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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)
Autoren: Robert J. Jesse
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aufstieg, die sie übers Feuer hielten. Das Pulver musste irgendein Parfüm sein. Auch die Frauen in Schwarzenberg benutzten manchmal solche Duftstoffe. Er fand dies jedoch äußerst weibisch und nie wäre ihm der Gedanke gekommen, sich selbst einmal zu parfümieren. Whenda sah ihm dies an und musste lachen.
    » Wenn ich mit solch einem eitlen Gecken wie dir reise, mein lieber Turgos, dann habe ich immer etwas von diesen Duftstoffen dabei. Denn ich weiß ja, dass es für dich von größter Wichtigkeit ist, dass du duftest wie ein Honigkuchen.«
    Er musste sich diesen Satz zweimal durch den Kopf gehen lassen, ehe er seinen Sinn verstand. Sie wollte ihn nur necken. Turgos lächelte und gab der immer noch freudigen Whenda damit zu verstehen, dass er es über sich ergehen lassen würde, dass sie seine Kleidung parfümierte.
    »Die Frauen in Amonir werden bei dir Schlange stehen, um diesen herrlichen Duft zu erhaschen«, sagte sie dann. Doch Turgos hoffte im Stillen, dass er verflogen war, wenn sie die nächste Etappe ihrer Reise erreichten. Sonst wäre es ihm peinlich.
    » Lassen wir unsere Mäntel nun etwas ausdampfen«, beschied Whenda und legte Turgos’ Mantel auf einigen Felsen neben dem ihren ab. Dann begann sie, ihre Rüstung auszuziehen, ihre Stiefel hatte sie am Morgen erst gar nicht angezogen, sie standen noch am Fußende ihres Nachtlagers. Turgos hatte eigentlich darauf gehofft, dass Whenda mit dem Entkleiden warten würde, bis die Umhänge getrocknet waren. Doch sie war mit solchem Eifer bei der Sache, dass sie nichts aufhalten würde. Als sie die Rüstung abgelegt hatte und in ihren Unterkleidern vor ihm stand, sah er beschämt zur Seite. Er fand es äußerst unschicklich, sie so entblößt anzusehen. Whenda erkannte sofort, dass Turgos beschämt war, doch schien es sie weiter zu erheitern.
    » Ich weiß ja nicht, wie ihr in Schwarzenberg es mit dem Waschen so haltet, doch bei meinem Volk trägt man keine Kleidung hierbei.«
    Turgos wurde klar, dass sie im Begriff war, sich ganz auszuziehen. Allein der Gedanke daran, dass auch er ihrem Beispiel folgen musste, schnürte ihm die Kehle zu. Nur vor seiner Amme hatte er sich einst nackt ausgezogen, wie er sich erinnerte. Bei allen anderen Frauen war es nur um das Eine gegangen und die Lust hatte ihn angetrieben. Hier war er jedoch in einer völlig neuen Situation. Schon sah er aus den Augenwinkeln, wie Whenda ihr Unterhemd über ihren Kopf zog und anscheinend mit völlig entblößtem Oberkörper in der Wildnis stand. Nun zog sie auch noch ihre dünnen Beinkleider, die ihr bis zu den Knöcheln gingen, aus und blieb einfach stehen.
    Turgos wagte es nicht, seinen Blick zu ihr zu wenden. Aber langsam wurde die Situation immer peinlicher für ihn und er gab sich einen Ruck.
    » Dass die Anyanar ein zügelloses Volk sind, ist ja nun hinreichend bekannt«, frotzelte er, während er damit begann, sich seiner Rüstung und auch der Unterkleidung zu entledigen. Er vermied es jedoch wieterhin, die Frau anzusehen. Er fürchtete, dass sich durch ihren Anblick bei ihm etwas zu regen begänne, was nun wirklich sehr unpassend gewesen wäre. Whenda blieb einfach nur stehen und betrachtete Turgos, wie er sich auszog. Er hatte gehofft, dass sie auf seine Worte etwas antwortete. Denn wenn sie etwas hin und her frotzelten, dann würde die Spannung des Augenblicks dadurch gemildert werden. Turgos fühlte jedoch, wie sich die Spannung langsam wieder etwas abbaute. Seine schwere Lederhose ließ sich nicht so ohne Weiteres ablegen. Die Riemen, die sie an seinen Unterschenkeln hielten, waren so fest zugezogen, dass es ihn einige Mühe kostete, sie zu lösen. Als er es endlich geschafft hatte, entledigte er sich schnell seiner Unterwäsche und ging rasch, Whenda dabei in die Augen blickend, zwei Schritte auf sie zu. Und womit er nicht gerechnet hatte, geschah, sie selbst errötete nun etwas. Zwar war es nur mehr ein leichter Hauch, der ihr Gesicht zu streifen schien, doch Turgos nahm ihn wahr. Noch immer vermied er, ihren Körper zu betrachten. Sein Blick ruhte ausschließlich auf ihrem Gesicht. Nie hätte er es für möglich gehalten, dass er dazu imstande war. Doch er wollte diesen nicht Augenblick durch eine obszöne Geste stören. Whenda erschien ihm nun auch sehr zerbrechlich, ihre innere Stärke war durch ihre Nacktheit etwas gemindert, fand er. Am liebsten hätte er sie in seine Arme geschlossen, nur um einfach mit ihr hier in der Wildnis zu verharren. Whenda erkannte dies in seinen
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