyrone stieß sie die Stufen hinauf und in das Gebäude.
    „Ich kann nichts sehen“, protestierte sie.
    „Dann werde es Licht“, sagte eine neue Stimme.
    Lichter blendeten sie. Ein dritter Mann stand vor ihr. Sie befanden sich auf einer Theaterbühne. Zerschlissene Vorhänge hingen wie Spinnweben von Balken. Alte Kulissen eines efeubewachsenen mittelalterlichen Schlosses lehnten an der Hinterwand.
    „Irgendwelche Probleme, Dafoe?“ fragte Tyrone.
    „Keine“, sagte der neue Mann. „Ich habe das Gebäude durchsucht.“
    „Ich sehe, dass das FBI seinen guten Ruf verdient.“
    Dafoe grinste. „Ich wusste, dass der Cowboy nur das Beste will.“
    Savitch band Cathy mitten auf der Bühne an einem Stuhl fest.„Die läuft uns nicht weg“, sagte er zufrieden und drückte ihr zuletzt Klebeband auf den Mund.
    Tyrone sah auf seine Uhr. „Null minus fünfzehn. Auf die Plätze, Gentlemen.“
    Die drei Männer verschwanden in der Dunkelheit. Der Scheinwerfer, der auf Cathys Gesicht herunterknallte, war heiß wie die Sonne.
    Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn. Nach den Stimmen erriet sie die Positionen der Männer, Tyrone war in ihrer Nähe. Savitch war im Hintergrund nahe dem Haupteingang. Dafoe hatte sich in einer der Logen stationiert.
    Victor, dachte sie verzweifelt, bleib weg ...
    Ein Schweißtropfen lief über ihre Schläfe.
    Irgendwo in der Dunkelheit vor ihr öffnete und schloss sich eine Tür quietschend. Schritte näherten sich langsam. Cathy versuchte, gegen das Gleißen des Scheinwerfers etwas zu sehen, erkannte jedoch nur einen Schatten, der sich durch Schatten bewegte.
    Die Bretter der Bühne knarrten hinter ihr, als Tyrone aus der Kulisse trat. „Stehen bleiben, Mr. Holland!“

13. KAPITEL
    E in zweiter Scheinwerfer flammte auf und fing Victor ein. Er stand auf halbem Weg im Mittelgang. Hätte Cathy ihn doch bloß wegen der beiden anderen Männer warnen können!
    „Lassen Sie sie gehen“, sagte Victor.
    „Sie haben etwas, das wir zuerst wollen.“
    „Ich sagte, lassen Sie sie gehen!“
    Cathy zuckte zusammen, als sich die eisige Pistolenmündung gegen ihre Schläfe presste. „Zeigen Sie her, Tyrone.“
    „Binden Sie sie zuerst los.“
    „Ich könnte euch beide
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