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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)
Autoren: Scott Mariani
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ernsthaft, dass er sich selbst auf die eine oder andere Weise in ein frühes Grab brachte. Gott allein wusste, was ihm zuerst den Rest geben würde – der Whiskey oder eine Kugel. Ihre größte Sorge war, dass ihm nicht einmal das etwas auszumachen schien.
    Wenn er doch nur jemanden fand, der ihm etwas bedeutete, dachte sie. Irgendjemanden. Sein Privatleben war ein wohlgehütetes Geheimnis, doch sie wusste, dass er die wenigen Frauen, die versucht hatten, ihm nahe zu sein, regelmäßig hatte ziehen lassen. Er hatte niemals jemanden mit nach Hause gebracht, und viele, viele Anrufe waren unbeantwortet geblieben. Irgendwann gaben sie immer auf und riefen nicht mehr an. Er fürchtete sich davor, jemanden zu lieben. Es war, als hätte er diesen Teil von sich getötet, sich selbst emotional ausgehöhlt und leer gemacht, um nicht verwundbar zu sein.
    Sie konnte sich noch deutlich an den jungen Mann erinnern, voller Träume, strahlendem Optimismus und Glauben, voller Selbstvertrauen und Kraft, die nicht aus einer Flasche kam. Das war lange, lange Zeit her. Bevor es geschehen war. Sie seufzte bei der Erinnerung an diese schrecklichen Zeiten.
    Waren sie überhaupt jemals zu Ende gegangen?
    Sie war der einzige Mensch – außer Ben selbst natürlich –, der wusste, was ihn insgeheim umtrieb. Sie kannte den Schmerz, der tief in seinem Herzen brannte.

Kapitel 4
    Der Privatjet trug ihn über die Irische See nach Süden, in Richtung der Küste von Sussex. Nach der Landung fuhr eine vornehme schwarze Bentley-Limousine herbei. Zwei Männer in grauen Anzügen schoben Ben auf den Rücksitz. Es waren dieselben, die ihn an diesem Nachmittag zu Hause abgeholt und mit ihm im Flugzeug gesessen hatten – wortkarge, grimmig dreinblickende Gesellen, die sich noch nicht einmal vorgestellt hatten. Sie selbst stiegen in einen schwarzen Jaguar Sovereign, der mit laufendem Motor auf dem Vorfeld stand und darauf wartete, dass der Bentley losfuhr.
    Ben machte es sich gemütlich in den weichen cremefarbenen Lederpolstern des Bentley. Er ignorierte die Bordbar und zog stattdessen seinen verbeulten stählernen Flachmann aus der Tasche, um einen großzügigen Schluck Whiskey zu trinken. Als er den Flachmann zurück in die Tasche schob, bemerkte er, dass ihn die Augen des uniformierten Fahrers im Rückspiegel beobachtet hatten.
    Die Fahrt dauerte etwa vierzig Minuten. Der Jaguar folgte ihnen den ganzen Weg. Ben behielt die Straßenschilder im Auge und versuchte, sich die Route einzuprägen und sich zu orientieren. Nach einigen Kilometern auf einer vierspurigen Autobahn glitt der Bentley ebenso flüsterleise wie zügig über einsame Landstraßen. Nur ein einziges Mal passierten sie eine Ortschaft. Schließlich bog der Wagen von der Hauptstraße ab und fuhr in einen großen Torbogen hinein, der in eine hohe Steinmauer eingelassen war. Der Jaguar blieb dicht hinter ihnen. Ein automatisches Tor öffnete sich, ließ die Fahrzeuge passieren und schloss sich sogleich wieder. Der Bentley rollte eine gewundene Abfahrt hinunter, vorbei an einer Reihe von Cottages. Ben drehte den Kopf, um eine Reihe edel aussehender Pferde zu beobachten, die über eine Koppel mit weißer Umzäunung galoppierten. Als sein Blick durch die Heckscheibe fiel, bemerkte er, dass der schwarze Jaguar verschwunden war.
    Der Weg führte anschließend zwischen einer Reihe französischer Gärten hindurch. Am Ende einer Allee stattlicher Zypressen erschien das Wohnhaus: ein georgianisches Herrenhaus mit einer breiten geschwungenen Steintreppe vor dem Eingang und einem klassischen Säulenvorbau.
    Ben fragte sich, womit sein möglicher Klient wohl seinen Lebensunterhalt verdiente. Das Haus war gut und gerne sieben, wenn nicht acht Millionen Pfund wert. Wahrscheinlich wartete ein weiterer «K&R-Job» auf ihn – Kidnapping und Ransom –, wie bei der großen Mehrzahl seiner reicheren Klienten. Entführung und Lösegelderpressung waren dieser Tage der am schnellsten wachsende Geschäftszweig. In manchen Ländern war «K&R» zu einer regelrechten Industrie geworden, die dem Heroingeschäft den Rang abgelaufen hatte.
    Der Bentley passierte einen großen Zierbrunnen und hielt am Fuß der breiten Treppe. Ben wartete nicht, bis der Fahrer ihm die Tür aufhielt, sondern stieg allein aus.
    Ein Mann kam die Treppe herunter, um ihn zu begrüßen. «Ich bin Alexander Villiers, der persönliche Assistent von Mr.   Fairfax. Wir haben miteinander telefoniert.»
    Ben nickte nur und betrachtete Villiers
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