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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment
Autoren: Dinah McCall
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„Sie haben mit uns gemacht, was Sie wollten, als wir noch klein waren, aber das hat Ihnen nicht genügt, nicht wahr? Sie mussten die Beweise vernichten. Hatten Sie Angst vor uns? War es das?“
    „Miss, ich weiß nicht, wovon Sie reden!“ schrie Emile sie an und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Das ist ein Albtraum!“ rief er. „Ein Albtraum, der kein Ende nehmen will! Oh Gott, lass mich doch endlich aufwachen!“
    Sully wirbelte herum und sah, dass Ginny ins Haus gekommen war. Karnoffs Verhalten ließ erkennen, dass sie ihn zur Rede gestellt hatte. Er eilte zu ihr und fasste sie am Arm, um sie in Sicherheit zu bringen. Aber sie riss sich von ihm los, da sie völlig auf den Mann im Sessel konzentriert war.
    „Lass mich“, sagte sie. „Ich muss das machen.“
    Lucy war dem Klang der Stimme ihres Mannes gefolgt und ließ sich wie ein Kind auf seinem Schoß nieder.
    „Das ist mein Ehemann“, sagte sie, während sie einen Arm um seinen Nacken legte. „Er ist ein sehr wichtiger Mann, müssen Sie wissen.“
    Emile versuchte, sich aus ihrer Umarmung zu lösen, doch sie wollte nicht loslassen.
    „Ich vermisse ihn ganz schrecklich, wenn er nicht da ist“, fuhr sie fort, „aber ich weiß, dass seine Arbeit für die Welt von großer Bedeutung ist. Darum ist es meine Pflicht, sein Zuhause sorgenfrei zu halten. Dadurch kann er in einer angenehmen Umgebung arbeiten.“
    „Ja, Ma’am“, sagte Sully und fasste Ginny an den Schultern, um sie sanft an sich zu drücken. „Ich sehe, dass Sie gute Arbeit leisten.“
    Lucy strahlte und tätschelte Emiles Wange. „Es ist so viel zu tun. So viele Spinnweben müssen weggewischt werden. Nach so vielen Jahren immer noch so viele Spinnweben.“
    „Ja, Ma’am, Sie haben ein sehr sauberes Haus“, meinte Sully.
    Emile schloss die Augen und kämpfte gegen den Wunsch an, einfach laut zu lachen und ihr in den Wahnsinn zu folgen. Diese höfliche Unterhaltung war schlicht lächerlich, wenn man überlegte, was sich in diesem Moment in seinem Haus abspielte.
    „Wissen Sie, ich habe eine Putzfrau“, sagte Lucy. „Aber um die wichtigen Sachen kümmere ich mich selbst. Man könnte ihr niemals die Akten meines Mannes anvertrauen. Das erledige ich. Außer mir darf niemand an die Akten meines Mannes gehen … und er selbst natürlich auch“, fügte sie kichernd an.
    „Lucy, diese Leute interessieren sich nicht für den Staub in unserem Haus“, sagte Emile und betete, dass sie endlich den Mund hielt.
    „Oh, der Staub ist nicht so wichtig. Die Putzfrau kümmert sich um den Staub. Ich mache die Spinnweben weg.“
    Emile sah Sully an und seufzte. Wenn das alles hier wirklich geschah, dann musste er den Grund dafür wissen.
    „Ich weiß, dass Sie glauben, einen guten Grund zu haben, um mein Haus auf den Kopf zu stellen. Aber ich verstehe es nicht. Was gibt Ihnen das Recht, hier zu sein?“
    „Es steht alles im Durchsuchungsbefehl, Sir. Wir sind hier, weil wir Beweise haben, dass Sie mit jeder der Frauen telefonischen Kontakt hatten, kurz bevor sie starben. Die einzige Ausnahme ist Schwester Mary Teresa vom Sacred Heart Convent. Wir können noch nicht beweisen, wie Sie mit ihr Kontakt aufgenommen haben, aber wir wissen, dass Sie verantwortlich sind.“
    Karnoff schüttelte den Kopf. „Es tut mir Leid, doch ich weiß nicht …“
    „Spinnweben“, rief Lucy und klatschte in die Hände. „Emile, du musst dieses Kloster besuchen. Diese Fenster sind so wunderschön. Und wenn die Sonne scheint, leuchten all diese Farben. So wie die Blumen in meinem Garten.“
    Sully erkannte als Erster die Bedeutung ihrer Worte.
    „Sie waren im Kloster, richtig?“ fragte er.
    „Oh ja“, erwiderte Lucy. „Es ist noch gar nicht so lange her. Die Fahrt hat nicht lange gedauert. Etwa eineinhalb Stunden mit dem Zug. Ich war zeitig zurück, um für Phillip das Abendessen zu kochen.“ Auf ihrem Gesicht zeichneten sich Falten ab, als sie Sully ansah. „Mein Sohn ist tot, müssen Sie wissen. Er hat den ganzen Boden voll geblutet. Ich wollte seinen Verstand heilen, aber ich habe die falsche Kassette genommen.“ Ihre Hände begannen zu zittern, während ihr Tränen in die Augen schossen. „Ich muss das Blut wegwischen. Wir können nicht essen, wenn ich das Blut nicht wegwische.“
    Während sie sprach, sah Sully zu Dan, der sich zu ihnen gestellt hatte. Eine Kassette? Hatte sie ihrem eigenen Sohn etwas angetan? Und auch den Frauen?
    Emile bemerkte am Gesichtsausdruck der Umstehenden, dass etwas
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