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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert
Autoren: Poul Anderson
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«, bemerkte ein Trollhäuptling grimmig.» Die Meere sind leer von unseren Fahrzeugen. Nur eins kam durch und brachte die Nachricht, daß die Küsten Trollheims gebrandschatzt werden. «
    Valgard hätte ebenso gut ein dunkles Steinbild sein können.
    Die an Land befindlichen Elfen begannen ein Zelt aufzurichten, das größer war als die anderen. Dorthin ritt ein Mann auf einem ungeheuerlichen großen, schwarzen Pferd und pflanzte seine Standarte auf – einen Speerschaft, auf dem der zusammenschrumpfende Kopf Illredes grinste. Die toten Augen starrten geradenwegs auf die Männer im Turm.
    Einem Troll brach die Stimme, als er erklärte:» Das ist ihr Anführer, Skafloc der Sterbliche. Nichts kann ihm standhalten. Er hat uns wie eine Schafherde nach Norden getrieben, immerzu tötend, tötend. Sein Schwert geht durch Stein und Metall wie durch Tuch. Ich frage mich, ob er ein Mensch ist oder ein böser Geist aus der Hölle. «
    Valgard erwachte zum Leben.» Ich kenne ihn. Und ich werde ihn erschlagen. «
    » Herr, das kannst du nicht. Die Waffe, die er schwingt – «
    » Sei still! «Valgards Augen und Stimme sprühten Zorn.» Narren, Feiglinge, Knaben! Wer sich zu kämpfen fürchtet, soll zu diesem Schlächter hinausgehen. Sein Leben kann er dadurch nicht retten, aber er wird dann schnell sterben. Doch ich, ich werde Skafloc hier auf Elfenhöhe vernichten! «
    Seine Stimme wurde tief und rollte wie die Räder des Streitwagens da unten:» Dies ist die letzte Festung der Trolle in Britannien. Wie die anderen verlorengingen, wissen wir nicht. Unsere Krieger haben auf ihrem Rückzug hierher nur die Elfenbanner darüber fliegen gesehen. Aber wir wissen, daß diese Burg, die noch nie durch einen Sturmangriff erobert wurde, jetzt eine größere Anzahl von Kriegern beherbergt, als der Feind draußen versammelt hat. Sie ist gegen Zauber ebenso wie gegen offene Gewalt geschützt. Nichts kann sie uns nehmen als unsere eigene Feigheit. «
    Er faßte die große Axt, die ihn niemals verließ.» Heute Nacht werden sie ihr Lager aufschlagen und weiter nichts unternehmen. Die Morgendämmerung ist nahe. Morgen Abend werden sie mit der Belagerung, wahrscheinlicher mit dem Sturm beginnen. Greifen sie an, werden wir sie Zurückschlagen, einen Ausfall machen und sie dann verfolgen. Halten sie sich ruhig, fallen wir selbst über sie her. Wir haben die Festung hinter uns als Rückzugsmöglichkeit, sollte die Sache sich schlecht entwickeln. «
    Die Zähne schimmerten in seinem Bart.» Aber ich glaube, wir werden sie vor uns hertreiben. Wir sind mehr als sie und sind Mann für Mann stärker. Skafloc und ich werden uns zu finden wissen; es herrscht keine Liebe zwischen uns Brüdern. Und ich werde ihn töten und sein Siegesschwert erbeuten. «
    Er hielt inne.
    Der Häuptling aus Schottland fragte:» Und was ist mit den Sidhe? «
    » Sie sind nicht allmächtig «, fauchte Valgard.» Sobald wir so viele Elfen niedergemäht haben, daß es ganz klar ist, wer den Sieg gewinnt, werden die Sidhe um Frieden verhandeln. Dann wird England ein Reich der Trolle sein und das Heimatland vor Angriffen schützen, bis wir von neuem erstarkt sind und gegen den Erlkönig ziehen können. «
    Sein finsterer Blick kreuzte sich mit dem des toten Illrede.» Und ich «, murmelte er.» werde auf deinem Thron sitzen. Aber was habe ich davon? «
     
    *
     
    Einige Zeit, nachdem der nächtliche Lärm verstummt war, faßte ein Hausknecht sich ein Herz. Er verließ sein Bett, zündete mit einer Herdkohle eine Lampe an und ging nachsehen, wie es in Thorkel Erlendssohns Haus stand. Die Außentür zu Frida Ormstochters Zimmer stand offen, ihr Kind war verschwunden, und sie lag ohnmächtig und blutend auf der Schwelle. Er trug sie ins Bett zurück. Danach verfiel sie in Fieber, und sie rief Dinge, die den inzwischen eingetroffenen Priester veranlaßten, den Kopf zu schütteln und sich zu bekreuzigen.
    Es war nichts Vernünftiges aus ihr herauszubekommen. Zweimal in den nächsten Tagen versuchte sie fortzulaufen, und jedesmal sah irgendwer sie und führte sie zurück. Sie hatte keine Kraft, sich dagegen zu wehren.
    Aber es kam eine Nacht, als sie erwachte und allein war. Ihr Geist war klar – jedenfalls glaubte sie das – und ein bißchen Stärke war ihr zurückgekehrt. Eine Weile lag sie still da und machte Pläne. Dann kroch sie aus dem Bett. Ihre Zähne klapperten vor Kälte. Sie ballte die Fäuste. Im Dunkeln umhertastend fand sie ein wollendes Gewand und einen langen
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