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Das Geheimlabor

Das Geheimlabor

Titel: Das Geheimlabor
Autoren: Gerritsen Tess
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drehen.
    Ein Pistolenlauf tauchte in dem offenen Wagenfenster auf und drückte sich gegen Ollies Schläfe.
    „Aussteigen, Dr. Wozniak“, sagte eine Stimme.
    Ollies Antwort war nur ein Krächzen. „Was ... wollen Sie?“
    „Aussteigen!“
    „Schon gut!“ Ollie kletterte ins Freie und wich mit erhobenen Händen zurück.
    Cathy wollte ebenfalls aussteigen, aber der Bewaffnete fauchte: „Sie nicht! Sie bleiben im Wagen!“
    „Hören Sie“, sagte Ollie. „Sie können den verdammten Wagen haben! Sie brauchen die Frau nicht ...“
    „Doch, die brauche ich. Sagen Sie Mr. Holland, ich werde mich wegen Ms. Weavers Zukunft bei ihm melden.“ Er ging um den Wagen herum und öffnete die Beifahrertür. „Sie rutschen auf den Fahrersitz!“ befahl er Cathy.
    „Nein, bitte ...“
    Der Pistolenlauf bohrte sich in ihren Hals. „Muss ich Sie noch einmal darum bitten?“
    Zitternd rutschte sie hinter das Lenkrad. Der Mann glitt neben ihr herein. Seine Augen waren schwarz, unergründlich, ohne einen Funken Menschlichkeit.
    „Starten Sie den Motor“, sagte er.
    „Wohin ... wohin fahren wir?“
    „Spazieren. Dahin, wo es schön ist.“
    Ihre Gedanken jagten, aber es gab keinen Ausweg. Sie drehte den Zündschlüssel.
    „Hey!“ schrie Ollie und packte die Tür. „Das können Sie nicht machen!“
    „Ollie, nein!“ rief Cathy.
    Der Bewaffnete zielte bereits durch das Fenster hinaus.
    „Lassen Sie sie laufen!“ schrie Ollie. „Lassen Sie ...“ Die Pistole ging los.
    Ollie taumelte rückwärts. Sein Gesicht war eine Maske des Erstaunens.
    Cathy warf sich auf den Bewaffneten. Pure animalische Wut, angeheizt von Überlebenswillen, ließ sie mit den Fingernägeln nach seinen Augen zielen. Im letzten Moment zuckte er zurück. Ihre Nägel kratzten an seinem Hals herunter, ließen Blut fließen. Bevor er seine Waffe drehen konnte, packte sie sein Handgelenk und kämpfte verzweifelt um die Kontrolle über die Pistole, er hielt sie fest. Mit ihrer ganzen Kraft hätte Cathy die Waffe nicht fern halten, hätte sienicht verhindern können, dass sich der Lauf nun doch wieder auf sie richtete.
    Es war das letzte Bild, das sie aufnahm – dieses schwarze Loch, das sich langsam drehte, bis es direkt auf ihr Gesicht zeigte.
    Etwas schlug seitlich gegen sie. Schmerz explodierte in ihrem Kopf und ließ die Welt in tausend Lichtblitze zerplatzen.
    Einer nach dem anderen erlosch, bis Dunkelheit herrschte.

12. KAPITEL
    „V ictor ist hier“, sagte Milo. Es schien ewig zu dauern, bis Ollie sie beide wahrnahm. Die Stille wurde nur durch das Zischen von Sauerstoff unterbrochen. Endlich blinzelte Ollie mit vor Schmerz glasigen Augen auf die drei Männer, die neben seinem Bett standen. „Gersh ... ich konnte nicht ...“ Er brach erschöpft ab.
    „Ganz ruhig, Ollie“, sagte Milo.
    ... wollte ihn aufhalten ... hatte eine Waffe ...“
    Victor wartete bange. Es war erst zwei Stunden her, dass er an Bord der Maschine nach New Haven gehen wollte. Dann war ihm am Gate der United eine Nachricht übergeben worden. Sie war an den Passagier Sam Polowski gerichtet. Dieser Name stand auf seinem Ticket. Sie hatte nur aus drei Wörtern bestanden: Sofort Milo anrufen!
    Passagier „Sam Polowski“ ging nicht an Bord der Maschine.
    Zwei Stunden, dachte Victor außer sich vor Sorge. Was haben sie mit ihr in diesen zwei langen Stunden gemacht?
    „Dieser Mann – wie sah er aus?“ fragte Polowski.
    „Habe ihn nicht deutlich gesehen. Dunkle Haare. Gesicht ... hager.“
    „Groß? Klein?“
    „Groß.“
    „Er fuhr in Ihrem Wagen weg?“
    Ollie nickte.
    „Was ist mit Cathy?“ fragte Victor verzweifelt.
    Ollies Blick richtete sich bekümmert auf Victor. „Weiß nicht ...“
    Victor begann, erregt auf und ab zu gehen. „Ich weiß, was er will. Ich weiß, was ich ihm geben muss ...“
    „Das kann nicht Ihr Ernst sein“, sagte Polowski. „Das ist unser Beweis! Sie können den nicht einfach übergeben ...“
    „Genau das werde ich tun.“
    „Sie wissen nicht einmal, wie Sie Kontakt zu ihm aufnehmen sollen!“
    „Er wird Kontakt zu mir aufnehmen.“ Er wirbelte herum und sah Milo an. „Er muss die ganze Zeit dein Haus beobachtet haben. Dort wird er auch anrufen.“
    „Falls er anruft“, sagte Polowski.
    „Er wird.“ Victor berührte die Tasche seines Jacketts, in der noch die beiden Phiolen von Viratek steckten. „Ich habe, was er will. Er hat, was ich will. Wir sind beide bereit für einen Tauschhandel.“
    „Aufwachen! Aufwachen!“
    Eisiges
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