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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment
Autoren: Dinah McCall
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nicht hinter ihr. Ein weiterer Kilometer verstrich, und er fühlte, wie Angst von ihm Besitz ergriff. Sie musste etwas wirklich Schlimmes erfahren haben, wenn sie so reagierte. Als er sah, dass sie sich einem Bahnübergang näherten, fühlte er sich ein wenig beruhigter. Die Signallichter blinkten bereits und die Schranken waren unten und verhinderten jede Weiterfahrt. Endlich würde er mit ihr reden können.
    Er atmete auf und hatte ein gutes Gefühl, dass sich bald alles klären würde. Doch als sie sich der Schranke näherten, erkannte er, dass Frankie im Gegensatz zu ihm offenbar nicht bremste. Schlimmer noch, sie hatte das Tempo erhöht. Im Lichtkegel seiner Scheinwerfer sah er, dass sie die Arme zur Seite ausgestreckt hatte und das Lenkrad nicht mehr festhielt! Was um alles in der Welt wollte sie damit beweisen?
    „Halt an, Frances, halt an!“ murmelte er unentwegt, aber es war vergebens.
    Fassungslos sah er mit an, wie sie mit ihrem Wagen die Schranke durchbrach und ungebremst in den Zug raste. Der Wagen explodierte, einzelne Teile wirbelten durch die Luft. Charlie trat mit aller Kraft auf die Bremse und began zu schreien, als ein Teil der Stoßstange gegen seinen Truck geschleudert wurde.
    Ihre Überreste wurden drei Tage später zu Grabe getragen. Niemand in der Familie konnte sich vorstellen, was es mit dem Anruf auf sich gehabt haben könnte, doch Charlie war davon überzeugt, dass das Telefonat der Grund für ihren Tod war. Es musste so sein. Sonst würde er akzeptieren müssen, dass sein Verhalten sie in den Selbstmord getrieben hatte. Aber mit dieser Schuld hätte er nicht leben können.
    Eine Woche später, Oklahoma City, Oklahoma
    Marsha Butler nahm auf dem Beifahrersitz im Wagen ihrer besten Freundin Platz und lächelte ihr freundlich zu.
    „Weißt du, Allison, das ist wirklich lieb von dir, dass du mich abholst. Mein Wagen ist die ganze Woche über in der Werkstatt gewesen, aber zum Glück ist er jetzt endlich fertig.“
    Allison Turner grinste breit. „Kein Problem. Außerdem muss ich sowieso zur Bank, um meinen Gehaltsscheck einzulösen. Ich möchte nämlich nicht, dass die Schecks platzen, mit denen ich gerade meine Rechnungen bezahlt habe.“
    Marsha erwiderte das Grinsen. „Kommt mir irgendwie bekannt vor.“
    Allison hielt kurz an und bog dann nach rechts in den Air Depot Drive.
    „Zu welcher Werkstatt müssen wir gleich noch mal?“ fragte sie.
    „Hughley’s, gleich an der Ecke Reno und Air Depot.“
    „Ah, ja, die kenne ich. Haben sie den Fehler gefunden, oder knöpfen sie dir jetzt einfach so ein Vermögen ab?“
    Marsha seufzte. „Wer weiß das schon? Du weißt doch, wie man in solchen Läden Frauen behandelt. Das ist einer von diesen Augenblicken, in denen ich mir wünsche, ich wäre immer noch verheiratet.“ Dann schüttelte sie amüsiert den Kopf. „Aber nicht so sehr, dass ich deswegen Terry wiederhaben wollte. So ein Mistkerl.“
    Sie lachten beide laut los. Einige Minuten später zeigte Marsha aus dem Fenster.
    „Da vorne ist es“, sagte sie. „Bieg rechts ab.“
    „Alles klar“, erwiderte Allison und setzte den Blinker. In dem Moment begann ihr Handy zu klingeln, das neben ihrem Sitz auf der Mittelkonsole lag.
    „Kannst du für mich rangehen?“ fragte sie.
    Marsha nahm das Telefon an sich.
    „Hallo? Nein … ich bin nicht Allison. Sie fährt gerade. Würden Sie bitte einen Moment warten?“
    „Danke“, sagte Allison, während sie auf den Hof der Werkstatt fuhr.
    „Du kannst mich hier irgendwo aussteigen lassen“, sagte Marsha.
    „Ich warte, bis du weißt, ob der Wagen wirklich fertig ist.“
    „Ich bin ja angerufen worden, ansonsten wäre ich das Risiko nicht eingegangen.“
    „Egal, ich warte sicherheitshalber“, sagte Allison.
    „Danke. Du hast was bei mir gut“, erwiderte Marsha und stieg aus.
    Sobald ihre Freundin den Wagen verlassen hatte, verriegelte sie die Türen und nahm das Gespräch an.
    „Hallo, hier ist Allison, danke, dass Sie gewartet haben … Hallo? Hallo?“
    Sie riss die Augen einen Moment lang auf, dann sanken die Augenlider herab und ihr Kopf fiel leicht nach vorne, während sie den Hörer immer noch an ihr Ohr presste.
    Marsha bezahlte soeben die Rechnung für ihren Wagen, als sie sah, dass Allison immer noch auf sie wartete. Sie lächelte und musste daran denken, welch enge Freundschaft zwischen ihnen entstanden war. Minuten später saß sie in ihrem eigenen Wagen und fuhr zur Ausfahrt. Als sie auf gleicher Höhe mit Allisons
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