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Das falsche Opfer

Das falsche Opfer

Titel: Das falsche Opfer
Autoren: Carter Brown
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also
sozusagen auswendig spielen«, sagte ich niedergeschlagen. »Wenn ich doch nur
für einen roten Heller tatsächliche Beweise hätte!«
    »Ich könnte ein bißchen lügen«,
brummte er.
    »Vielen Dank, aber das würde
nichts nützen«, sagte ich. »Wenn Sie in ein paar Minuten ein bißchen
chinesische Musik hören, dann bin ich das, bei dem Versuch, eine Melodie darin
zu finden.«
     
     
     

Elftes Kapitel
     
    S ie saßen zusammen im
Wohnzimmer, als ich ins Haus trat. Kramer stand auf und empfing mich mit einem
Lächeln.
    »Freut mich, Sie wiederzusehen,
Lieutenant. Angel hat mir einiges von Ihren Enthüllungen auf der Fahrt hierher
erzählt. Ich hoffe, das war okay —. Ich meine, sie waren doch nicht streng
geheim oder so was?«
    »Völlig in Ordnung«, sagte ich.
»Sie sehen heute abend besser aus — wesentlich
besser, Mr. Kramer.«
    »Danke.« Er verbannte
sorgfältig das Grinsen aus seinem Gesicht und sank wieder auf die Couch zurück.
Seine Augen beobachteten mich mißtrauisch.
    » MacGregor — Stu MacGregor !« Er
schüttelte den Kopf. »Das scheint einfach unmöglich, Lieutenant.«
    »Genauso wie die wundervolle
Geschichte, die Sie mir über seine sechsmonatige Gefangenschaft bei den Koreanern
erzählten«, stimmte ich beiläufig zu. »Diese Plakette, die Sie ihm zum Andenken
an dieses Ereignis verehrten, fand ich wirklich hübsch.«
    »Ach — das?« Er lächelte
versuchsweise. »Ich hatte wirklich nicht einen Augenblick lang gedacht, Sie
würden diese Geschichte ernst nehmen, Lieutenant. Es war nur ein Witz, um mit
meiner eigenen inneren Spannung fertig zu werden.«
    »Und Angels Geschichte, daß Sie MacGregor erpreßten , damit
er für Sie Kupplerdienste leistete — war das auch nur
ein Witz?« sagte ich.
    »Das war wahr, Al«, sagte Angel
gepreßt.
    »Kramer hat soeben zugegeben,
daß die ganze Sache seiner Erpressung MacGregors ein
Witz war, Süße«, sagte ich. »Was hat er Stu also für
seine Kupplerdienste gegeben? Bonbons?«
    Ihre dunkelblauen Augen waren
kalt und wachsam, während sie mich entrüstet anblickte. »Wenn das mit Stu MacGregor nicht wahr ist,
weshalb haben Sie mir dann auf der Fahrt hierher diesen Bären aufgebunden?«
    »Ich dachte, es würde Sie
vielleicht erheitern«, sagte ich. »Sie sahen heute abend so strahlend aus, Angel — beinahe wie ein wirklicher Engel. Wissen Sie, woran
Sie mich erinnert haben?«
    »Nein«, sagte sie eisig.
    »An eine zukünftige Braut — sie
sehen immer so aus.« Ich lächelte den beiden wohlwollend zu. »Wann wollen Sie
denn heiraten?«
    »Wovon, zum Kuckuck, reden Sie
eigentlich?« Kramers Stimme klang scharf. Vielleicht war er ängstlicher, als er
aussah — ich hoffte jedenfalls.
    »So war es doch abgemacht,
nicht wahr?« fragte ich milde. »So wie Sie mir einmal erzählten, Mitch. — Es
stört Sie doch nicht, wenn ich Sie Mitch nenne?«
    »Natürlich nicht«, sagte er
barsch. »Reden Sie weiter.«
    »Ganz wie Sie mir erzählt
haben«, wiederholte ich. »Angel ist das Mädchen, das alles verspricht und
nichts hält, und der Preis, den Sie zahlen müssen, um ihren schönen goldenen
Körper zu besitzen, ist — Heirat.«
    »Haben Sie mich nur
hierhergelockt, um mich zu beleidigen?« sagte Angel erregt.
    »Oh, dabei hatte ich noch eine
ganze Menge anderer Hintergedanken, Süße«, versicherte ich ihr. »Nachdem nun
Sally fein säuberlich aus dem Weg geräumt ist, werdet ihr zwei natürlich
heiraten. Auf diese Weise wird Mitch all die goldenen Kurven ganz für sich
allein haben, ebenso wie das Bewußtsein , daß seine
Frau niemals mehr etwas über die Zeit, als die Bombe im Flugzeug versteckt wurde,
aussagen kann, das ihn schwer belastet.«
    Kramer sprang zornig auf.
»Jetzt reicht’s aber mit diesem Quatsch, Lieutenant!« schrie er. »Machen Sie,
daß Sie aus meinem Haus verschwinden!«
    Ich zündete mir eine Zigarette
an und betrachtete ihn nachdenklich. »Wollen Sie nicht den Rest der Geschichte
hören? Ich glaube, Sie wären fasziniert.«
    »Alles, was ich möchte, ist,
daß Sie...«
    »Setz dich, Mitch!« Angels
Stimme klang scharf. »Laß ihn weiterfabulieren — vielleicht ist es sogar ganz
komisch.«
    Kramer sank zögernd auf die
Couch zurück und starrte mich unheilvoll an.
    »Ich hatte heute
morgen ein faszinierendes Gespräch mit Stu MacGregor «, fuhr ich fort. »Er schilderte mir einen ganz
speziellen — und ziemlich seltenen — Typ eines Kampffliegers. Er bezeichnete
ihn dem Sinn nach als >Killer<. Er meinte den Typ des
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