Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das fremde Gesicht

Titel: Das fremde Gesicht
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
gekommen bist.«
    »Ich hoffe, du hast noch nicht gegessen. Ich hab’
    Catherine zu dem Versprechen bewegen können, mir Gesellschaft zu leisten.«
    »Das ist großartig, aber wie wär’s, wenn ich zum Kaffee dazukomme? Mac und Kyle müssen jeden Moment kommen, und ich bin mit ihnen verabredet. Ich muß nämlich Macs Hirn anzapfen.«

    Beim Essen hielt Kyle weiterhin Abstand zu Meghan.
    Schließlich hob sie mit einem fragenden Blick zu Mac die Augenbrauen, doch er murmelte nur achselzuckend: »Frag nicht mich!« Mac riet ihr zur Vorsicht bei dem Bericht, den sie vorhatte. »Du hast recht. Es gibt eine Menge Fehlschläge, und es ist eine sehr kostspielige Prozedur.«
    Meg betrachtete Mac und seinen Sohn über den Tisch hinweg. Sie waren sich so ähnlich. Sie mußte daran denken, wie ihr Vater ihr bei Macs Hochzeit die Hand gedrückt hatte. Er hatte verstanden. Er hatte sie immer verstanden.
    Als sie zum Aufbruch bereit waren, sagte sie: »Ich setze mich noch ein paar Minuten zu Mutter und Phillip.« Sie legte einen Arm um Kyle. »Man sieht sich, Kumpel.«

    Er wich zurück.
    »Also, hör mal«, sagte Meghan. »Was soll das eigentlich?«
    Zu ihrer Verblüffung sah sie Tränen in seinen Augen aufsteigen. »Ich hab’ gedacht, wir wären Freunde.« Er wandte sich abrupt ab und rannte zur Tür.
    »Das krieg’ ich schon aus ihm raus«, versprach Mac, während er davoneilte, um seinen Sohn einzuholen.

    Im nahegelegenen Bridgewater hielt Dina Anderson um sieben Uhr Jonathan auf dem Schoß und nippte dabei an ihrem Rest Kaffee, während sie ihrem Mann von der Party in der Manning Clinic erzählte. »Wir werden vielleicht noch berühmt«, erklärte sie. »Meghan Collins, diese Reporterin von Channel 3, will die Erlaubnis von ihrem Boß einholen, im Krankenhaus dabeizusein, wenn das Baby zur Welt kommt, und die ersten Bilder von Jonathan mit seinem funkelnagelneuen Bruder einzufangen. Wenn ihr Boß einverstanden ist, möchte sie von Zeit zu Zeit neue Aufnahmen machen, um zu sehen, wie die beiden miteinander umgehen.«
    Donald Anderson sah skeptisch aus. »Schatz, ich weiß nicht, ob wir so eine Publicity brauchen.«
    »Ach, komm schon. Es könnte doch Spaß machen. Und ich stimme mit Meghan überein, wenn nur mehr Leute, die ein Kind wollen, über die verschiedenen Möglichkeiten Bescheid wüßten, dann würden sie begreifen, daß Retortenbefruchtung eine echte Alternative ist. Dieser kleine Kerl war wirklich all die Kosten und Mühen wert.«
    »Dieser kleine Kerl läßt seinen Kopf in deinen Kaffee hängen.« Anderson stand auf, ging um den Tisch herum und nahm seinen Sohn aus den Armen seiner Frau hoch.
    »Schlafenszeit fürs Schäfchen«, verkündete er und fügte dann hinzu: »Wenn du’s machen willst, soll’s mir recht sein. Es wär’ wahrscheinlich lustig, Profi-Aufnahmen von den Kindern zu haben.«
    Dina schaute liebevoll zu, wie ihr blonder Mann mit seinen blauen Augen ihr ebenso blondes Kind zur Treppe trug. Sie hatte alle Babybilder von Jonathan bereit. Es würde so ein Vergnügen sein, sie mit Ryans Bildern zu vergleichen. Sie hatte noch einen weiteren tiefgekühlten Embryo in der Klinik. In zwei Jahren versuchen wir’s mit einem weiteren Kind, und das sieht dann vielleicht mir ähnlich, dachte sie mit einem Blick durchs Zimmer hinüber zu dem Spiegel über der Anrichte. Sie musterte ihren Anblick, ihre olivfarbene Haut, die braunen Augen, das kohlschwarze Haar.
    »Das wäre auch nicht gerade übel«, murmelte sie vor sich hin.

    Im Drumdoe Inn saß Meghan noch bei einer zweiten Tasse Kaffee mit ihrer Mutter und Phillip zusammen und hörte zu, wie er das Verschwinden ihres Vaters sachlich erörterte.
    »Daß Edwin sich so einen Batzen auf seine Versicherung ausgeliehen hat, ohne dir etwas davon zu sagen, spielt den Versicherungsleuten direkt in die Hände.
    Wie sie dir gesagt haben, nehmen sie es als Zeichen, daß er seine Gründe hatte, Bargeld anzuhäufen. Genauso wie sie seine private Versicherung nicht auszahlen, so hat man mir mitgeteilt, werden sie auch die
    Partnerschaftsversicherung nicht zahlen, die dir als Entschädigung für seinen Anteil als Seniorchef der Firma zustehen würde.«
    »Was bedeutet«, sagte Catherine Collins ruhig, »daß ich, weil ich nicht beweisen kann, daß mein Mann tot ist, möglicherweise alles verliere. Phillip, stehen Edwin noch Honorare für frühere Leistungen zu?«
    Seine Antwort war schlicht. »Nein.«
    »Wie steht’s dieses Jahr mit dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher