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Das geheime Verlangen der Sophie M.

Das geheime Verlangen der Sophie M.

Titel: Das geheime Verlangen der Sophie M.
Autoren: S Morgan
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direkt nuttig. Ich schaudere. Er macht den Mund auf, und bei seinem Ton musst du dich beherrschen, nicht auch zu schaudern.
    »Das klang ja fast wie ein Betteln. Bettelst du, du Schlampe?«
    Du siehst, wie ich nicken will, aber seine Hand in meinem Haar hält meinen Kopf fest. Stattdessen schlucke ich schnell, schließe kurz die Augen und sage: »Ja.« Die Pause dehnt sich zu einem Schweigen. Dann ein Atemhauch, der fast wie ein leiser Seufzer klingt: »Sir.«

    Sein Finger streicht noch immer über die Rundung meiner Brüste, als er sagt: »Du siehst so aus, als würdest du im Moment so ziemlich alles tun, um zu kommen. Ist das so? Würdest du alles tun?«
    Ich schweige. Mein Gesichtsausdruck ist argwöhnisch. Das überrascht dich angesichts der hörbaren Verzweiflung in meiner Stimme. Du fragst dich, was »alles« in der Vergangenheit umfasste und was es nun zu bedeuten hätte.
    »Willst du auf die Knie gehen und mir den Schwanz lutschen? Hier und jetzt?«
    Eine Weile sagt keiner von uns etwas. Er nimmt die Hand aus meinem Haar, weicht ein Stückchen zurück. Wartet. Ich zucke zusammen beim Geräusch einer Autotür, die in der Ferne zuschlägt, und blicke nervös die Straße hinauf und hinunter. Und da sehe ich dich. Wir haben kurz Augenkontakt, meine Pupillen weiten sich aus Schock und Scham, dann sehe ich wieder ihn an. Er lächelt. Ganz gelassen.
    In meiner Kehle formt sich ein Laut, halb Jammern, halb Bitte, ich schlucke trocken und umfasse mit der Hand vage die Umgebung. »Jetzt? Willst du nicht lieber, dass wir …«
    Er drückt die Finger auf meine sich noch bewegenden Lippen. Er lächelt. Fast nachsichtig. Aber seine Stimme ist fest, herrisch gar.
    »Jetzt!«
    Ich werfe schnellstmöglich einen Blick in deine Richtung. Du weißt es nicht, aber in meinem Kopf spiele ich die erwachsene Version eines Kinderspiels: Wenn ich dich nicht direkt anblicke, bist du auch nicht da, um meine Demütigung mitzuerleben. Du kannst mich nicht sehen, weil ich dich nicht sehen kann.
    Unsicher deute ich dorthin, wo du stehst. »Aber es ist noch ziemlich früh, Leute sind unterwegs …«

    »Jetzt!«
    Starr beobachtest du die widerstreitenden Emotionen, die über mein Gesicht huschen. Verlegenheit. Verzweiflung. Wut. Resignation. Mehrmals öffne ich den Mund, um etwas zu sagen, überlege es mir dann aber anders und schweige. Die ganze Zeit steht er nur da, taxiert mich eindringlich, so eindringlich wie du.
    Schlussendlich bücke ich mich mit hochrotem Gesicht und gehe auf dem nassen Kopfsteinpflaster vor ihm auf die Knie. Mein Kopf ist gebeugt, das Haar fällt mir ins Gesicht, sodass du es nicht genau erkennen kannst, aber du meinst, im Licht der Straßenlaterne Tränen auf meinen Wangen glitzern zu sehen.
    Eine kleine Weile knie ich nur reglos da. Dann siehst du, wie ich tief einatme und mich bereit mache. Ich straffe die Schultern, blicke auf und strecke die Hand nach ihm aus. Als meine zitternde Hand jedoch seine Gürtelschnalle zu fassen bekommt, stoppt er mich, indem er leicht meinen Kopf tätschelt, wie man es bei einem treuen Haustier macht.
    »Braves Mädchen. Ich weiß, wie schwer es war. Jetzt steh auf, lass uns von hier verschwinden und nach Hause gehen. Es ist heute Nacht ein wenig zu kalt, um draußen zu spielen.«
    Sein Griff ist beflissen, als er mir aufhilft. Arm in Arm gehen wir an dir vorbei. Er lächelt, nickt dir zu. Du nickst fast schon zurück, doch dann fasst du dich wieder und fragst dich, was in aller Welt du da tust. Mein Kopf ist gesenkt, mein Blick auf den Boden geheftet.
    Du siehst, dass ich zittere. Aber wie sehr mich dieses Erlebnis erregt hat, kannst du nicht sehen. Wie hart meine Nippel in den Körbchen meines BHs sind. Dass mein Zittern genauso sehr von dem Adrenalinschub kommt, den ich bei der Szene, die sich gerade vor dir abgespielt hat, bekommen habe, wie von der Kälte und der Erniedrigung. Dass ich dadurch aufblühe. Dass es
mich auf eine Weise erfüllt, die ich nicht richtig erklären kann. Wie ich es hasse und doch liebe. Mich danach sehne, mich danach verzehre.
    All das kannst du nicht sehen, du siehst nur eine zitternde Frau mit schmutzigen Knien, die auf schlotternden Beinen weggeht.
    Das ist meine Geschichte.

1. KAPITEL
    Als Erstes muss ich sagen, dass ich nicht pervers bin. Nun, jedenfalls nicht mehr als andere auch. Wer in meine Wohnung kommt, staunt eher über das viele schmutzige Geschirr in der Spüle als über mein Verlies. Aber sagen wir so: Da die Lebenshaltungskosten in
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