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Das falsche Opfer

Das falsche Opfer

Titel: Das falsche Opfer
Autoren: Carter Brown
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Fingernägeln«, sagte sie leise. »Himmel, wie ich
sie hasse!«
    »Jedenfalls bleibt Ihnen nur
noch die Lösung von zwei großen Problernen , wenn Sie
Kramer heiraten«, sagte ich in ermutigendem Ton.
    »Welche?« sagte sie barsch.
    »Daß Sie nie einen anderen Mann
ansehen und daß er nie eine andere Frau ansieht«, sagte ich sachlich. »Denn
beides würde bedeuten, daß Ihre Tage eindeutig gezählt sind, Angel.«
    Kramer kam mit einer frischen
Flasche Bourbon ins Zimmer zurück, füllte sich ein ansehnliches Glas und nahm
es zur Couch mit. »Mir ist eben, als ich draußen war, etwas eingefallen«, sagte
er eisig. »Wenn Ihre Theorie zutrifft, dann habe ich Red einfach draufgehen lassen, obwohl ich wußte, daß er in Stücke gerissen würde.«
    »Ich bin überzeugt, daß Ihnen
das eine Menge Kummer bereitet hat«, sagte ich aufrichtig. »Denn Hoffner war ein alter Kamerad von Ihnen. Aber wenn es
darauf ankommt, dann sind auch alte Kameraden zu
verwenden, wenn es Mitch Kramers Sache fördert. — Stimmt’s?«
    »So etwas könnte ich in einer
Million Jahre nicht tun!« krächzte er.
    »Ich glaube auch nicht, daß es
in Ihrer Absicht lag«, sagte ich. »Ich glaube, daß Sie, als ich plötzlich aus
dem Nichts auftauchte und mich als Polizeibeamter vorstellte, einen Augenblick
lang aus der Fassung gerieten und Ihnen schlagartig klar wurde, daß dies
ausgezeichnet war — ein wirklicher, lebender Polizeilieutenant ,
der Zeuge des Mordversuchs an Ihnen wurde. So verhinderten Sie die anderen
durch Hinhalten am Fliegen, indem Sie mich als Entschuldigung benutzten,
während Sie darauf warteten, daß die Maschine auf dem Boden explodieren würde.
Dann verlor Hoffner die Geduld, und die einzige
Möglichkeit, ihn aufzuhalten, wäre gewesen, jedermann — einschließlich des
Polizeibeamten neben Ihnen — zu erzählen, daß sich in der Maschine eine
Zeitbombe befand, die jede Minute losgehen würde. Verglichen damit war es ganz
leicht, Hoffner zu opfern. Nicht wahr?«
    Kramer schüttelte angeekelt den
Kopf. »Für alles haben Sie eine Erklärung parat, und jede einzelne ist falsch.
Was ist also weiter passiert, nachdem die Bombe explodiert war? Sagen Sie mir
das mal.«
    »Sie sorgten dafür, daß die
Polizei von der Affäre Ihrer Frau mit Irving erfuhr«, sagte ich. »Angel war
hier sehr nützlich — indem sie sich eine Geschichte ausdachte, nach der sich
die beiden auf der hinteren Terrasse äußerst indiskret benommen hatten —,
während ich da war, um das Ganze mit anzuhören. Für Sie bestand die einzige
wirkliche Gefahr darin, daß ich hinter die heimliche Romanze zwischen Ihnen
beiden kommen könnte. Deshalb mußte Angel Stus Freundin sein; und als White erzählte, er hätte Sie beide aus dem Schuppen
kommen sehen, stand die Sache nicht besonders gut.
    Deshalb rückte Angel, als ich
sie nach Hause brachte und sie ausfragte, mit dieser wilden Geschichte heraus,
daß Stu sie dazu überredet habe. Dann frisierte sie
das Ganze noch ein wenig zurecht, machte einen Kuppler aus ihm, der durch
irgendwelche düsteren Erpressungsmanöver von Mitch in diese Rolle gezwungen
worden war. Als ich mich bei Mitch wegen dieser Sache erkundigte — Sie hatten
ihn natürlich bereits informiert, Angel —, tischte er mir eine noch wildere
Geschichte auf.«
    »Auf eine makabre Weise war das
alles sehr komisch, Al.« Angel brachte eine geschickte Imitation eines
unterdrückten Gähnens zustande. »Aber jetzt wird es ein wenig ermüdend. Können
wir nicht das Thema wechseln?«
    »Es gibt nicht mehr viel zu
berichten«, sagte ich mit Festigkeit. »Mit einem Polizeibeamten im Haus und dem
eifrig nach seinem Mörder suchenden Büro des Sheriffs waren für Mitch die
besten Voraussetzungen geschaffen, seine Frau umzubringen — dann den Stiel
umzudrehen und zu behaupten, sie habe versucht, ihn umzubringen.«
    Kramer schüttelte verdrossen
den Kopf. »Ich mache mir gar nicht die Mühe, mich mit Ihnen herumzustreiten,
Wheeler...« Er spie die Worte förmlich aus. »Sie sind verrückt.«
    »Sie haben die Sache
ausgezeichnet gemacht, Mitch«, erklärte ich ihm. »Gelegentlich ein bißchen
dilettantisch, aber ernsthaft war an Ihrer Rolle nichts auszusetzen. Sie ließen
Sally an der richtigen Stelle die richtigen Dinge sagen — wie sie die S-zwei
aus Ihrem Museum gestohlen hatte, wie Irving dann den Wecker damit verbunden
hatte, wie sie über die hintere Terrasse in den Schuppen geschlichen waren und
sie in der Maschine versteckt hatten. Und etwas halte
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