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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)
Autoren: Robert J. Jesse
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Augen und wich mehr ungewollt etwas von ihm zurück.
    » Dann gehen wir uns einmal waschen«, sagte sie mit einer Unsicherheit in der Stimme, die ihn wissen ließ, dass dieser Augenblick vorbei war. Sie ging schnell zum Bach hinüber und ihm blieb nur noch das Nachsehen. Doch dieses Mal senkte er nicht seinen Blick, sondern bewunderte den makellosen Körper seiner Reisegefährtin. Sie war viel schöner anzusehen, als jede Frau, die zuvor gesehen hatte. Sie ging mit einer fast überirdischen Leichtigkeit einher und Turgos vermochte es nicht, sich in Bewegung zu setzen. Erst als sie den Bach erreicht hatte und sich nach ihm umsah, ging er los. Whenda drehte sich ganz zu ihm um und nun schaute er nicht mehr zu Boden, sondern sah sie ganz an. Auch dies schien die Anyanar nicht zu stören. Turgos bemerkte nicht einmal, dass auch Whenda ihn in Augenschein nahm.
    Es dauerte den ganzen Tag, bis sie alle Kleidungsstücke wieder getrocknet hatten, nachdem sie sich und diese zuvor einer gründlichen Reinigung unterzogen. Durch das Pulver Whendas roch es angenehm, wenn auch etwas zu weibisch nach Turgos ’ Geschmack. Am Abend spielte er wieder für Whenda auf der Leier. Sie summte ihm auch Lieder ihres Volkes vor und er versuchte, deren Melodie nachzuspielen, während sie dazu sang. Als sie sich schlafen legten, kam jedoch schnell der Gedanke an den Morgen zurück.
    Erneut sah er Whenda vor sich. Nun erschien sie ihm noch schöner und viel weicher und begehrenswerter als je zuvor. Mit diesem Bild vor Augen fand er in den Schlaf. Whenda war noch etwas länger wach als Turgos und sah in die Glut des Feuers, während sie von ihm abgewandt an seiner Seite lag. War sie vielleicht etwas zu weit gegangen? Whenda schämte sich ein wenig für ihr heutiges Handeln. Was musste Turgos nun wohl von ihr denken? Natürlich wusste sie, dass er sie begehrte. Doch nachdem sie sich gewaschen hatten, wirkte er ihr etwas verändert. War ihm ihre Nacktheit einfach zu viel gewesen? Erschien sie ihm vielleicht gar etwas zu vulgär? Sie erschrak selbst über diesen Gedanken. Aber sie konnte ihn nicht verdrängen und erst nach zwei Stunden schlief sie ein. So lange brauchte sie, um sich überzeugend einzureden, dass es sowieso egal sei, was der Baron von ihr dachte, denn sie würden niemals ein Paar sein. Den Schmerz, der daraus folgen würde, musste sie sich einfach ersparen. In der Nacht wurde sie jedoch durch einen Traum unsanft aufgeweckt. Sie drehte sich herum und sah zu Turgos, der ruhig schlief. Am nächsten Tag wusste sie nicht mehr, wie lange sie ihn angesehen hatte, bis sie wieder eingeschlafen war.
    Als sie aufbrachen und ihr Lager verließen, war der Zauber des vorangegangenen Tages gebrochen. Sie wollten weiter nach Amonir und von dort aus über Gezerund zur Stadt Königsberg. Diese sollte, wie Whenda Turgos sagte, noch viel größer sein als die Stadt Meerburg.
    »Früher führte eine Straße von Amonir im gleichnamigen Amonien nach Gezerund, wo die großen Schwefelbrüche und Minen von Donan-Gan lagen. Diese Straße führte dann wohl auch von dort bis zur Hauptstadt des Thainats.«
    Turgos fand ihre Wegbeschreibung jedoch nicht sonderlich interessant, wie Whenda feststellen musste. Der Baron war auch ansonsten an diesem Morgen nicht sehr gesprächig. Doch sie wollte nicht weiter über Turgos’ Gemütszustand nachdenken und schritt schnell voran. Sie erreichten Donan-Gan, ohne auch nur auf eine Patrouille von Soldaten zu stoßen, die sie hier vermutet hatten.
     
     
    Ein neues Heer
    Tharvanäa, 14. Tag des 4. Monats 2515
     
    Valralka stand zusammen mit Eilirond vor den Mauern der Stadt und schaute dabei zu, wie sich ein neues Heer der Soldaten Maladans formierte. Am Tag zuvor hatte sie vor den Soldaten eine ergreifende Rede gehalten. Doch die Bürger Tharvanäas, die gekommen waren, um das neue Heer zu verabschieden, erschraken darüber, wie klein es war. Nie zuvor in der Geschichte Maladans waren weniger Soldaten nach Norden verabschiedet worden als jene, die sich nun in ihre Marschkolonnen einreihten. Valralka hatte viele Nachrichten aus dem Haig erhalten. Doch nie war eine erfreuliche darunter gewesen. Die Nird griffen offen und unablässig die Festungsvorlande an und immer mehr Tote waren zu beklagen. Am Atarfor waren die Angriffe nicht ganz so stark wie in den Taras-Nesgobar und in den Landen vor den Hohen Klippen, doch auch dort forderten sie immer mehr Opfer. Die Zahlen der erschlagenen Nird, die die Festungskommandanten jeden
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