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Das Erbe des Bösen

Das Erbe des Bösen

Titel: Das Erbe des Bösen
Autoren: dtv
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drängte sich mit den anderen durch den engen Gang.
    »Das ist ja alles verdammt schiefgegangen«, sagte Wheeler-Dawson zu ihm, ohne eine Miene zu verziehen.
    Stone hatte keine Ahnung, was er darauf antworten sollte.
     
    Erik schaute auf den Mann in dem Schutzanzug, der aus der Schiebetür des Helikopters stieg. Die Helikoptergeräusche ebbten langsam ab, es wurde ruhigerr. Der Sprengmeister in dem Spezialoverall trug eine Kombination aus schwerem Helm und Gesichtsschutz in der Hand.
    Der Amerikaner eilte ihm entgegen und rief: »Narva bestätigt – er ist so gut wie sicher, dass es der Wagen ist, den er bei den Terroristen gesehen hat.«
    |486| »Alles klar. Verzieht euch.«
    Erik drehte sich um und erstarrte, als er seine Mutter aus dem Van steigen sah. Sie hatte Blut auf der Wange und zitterte am ganzen Körperr. Schwer atmend lehnte sie an der Wagentür.
    »Haben sie das Uran aus Deutschland für die Bombe benutzt?«, fragte Ingrid mit erstaunlich klarer Stimme.
    »Es sieht ganz so aus«, antwortete Erik. Da ist es nun, Vaters Erbe, hätte er hinzufügen können, aber welchen Sinn hätte das nun noch gehabt?
    »Los, in den Wagen!«, befahl der Amerikanerr. Über eine Rampe zogen die Männer vom Sprengkommando in ihrer schweren Ausrüstung einen Bombenentschärfungsroboter auf Rädern aus dem Helikopter. Der Chef des Teams, der als erster ausgestiegen war, setzte seinen Helm auf und befestigte Sauerstoffmaske und Plexiglasschutz vor dem Gesicht.
    »Verschwindet!«, rief er durch den kleinen Lautsprecher an seinem Schutzanzug. »Die Bombe kann jeden Moment hochgehen.«
    »Sie wissen doch sicher, was passiert, wenn ein radiologischer Sprengkörper explodiert?« Eriks Mutter richtete sich auf und sprach den Chef des Sprengkommandos entschlossen an. »Dann wissen Sie auch, welche physiologische Toxizität und Genotoxizität U-235 besitzt, wenn es eingeatmet wird? Was es mit der DNA der Zellen macht . . .«
    »Halt die Fresse und steig in den Wagen!«, brüllte der Amerikaner mit rotem Gesicht.
    Hatte seine Mutter nun endültig den Verstand verloren, begriff sie denn nicht den Ernst der Lage? Erik fasste sie am Arm. »Mutter, wir steigen jetzt sofort wieder ein . . .«
    »Die Autobombe muss sofort in einen geschlossenen Raum gebracht werden«, sagte seine Mutter zum Chef des Bombenräumkommandos und riss sich von Erik los. »In ein Gebäude, ein Parkhaus oder etwas Entsprechendes. Nur so lässt sich der freigesetzte Uranstaub wenigstens in Teilen aufhalten . . .«
    »Einsteigen!«, schrie der Amerikaner und richtete zu Eriks Erschütterung die Waffe auf seine Mutter. »Sofort!«
    |487| »Ihr könnt fahren, ich bringe das Fahrzeug in einen geschlossenen Raum«, sagte die Mutter ruhig und ging auf den grünen Kleinlieferwagen zu. Erik schaute ihr fassungslos nach.
    Dann kam der Amerikaner zu sich. »Komm zurück, du verdammte Idiotin, oder ich schieße!«
    Der Leiter des Sprengkommandos blieb wie angewurzelt stehen. Erik sah sein ernstes Gesicht hinter dem Plexiglasschutz.
    »Die Frau hat Recht«, sagte der Brite und richtete den Blick auf Erik. »Ist sie Ihre Mutter?«
    »Ja.«
    »Wieso kennt sie sich mit diesen Dingen aus?«
    »Sie . . . ist Expertin für Strahlenbiologie«, antwortete Erik gequält. Erschüttert starrte er auf den Rücken seiner Mutter, die entschieden auf das Fahrzeug zusteuerte.
    Der Bombenspezialist überlegte nur kurz und schaute dann den Amerikaner an. »Hast du nicht verstanden, was ich gesagt habe? Hör auf mit der Knarre herumzufuchteln. Die Frau hat Recht. Aber ich kann keinen von meinen Männern auffordern, sich ans Steuer dieses Bombenfahrzeugs zu setzen. Lass sie gehen, oder tu es selbst.«
    Der CI A-Agent ließ irritiert die Waffe sinken.
    Der Chef des Bombenkommandos wandte sich an Eriks Mutter und rief: »Lady! Wir machen die Zufahrt zum Personalparkplatz des Queen Elizabeth Conference Centre für Sie auf! Links und gleich danach wieder rechts! Wenn die Schranke geschlossen sein sollte, fahren Sie einfach durch und dann so weit Sie kommen! Wir bringen unseren Roboter hin.«
    Die Mutter drehte sich zu Erik um und hob die Hand. Über ihr Gesicht huschte ein Lächeln.
    Ein echtes Lächeln.
    Erik kämpfte gegen die Tränen an, aber vergebens.
    »Wir werden dafür sorgen, dass Ihre Mutter sicher aus dem Parkhaus herauskommt«, sagte der Chef des Sprengkommandos. »Jetzt wird die Gegend komplett geräumt. Entfernen Sie sich.«
    Katja nahm Erik am Arm und zog ihn in den Van. Der Amerikaner
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